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Mittwoch, 10. Januar 2024

Fürbitten 11.1 sich BERÜHREN lassen - und berühren

 


11.1.2024 Mk 1.40  Jesus heilt einen Aussätzigen

An Jesus fällt auf, dass er keine Angst vor Nähe und Berührung hat. Wenn er Menschen begegnet, berührt er sie immer wieder, oder er lässt sich von ihnen berühren - auch von solchen, die als gefährlich ansteckend galten und von der Gesellschaft ausgesondert bleiben sollten. In der heutigen Evangeliums Erzählung von Markus bittet ein Aussätziger, ein Lepra Kranker, Jesus um Hilfe. Ein Mensch, der sich nach damaligen Normen eigentlich gar nicht gesunden Menschen nähern durfte. Aber Jesus weicht nicht zurück, Jesus verscheucht ihn nicht – „Wenn du willst kannst du mich rein machen“, fleht dieser Mann und Jesus, so heißt es im Markus Evangelium, Jesus streckt seine Hand aus und berührt diesen  Unberührbaren. Jesus heilt ihn, wenn auch mit dem Auftrag, niemandem davon zu berichten. (woran sich der Mann nicht halten wird) Wir aber können uns fragen:  Wie halten wir eigentlich es mit Nähe und Berührung?   so bitten wir:

 

gib uns den Mut zur Nähe,  dass wir uns Menschen und ihre Schicksale nicht vom Hals halten

dass wir uns nicht Angst vor Fremden einreden lassen - 

dass wir bereit sind, Meschen an uns heranzulassen, dass wir uns auf sie einlassen

 

gib uns den Mut zur Nähe, - dass wir unkompliziert Hilfe anbieten,

dass wir keine Angst davor haben, belästigt und ausgenützt zu werden,

dass wir uns auch dann aufs Helfen einlassen, wenn es zunächst sinnlos scheint

 

gib uns den Mut zur Nähe,- dass wir uns auf unsere eigenen Gefühle einlassen,

dass wir uns das eigene Bedürfnis nach Nähe und Berührung eingestehen,

dass wir anderen überhaupt die Möglichkeit geben, liebevoll zu uns zu sein

 

Jesus, gib uns den Mut zur Nähe, - dass wir uns auch von DIR berühren lassen.

Dass DU nicht eine theologische Floskel für uns bist, ein frommes Programm

Lass uns alles was wir an Liebe und Nähe ersehnen auch in dir und durch Dich erfahren

 

Guter Gott, segne unsere Hände, dass sie behutsam sind, dass sie halten können,
ohne festzuhalten, dass sie geben können ohne Berechnung, dass sie die Kraft haben zu trösten und zu segnen. Segne uns, dass wir einander berühren können, auch in der Tiefe unserer Seele – amen
 



DAS MARKUS  EVANGELIUM

Seit dem Ende Weihnachtszeit werden nun in der Liturgie der Messe an den „gewöhnlichen“ Wochentagen Ausschnitte aus dem Markus Evangelium gelesen. (Bis zum Beginn der Fastenzeit) Das Markus Evangelium ist das älteste (und das kürzeste) der vier Evangelien – wobei die Evangelisten Matthäus und Lukas es dann inhaltlich als Vorlage benutzt haben.

WER der Verfasser des Markus Evangeliums ist, ist nicht eindeutig. Ursprünglich wurde es anonym überliefert, und die bekannte Überschrift "Evangelium nach Markus" fügte man erst später – wohl Anfang des 2. Jahrhunderts – zur Unterscheidung von anderen Evangelientexten hinzu. Nach altkirchlicher Überlieferung gilt jedoch der aus Jerusalem stammende Johannes Markus als Verfasser, er soll ein Begleiter des Apostel Paulus und später ein Schüler von Petrus gewesen sein. Aber auch da gibt es Gegenmeinungen.  Der älteste Beleg für die Abfassung des Evangeliums durch Markus findet sich bei Bischof Papias von Hierapolis um 130 nach Christus.

Umstritten ist auch, WO genau das Evangelium geschrieben wurde. Die einen vermuten in Rom, die neue Forschung vermutet in Südsyrien

Markus schreibt jedenfalls für eine griechisch sprechende, heidenchristliche Gemeinde, die außerhalb Palästinas leben dürfte. Er übersetzt nämlich alle hebräischen und aramäischen Ausdrücke korrekt ins Griechische und erklärt jüdische Ritualvorschriften ausführlich

Über die Entstehungszeit des Textes herrscht in der Bibelforschung weitgehender Konsens. Das Evangelium ist um 70 nach Christus geschrieben worden. Umstritten ist lediglich, ob es kurz vor oder kurz nach der Tempelzerstörung durch die Römer in diesem Jahr entstanden ist. Der Verfasser steht noch unter dem Eindruck der Kriegsereignisse und ist offensichtlich bemüht, aufkeimende apokalyptische Erwartungen und Befürchtungen zu dämpfen. Die Gemeinde soll in den Verfolgungen gestärkt werden, die im und nach dem jüdischen Krieg gerade in Syrien auch alle die Gruppen trafen, die dem Judentum nahestanden.

 

Nach altchristlicher Tradition soll der Evangelist Markus auch der erste Bischof von Alexandria gewesen sein. Er gilt demnach als Begründer der koptischen Kirche und deren erster Papst. Quellen aus dem vierten Jahrhundert berichten vom seinem Märtyrertod in Alexandria am 25. April des Jahres 68. Die Gebeine des Markus kamen im 9. Jahrhundert nach Venedig, wo sie bis heute im Markusdom verehrt werden. Und wie allen Evangelisten wurde auch Markus schon früh in der Ikonografie ein eigenes Symbol zugeordnet: der Löwe. Die Attribute für die Evangelisten haben ihren Ursprung in den "vier Lebewesen", die sowohl beim Propheten Ezechiel als auch in der Offenbarung des Johannes genannt werden: neben dem Löwen sind das der Mensch (Matthäus), der Stier (Lukas) und der Adler (Johannes).

 

Info: https://www.bibelwissenschaft.de/ressourcen/bibelkunde/bibelkunde-nt/markusevangelium-mk

https://www.katholisch.de/artikel/17334-markus-das-aelteste-evangelium