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Sonntag, 21. Februar 2021

Fürbitten 22.2. Kirche HEUTE - in Zeiten der Pandemie

 


22.2.2021 Kathedra Petri

Das heutige Kirchen Fest geht eigentlich auf einen heidnischen Brauch im alten Rom zurück. Im Totengedenken hat man dort zu eigenen Feiern Speisen für die Verstorbenen gebracht und für jeden Toten auch einen Sessel, einen Stuhl (cathedra) hingestellt. Die Christen haben bei diesem Totengedenken an Petrus gedacht – aber ab dem 4.Jahrhundert hat Rom diese Feier mit heidnischem Hintergrund verboten. Statt dessen hat man nun den Sessel, den „Stuhl“ des Petrus als „Lehrstuhl“ umgedeutet. Dieser „Lehrstuhl Petri, das wissen wir, hat in der Geschichte der christlichen Kirchen aber auch zu vielen Problemen geführt. Denken wir aber jetzt an die Kirche HEUTE, nicht zuletzt in dieser Zeit der Pandemie


Dass die Kirche in dieser Zeit trotz vieler Einschränkungen Zuversicht und Hoffnung geben kann –  dass sie gerade heute mehr Ort der Barmherzigkeit ist, als „Lehrstuhl“

 

Dass sich die Menschen der Kirche nicht entfremden, sondern dankbar die vielen neuen Formen und Möglichkeiten von Gottesdienst akzeptieren

 

Dass das Bewusstsein für die „Hauskirche“ wächst, für das, was jede Christin und jeder Christ            als priesterliches Charisma leben kann

 

Dass die Kirche den Geist der Solidarität und des Mitgefühls wachhält, so dass vor allem auch auf die geschaut wird, die in dieser Zeit mit großen Problemen kämpfen

 

Bitten wir für alle Christen, die in vielen Teilen der Welt nach wie vor unter Verfolgung leiden dass wir dankbar sind, weil wir unsere Religion ungefährdet und offen leben können

 

bitten wir um eine Kirche, die dankbar ist für kritisches Denken auch in den eigenen Reihen, wo es Raum gibt für Initiativen und Mitentscheidung, auch der Laien, zum Beispiel bei Bischofsernennungen.

 

bitten wir auch um mehr Mut und Entscheidungsfreudigkeit, was die Weihe von Frauen betrifft, wenigstens als Diakoninnen.

 

Bitten wir um Aufrichtigkeit und Loyalität Papst Franziskus gegenüber und um einen mutigen Erneuerungsprozess in der Kirche, der nicht ängstlich auf das schaut, was verloren gehen kann, sondern wo man sich mutig auf ein neues Denken und neue Strukturen einlässt

 

so bitten wir vor allem, dass in allen aktuellen Debatten und Problemen nicht Resignation und Rückzug das letzte Wort haben, sondern Hoffnung und Zuversicht. Amen