Josephine Bakhita
8.2.2021
internationaler Tag gegen Menschenhandel
Heute ist der internationale Weltgebets- und Aktionstag zur Verhinderung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Vor fünf Jahren hat Papst Franziskus diesen Tag initiiert. Nicht zufällig ist der 8.Februar für die weltweite Initiative ausgesucht worden. Es ist der Gedenk-Tag der erst im Jahr 2000 heilig gesprochenen Josephine Bakhita. Einer Frau aus dem Sudan, 1869 geboren, die als 7jährige von Sklavenhändeln verschleppt und jahrelang auf Märkten zum Verkauf angeboten wurde. Auf Umwegen gelangte die junge Frau nach Italien und in ein Kloster, wo sie, schließlich getauft und Christin geworden, als Ordensfrau bis zu ihrem Tod 1947 lebte. Denken wir an sie, als Schutzheilige für all die Menschen, die HEUTE Opfer von Menschenhandels sind. Gebet des PEACE & JUSTICE CENTER, Seattle, angepasst und übersetzt von Sr. Angela Cöppicus SDS.
80% der Opfer von Menschenhandel sind Frauen, wir
bitten um Schutz für sie und um Änderungen in den gesellschaftlichen
Strukturen, für Gleichheit und Würde aller Frauen.
für alle, die in den Kriegsdienst gezwungen
werden, besonders für die Kinder.
für alle, die in Schuldknechtschaft leben, in
der Landwirtschaft, in Bergwerken, Fabriken, auf dem Bau, in Restaurants,
Privathäusern - oder irgendwo im Hintergrund, wo sie außer Sichtweite sind.
Wir beten für junge Mädchen und Frauen,
ausgebeutet und in Zwangsehen und im Sexgewerbe zu Dingen gemacht.
für alle Frauen, die wegen des Stigmas der
Prostitution, wegen Krankheit oder Scham nicht nach Hause zurückkehren können,
dass sie Trost, Heilung und die notwendige Unterstützung erhalten.
Für diejenigen, die entführt, verkauft oder
"adoptiert" wurden, um ihnen Organe zu entnehmen.
Für die Bekehrung des Herzens der Täter,
Hintermänner und Händler, die vom Übel des Menschenhandels profitieren
Für die Regierenden, Konzernleiter,
Verantwortliche in der Strafverfolgung und alle diejenigen, die im öffentlichen
Dienst sind, dass sie die Strukturen aufklären und benennen, die den
Menschenhandel ermöglichen
Für die Opfer von Menschenhandel in unserem
eigenen Land und unserer Stadt. Gib uns Augen, um zu sehen und zu handeln, um
unser Land und unsere Stadt sklavenfrei zu machen
Und bitten wir weiter um Segen und Erfolg für
das in Wien von 6 Ordensgemeinschaften gegründete Zufluchtshaus für Frauen, die
Opfer von Kriminellen und Menschenhändlern geworden sind Es bietet diesen
Frauen und ihren Kindern die Chance für einen Neuanfang.
So bitten wir im Namen Jesu Amen
Nicht zuletzt Migranten und Flüchtlinge sind Opfer einer neuen Form der Sklaverei. Mehr als 10.000 unbegleitete Flüchtlinge unter 18 Jahren sind nach Schätzung von Europol in Europa verschwunden, möglicherweise viele ein Opfer von Menschenhändlern. Man schätzt, dass mehr als 20 Millionen Menschen JETZT und HEUTE wie Sklaven gehandelt werden. 60 Prozent der Betroffenen sind Frauen und Kinder. Sie leiden unter schwerem Missbrauch und unsäglicher Gewalt. Für Menschenhändler und Zuhälter ist es ein Milliarden Dollar Geschäft – und spielt sich auch vor unseren Augen ab, vor allem in den Großstädten, wie Wien. Wie viel unfassbares Leid und Verzweiflung steht hinter jedem einzelnen Schicksal.