6.1.2024 Mt.2.1 Erscheinung des Herrn - DREIKÖNIGSTAG
Alles beginnt
mit der SEHNSUCHT, schreibt die Schriftstellering Nelly Sachs - und von genau
dieser Sehnsucht spricht auch das heutige Dreikönigsfest. Das Matthäus
Evangelium berichtet von drei Magiern, Sterndeutern, die sich von weither auf den Weg nach
Bethlehem gemacht haben – sie folgen einem Stern, der sie zu einem neugeborenen
König führen soll. „..der Stern, den sie hatten aufgehen
sehen, zog vor Ihnen her, bis er über dem Ort stehen blieb, wo das Kind war“ heißt es in der Geschichte. Von
großer Freude ist dann de Rede, die drei Weisen huldigen dem geheimnisvollen
Kind – aber sie bleiben nicht an diesem Ort, wo sich ihre Sehnsucht erfüllt hat
– die Männer machen sich wieder auf den Weg heim in ihr Land. Wunderbar
poetisch wird da etwas beschrieben, was auch mit unserem Leben zu tun hat. Mit
unserer Sehnsucht, mit dem -Stern, dem wir immer wieder folgen dürfen – und der
uns letztlich doch wieder zurück in unseren Alltag führt. bitten wir heute
Dass wir den Stern sehen – dass wir der Sehnsucht vertrauen - dass wir immer wieder aufbrechen aus dem Vertrauten und Gewohnten – dass wir uns auf Neues einlassen
dass wir der Sehnsucht vertrauen – - dass wir einen langen Atem haben, dass wir uns Zeit geben und nichts erzwingen
dass wir der Sehnsucht vertrauen – dass uns Enttäuschungen und Rückschläge nicht resignieren lassen, dass wir uns immer wieder neu auf den Weg machen
dass wir der Sehnsucht vertrauen - dass wir das Besondere, (den Stern über der Krippe) dann auch im ganz Kleinen und Unscheinbaren erkennen
dass wir der Sehnsucht vertrauen - dass sie uns stark macht, immer wieder in unseren Alltag zurückzukehren und geduldig unsere kleinen Aufgaben zu erfüllen
dass wir der Sehnsucht vertrauen und - dass wir die Sehnsucht wachhalten - weil wir einander in Liebe suchen und begegnen, Tag für Tag
So bitten wir, dass wir DICH finden Gott, auf UNSEREM Weg zur Krippe und zum neugeborenen Kind. Dass Du unsere Sorgen, unsere Ängste und all das, was wir falsch machen, verwandelst, in „Gold, Weihrauch und Myrrhe“, die wir dankbar niederlegen, als die Schätze unseres Lebens. Lass uns gemeinsam unterwegs sein: auch in der immerwährenden Bitte um Frieden. Frieden und Heil für das große Leid in dieser Welt. Im Namen Jesu Amen
"Vor dir steht die leere Schale meiner Sehnsucht", so hat Gertrud von Helfta, die große Mystikerin des 13. Jahrhunderts gebetet. Bitten, wir, dass wir zu Gott all unseren Hunger nach Leben und Liebe bringen - weil es Gott ist, der in unserer Sehnsucht auf UNS wartet
Der große Lyriker Rainer Maria Rilke hat es 1899 so gedichtet
Geh bis an deiner Sehnsucht Rand