„Liebt eure Feinde, betet für die, die euch verfolgen“ – das ist es, was Jesus heute kompromisslos im Evangelium fordert – aus unserer Sicht wohl völlig unrealistisch. Es ist nicht einmal so leicht seinen Nächsten zu lieben – wie soll man seine Feinde lieben? Für die beten, die gemein sind, die einem schaden? Was bietet Jesus als Rezept? „Seid vollkommen, wie es auch euer himmlischer Vater ist“. Kann das eine Gebrauchsanleitung für den Alltag sein? Legen wir Gott heute all das hin, was für uns unbegreiflich ist– möge ER es verwandeln. Halten wir bei jedem Gedanken Stille
Im Namen der zu Tode gebombten, im Namen aller, denen man die Heimat nimmt,
im Namen der Verfolgten, der Vergewaltigten, und der Missbrauchten
Jesus wir fragen dich: wie sollen wir die Schuldigen lieben? –
in unseren Ländern immer mehr ungeliebt
Jesus wir fragen dich: wie sollen wir die Schuldigen lieben? –
Opfer von Konzernen, die von Kinderarbeit und Frauenausbeutung profitieren, im Namen aller,
die schuldlos Opfer von Machtspielen sind
Jesus wir fragen dich: wie sollen wir die Schuldigen lieben? –
Im Namen aller die in ungerechten Verhältnissen leben, zu langsam für den Fortschritt,
zu arm für Gewinne, leichtfertig gekündigt, um den gerechten Lohn betrogen, zu unbedeutend,
um geachtet zu werden
Herr liebe du die Schuldigen für uns
Im Namen aller die verlassen worden sind, die man betrogen hat, im Namen aller,
die einsam durch die Schuld anderer sind, im Namen aller Kinder, die man missbraucht,
im Namen aller Menschen die Opfer von Verbrechen sind
Herr liebe du die Schuldigen für uns
Das Leid ist so groß,
Gott – wie könnten wir die lieben, die Leid verursachen?
Weil wir es nicht können, legen wir unsere Klagen in deine Hand. Erbarme dich
Amen