Auch Frauen in der Kirche melden sich heute wohl verstärkt zu Wort – heute am internationalen Frauentag. Maria 2.0 nennt sich eine Initiative von zunächst Frauen in Deutschland, die seit dem Jahr 2019 mit Protestaktionen auf sich aufmerksam macht. Es geht um die nicht-Gleichstellung der Frauen in der römisch katholischen Kirche, aber auch prinzipiell um jahrelange Vertuschung von Missbrauch und undurchsichtige Machtstrukturen. Warum der Name Maria 2.0? . Die Initiatorinnen meinen: die Kirche stelle vor allem eine Frau auf den Sockel: Maria, die Mutter Gottes. Sie ist das Idealbild der schweigenden und dienenden Frau. Diese Maria ist sozusagen Maria 1.0. „Maria 2.0 bedeute Neuanfang: „Alles auf null stellen. Wir sind nicht mehr so!“ – wie es Barbara Stratmann, eine der Initiatorinnen, formuliert. Ende Februar haben Frauen in Deutschland, in Anlehnung an Luther, nun ihre Thesen, ihre Forderungen, an Kirchentüren geschlagen.
Die sieben Thesen richten sich an "alle Menschen, die guten Willens sind". Darin fordert die Bewegung eine geschlechtergerechte Kirche, in der alle Menschen Zugang zu allen Ämtern haben, sowie die Aufklärung, Verfolgung und Bekämpfung der Ursachen von sexualisierter Gewalt. Darüber hinaus wird eine wertschätzende Haltung gegenüber selbstbestimmter Sexualität und eine Aufhebung des Pflichtzölibats gefordert. Außerdem wenden die Thesen sich gegen "Prunk, dubiose Finanztransaktionen und persönliche Bereicherung kirchlicher Entscheidungsträger". Diese hätten das Vertrauen tiefgreifend erschüttert. Kirche müsse verantwortungsvoll und nachhaltig das ihr anvertraute Vermögen nach christlichen Prinzipien verwalten. Die Kirchenleitung habe Glaubwürdigkeit verspielt, heißt es weiter. Die Kirche sei aber weiter relevant für Menschen, Gesellschaft und Umwelt: "Unser Auftrag ist die Botschaft Jesu Christi. Wir handeln danach und stellen uns dem gesellschaftlichen Diskurs." Soweit die Fraueninitiative Maria 2.0, die zunehmend auch in Österreich von Frauen unterstützt wird.
Bitten wir heute:
Für alle
Frauen, denen Kirche auch heute noch ein tiefes Anliegen ist und die sich für
Reformen einsetzen
für alle Frauen, die in den Pfarr-Gemeinden, in der Seelsorge, in der Schule, in den Klöstern, in der Theologie Hoffnung für eine weibliche Zukunft der Kirche sind
für alle Frauen die ehrenamtlich und ganz im Stillen - so oft auch unbedankt - durch ihre Arbeit die Kirche mittragen
für alle Frauen, die sich in der Politik, in Gesellschaft und Wirtschaft engagieren dass sie den Mut haben, eigene Wege zu gehen und sich doch als Frau treu bleiben
für alle Frauen auf denen gerade heute in der Zeit
der Pandemie heute so viel Verantwortung lastet - in der Familie, im Beruf, oft
auch im Alleinleben und der Einsamkeit
für alle Frauen, die für gleichwertige Arbeit wie
Männer noch immer weniger bezahlt bekommen und geringere Aufstiegschancen haben
für alle Frauen, die Opfer von Gewalt und Missbrauch sind, für alle Mädchen, denen man Schulbildung vorenthält und die keine Chance für Gleichberechtigung haben
so bitten wir und denken auch ganz besonders an all
die Frauen, die in Krisen, in Not und Gefahr mit ihren Kindern ums Überleben
ringen. Auch in den Flüchtlingslagern am Rande Europas. Amen