22.1.2024 Sel Ladislaus Batthyany-Strattmann Augenarzt
In der
Liturgie ist heute der Gedenktag eines Mannes, der vielen unbekannt sein
wird. Es ist der Augenarzt Ladislaus Batthyany-Strattmann, er
entstammt einer alten ungarischen Adelsfamilie. 1870 wurde er in Ungarn
geboren, er selbst war dann Vater von 13 Kindern und lebte in sehr glücklicher Ehe.
1902 errichtete Batthyany-Strattmann ein Spital in Kittsee, wo er vor
allem mittellose Menschen unentgeltlich behandelte und operierte, aber wo er
auch viele Arme finanziell unterstützt hat. Nach dem 1.Weltkrieg führte
Batthyany seine Arbeit in Ungarn fort, dort gründete er in Körmend ein Spital,
wo er ebenfalls unentgeltlich Arme behandelte. Nach schwerem Leiden starb er am 22. Jänner 1931 in Wien. Begraben
ist er in Güssing . Viele seiner Patienten haben ihn schon zu Lebzeiten wie
einen Heiligen verehrt. Am 23. März 2003 wurde Ladislaus Batthyány-Strattmann
durch Papst Johannes Paul II. in Rom seliggesprochen. Bitten wir heute darum,
dass sich immer wieder viele Menschen finden, die
selbstlos und uneigennützig für andere da sind – dass diese Menschen auch Dank
und Anerkennung erfahren
bitten wir für all die, die gerade in pflegenden
Berufen oft an die Grenzen ihrer Kraft gehen – bitten wir, dass es der Politik
gelingt, Maßnahmen gegen den Pflegenotstand zu finden und dass vor allem die
Menschen in diesen körperlich und seelisch aufreibenden Berufen angemessen
bezahlt werden
Bitten wir für die politisch Verantwortlichen in
unserem Land, dass sie dazu beitragen, das soziale Netz und das solidarische
Miteinander eher fester zu knüpfen als zu lockern
bitten wir für die Hilfsorganisationen in unserem
Land, dass sie sich nicht entmutigen lassen, auf die Not von Menschen in
unserem Land hinzuweisen – aber auch auf die Not all der Menschen, die in
Europa neue Lebenschancen suchen
bitten wir für uns selbst – Dass wir nicht übersehen,
wo Andere vielleicht gerade heute unsere Hilfe brauchen und dass wir großzügig
sind, nicht nur mit Spenden, sondern auch mit Zeit und Zuwendung, die wir geben
wollen
und bitten wir ganz besonders für alle kranken
Menschen, dass sie die Kraft haben, ihre Krankheit zu ertragen – und dass sie
dabei die Hilfe finden, die sie brauchen
So
bitten wir im Namen Jesu Amen
Dr. Ladislaus Batthyány-Strattmann wurde als sechstes Kind
einer alten ungarischen Adelsfamilie am 28. Oktober 1870 in Dunakiliti, Ungarn,
geboren. Nach Beendigung seiner Mittelschulausbildung studierte er an der
Universität Wien, wo er als Student eine schwierige Lebensphase durchlebte. Im
Jahre 1900 erwarb er das Diplom für Medizin.
Bereits 1898 heiratete er die tiefgläubige Gräfin Maria Theresia Coreth. Das Paar führte miteinander eine glückliche und harmonische Ehe, die mit insgesamt 13 Kindern gesegnet war. Trotz der großen Belastungen in seinem Beruf bemühte er sich, seiner Familie immer genügend Zeit zu widmen.
Neben seiner geliebten Familie hat sich Dr. Batthyány leidenschaftlich seiner ärztlichen Berufung hingegeben. Bereits im Jahre 1902 errichtete er ein Spital in Kittsee. Anfangs war er praktischer Arzt, nebenbei spezialisierte er sich als Chirurg und später als Augenarzt. Täglich behandelte er 80 bis 100 Patienten und führte jährlich mehrere hundert Operationen aus. Nach dem Ersten Weltkrieg übersiedelte die Familie nach Körmend, Ungarn. Bald errichtete Dr. Batthyány auch hier ein Krankenhaus.
In seinen Patienten sah er immer Christus. Er selbst fühlte sich als Werkzeug Gottes bei der Behandlung der armen Kranken. Das Zentrum seiner Frömmigkeit war Jesus in der Eucharistie. Die tägliche Mitfeier der heiligen Messe, das Rosenkranzgebet und das persönliche Gebet waren für ihn selbstverständlich.
Er wollte ganz bewusst Arzt der Armen sein und nicht nur den
Körper, sondern auch die Seele heilen. Bei der Behandlung der Kranken und Armen
wusste er sich mit Christus verbunden. Er führte die Behandlungen nicht nur
unentgeltlich durch, sondern gab den Armen auch Geld mit. Viele seiner
Patienten haben Dr. Batthyány schon zu Lebzeiten wie einen Heiligen verehrt.
Nach vierzehn Monaten schweren Leidens, in dem er sich mit
dem gekreuzigten Herrn identifizierte, starb er am 22. Jänner 1931 im Ruf der
Heiligkeit in Wien. Sein Leichnam wurde in der Familiengrabstätte in Güssing,
Österreich, beigesetzt.
Ladislaus Batthyány-Strattmann wurde am 23. März 2003 von
Papst Johannes Paul II. selig gesprochen. Der Todestag, der 22. Jänner, wurde
auch als liturgischer Gedenktag für den seligen Ladislaus festgelegt.
Tagebucheintrag
"Ich liebe meinen Beruf, der Kranke lehrt mich Gott
immer mehr lieben, und ich liebe Gott in den Kranken, der Kranke hilft mir mehr
als ich ihm! Er bedeutet für mich und überhäuft mich und meine Familie mit
Gnaden. Der Kranke macht mich dank Gottes Güte zu einem Simon von Cyrene, indem
ich helfe, das Kreuz Christi tragen, das Kreuz des Nächsten durch
Nächstenliebe!"