16.1.2024 Mk.2.23 der Sabbat ist für den Menschen da ..und nicht umgekehrt
Die Geschichten im Markus Evangelium sind spannend und haben mit dem Alltagsleben der Menschen zu tun. Dabei geht es immer wieder auch um ein grundsätzliches Problem: um die FREIHEIT. Auf der einen Seite gibt es Gesetze, die klar vorschreiben, was zu tun ist – auf der anderen Seite gibt es Menschen, die bewusst anders handeln. Sie berufen sich dabei auf ihr Gewissen, wie die Widerstandskämpfer in der Nazi Zeit. Hier ist die Sache klar, haben die Gesetze doch klar gegen die Menschenrechte und jede Moral verstoßen. Aber wie war es zB zuletzt bei der Impfpflicht. Auch hier gab es Menschen, die sich nicht an das Gesetz halten wollten, das dann doch nicht kam. Andere aber meinten sehr wohl, dass Freiheit nicht „grenzenlos“ ist und ICH nicht der alleinige Maßstab für richtiges Handeln sein kann. Immer geht es bei Freiheit auch um das Wohl des Anderen, um das Wohl der Allgemeinheit. So beim Schutz in der Pandemie. Ein sehr heikles Abwägen also.
Im Evangelium heute scheint die Situation
einfacher. Da geht es um das religiöse Sabbat Gesetz, an das sich die Jünger
Jesu in einer bestimmten Situation nicht halten. Weil sie am Sabbat hungrig
sind, reißen sie in einem Kornfeld Ähren ab, und essen sie. Das empört die
Pharisäer, denn damit wird gegen strenge Vorschriften verstoßen. Jesus argumentiert
anders. Die Gesetze, auch der Sabbat mit seinen Vorschriften, sie sind für die
Menschen da und nicht umgekehrt. (die Jünger hatten Hunger, also durften sie
nach Vernunft-Gründen so handeln)
Von uns Christen sagt Paulus aber
prinzipiell : Ihr sind zur Freiheit Berufene – Wo müssen wir also selbst diesen
Sprung in die Freiheit wagen? Bitten wir ganz bewusst, zunächst jeder für sich
selbst
Dass ich mich bei
strittigen Entscheidungen nicht hinter Regeln und Vorschriften verschanze
Dass ich den Mut habe, selbst bestimmt zu entscheiden und zu handeln
Dass ich aber auch immer ehrlich hinterfrage: „Was ist wirklich das Motiv meiner Entscheidung
bitten wir, dass uns das richtige Abwägen gelingt, der Spagat zwischen der eigenen persönlichen Freiheit und dem, was in der aktuellen Situation das richtige Handeln ist
bitten wir, dass wir auch nicht fanatisch festhalten an einmal getroffenen Entscheidungen, dass wir immer wieder eine Situation neu bewerten und beurteilen und unsere Meinung auch ändern können
Bitten wir für die Journalisten und Meinungsmacher: dass nicht die billigen Aufmacher zählen, sondern dass Meinungsfreiheit heißt, mit Respekt und Verantwortungsbewusstsein Fakten darzustellen
So bitten wir guter Gott. dass wir uns
nicht mit Verboten und Ängsten herumplagen. Lass uns in der Freiheit der Kinder
Gottes leben, denn „zur Freiheit sind wir
berufen, wir sind Hausgenossen Gottes“, sagt Paulus. Sei DU keine Verbotstafel
in unserem Leben bist, sondern ein Hinweisschild für Freude und Freiheit und
Zuversicht. Darum bitten wir im Namen Jesu. amen