9.1.2024 Mk 1. 21 Jesus befreit vom "Dämon"
Im Markus Evangelium wird heute berichtet, wie Jesus zum ersten Mal öffentlich in der Synagoge von Kafarnaum auftritt – das heißt, Jesus legt Schriftworte aus der Thora aus, sie ist die heilige Schrift der Juden. Man könnte also sagen, Jesus predigt und die Zuhörer sind verblüfft. Jesus spricht für sie mit einer ungewöhnlichen Autorität. Gleichzeitig tut er etwas, was die Menschen zutiefst erschreckt. Unter den Besuchern der Synagoge ist ein Mann mit einer offenbar schweren psychischen Erkrankung. Von einem „unreinen Geist“ ist die Rede. Und diesen „Geist“ treibt Jesus aus dem Kranken aus. Es muss ein dramatischer Vorgang gewesen sein. Markus will wohl zeigen, dass der gute Geist Jesu stärker ist als alles, was einen quälen kann. An Dämonen glauben wir wohl nicht, aber wir wissen, wie viele „normale“ Gedanken und Gefühle es gibt, die einen richtiggehend in Besitz nehmen und quälen. Auch wir sollen befreit werden, von dem, was uns unfrei macht. So bitten wir heute
dass wir nicht hilflos unseren Gefühlen ausgeliefert sind:
Unsicherheit, Angst, Depression, Antriebslosigkeit,
dass wir unsere Launen beherrschen können, Wut, Zorn,
Eifersucht,
dass wir uns nicht in fixe Ideen und Vorstellungen verrennen
bei der Arbeit, in der Familie
dass wir bewahrt werden von Abhängigkeiten und Zwängen,
die wir oft auch anderen aufzwingen wollen
dass uns auch die Liebe nicht besessen macht und den anderen
besitzen will
dass wir auch in andere einen guten Geist legen, Freude und
Zuversicht
bitten wir für all die Menschen, die mit quälenden Gefühlen
und Gedanken nicht fertig werden
bitten wir, dass vor allem auch in der Politik wieder ein
guter Geist einzieht, Mitgefühl, Solidarität, Toleranz und Respekt
Du guter Gott, nimm von uns was uns belastet, was uns niederdrückt, was unser Denken und Fühlen beherrscht. Mach heil in uns, was in der Tiefe unseres Herzens krank und verletzt ist. Leg deinen guten Geist in uns, lass uns immer deinem guten Geist vertrauen. Amen