11.1.2024 Mk 1.40 Jesus heilt einen Aussätzigen
An Jesus fällt auf, dass er keine Angst vor Nähe und Berührung hat. Wenn er Menschen begegnet, berührt er sie immer wieder, oder er lässt sich von ihnen berühren - auch von solchen, die als gefährlich ansteckend galten und von der Gesellschaft ausgesondert bleiben sollten. In der heutigen Evangeliums Erzählung von Markus bittet ein Aussätziger, ein Lepra Kranker, Jesus um Hilfe. Ein Mensch, der sich nach damaligen Normen eigentlich gar nicht gesunden Menschen nähern durfte. Aber Jesus weicht nicht zurück, Jesus verscheucht ihn nicht – „Wenn du willst kannst du mich rein machen“, fleht dieser Mann und Jesus, so heißt es im Markus Evangelium, Jesus streckt seine Hand aus und berührt diesen Unberührbaren. Jesus heilt ihn, wenn auch mit dem Auftrag, niemandem davon zu berichten. (woran sich der Mann nicht halten wird) Wir aber können uns fragen: Wie halten wir eigentlich es mit Nähe und Berührung? so bitten wir:
gib uns den Mut zur Nähe, dass wir uns Menschen und ihre Schicksale nicht vom Hals halten
dass wir uns nicht Angst vor Fremden einreden lassen -
dass wir bereit sind, Meschen an uns heranzulassen, dass wir uns auf sie einlassen
gib uns den Mut zur Nähe, - dass wir unkompliziert Hilfe anbieten,
dass wir keine Angst davor haben, belästigt und ausgenützt
zu werden,
dass wir uns auch dann aufs Helfen einlassen, wenn es
zunächst sinnlos scheint
gib uns den Mut zur Nähe,- dass wir uns auf unsere eigenen Gefühle einlassen,
dass wir uns das eigene Bedürfnis nach Nähe und Berührung
eingestehen,
dass wir anderen überhaupt die Möglichkeit geben, liebevoll
zu uns zu sein
Jesus, gib uns den Mut zur Nähe, - dass wir uns auch von DIR berühren lassen.
Dass DU nicht eine theologische Floskel für uns bist, ein
frommes Programm
Lass uns alles was wir an Liebe und Nähe ersehnen auch in dir und durch Dich erfahren
Guter Gott, segne unsere Hände, dass sie behutsam sind,
dass sie halten können,
ohne festzuhalten, dass sie geben können ohne Berechnung, dass sie die Kraft
haben zu trösten und zu segnen. Segne uns, dass wir einander berühren können,
auch in der Tiefe unserer Seele – amen
DAS MARKUS EVANGELIUM
Seit dem Ende Weihnachtszeit werden nun in der Liturgie der
Messe an den „gewöhnlichen“ Wochentagen Ausschnitte aus dem Markus Evangelium
gelesen. (Bis zum Beginn der Fastenzeit) Das Markus Evangelium ist das
älteste (und das kürzeste) der vier Evangelien – wobei die Evangelisten Matthäus
und Lukas es dann inhaltlich als Vorlage benutzt haben.
WER der Verfasser des Markus
Evangeliums ist, ist nicht eindeutig. Ursprünglich wurde es anonym überliefert,
und die bekannte Überschrift "Evangelium nach Markus" fügte man erst
später – wohl Anfang des 2. Jahrhunderts – zur Unterscheidung von anderen
Evangelientexten hinzu. Nach altkirchlicher Überlieferung gilt jedoch der aus
Jerusalem stammende Johannes Markus als Verfasser, er soll ein Begleiter des
Apostel Paulus und später ein Schüler von Petrus gewesen sein. Aber auch da
gibt es Gegenmeinungen. Der älteste
Beleg für die Abfassung des Evangeliums durch Markus findet sich bei Bischof
Papias von Hierapolis um 130 nach Christus.
Umstritten ist auch, WO genau das Evangelium
geschrieben wurde. Die einen vermuten in Rom, die neue Forschung
vermutet in Südsyrien
Markus schreibt jedenfalls für eine griechisch sprechende,
heidenchristliche Gemeinde, die außerhalb Palästinas leben dürfte. Er übersetzt
nämlich alle hebräischen und aramäischen Ausdrücke korrekt ins Griechische und
erklärt jüdische Ritualvorschriften ausführlich
Über die Entstehungszeit des Textes herrscht in
der Bibelforschung weitgehender Konsens. Das Evangelium ist um 70 nach Christus
geschrieben worden. Umstritten ist lediglich, ob es kurz vor oder kurz nach
der Tempelzerstörung durch die Römer in diesem Jahr entstanden ist. Der Verfasser steht noch unter dem Eindruck der
Kriegsereignisse und ist offensichtlich bemüht, aufkeimende apokalyptische
Erwartungen und Befürchtungen zu dämpfen. Die Gemeinde soll in den Verfolgungen
gestärkt werden, die im und nach dem jüdischen Krieg gerade in Syrien auch alle
die Gruppen trafen, die dem Judentum nahestanden.
Nach altchristlicher Tradition soll der Evangelist Markus
auch der erste Bischof von Alexandria gewesen sein. Er gilt demnach als
Begründer der koptischen Kirche und deren erster Papst. Quellen aus dem vierten
Jahrhundert berichten vom seinem Märtyrertod in Alexandria am 25. April des
Jahres 68. Die Gebeine des Markus kamen im 9. Jahrhundert nach Venedig, wo sie
bis heute im Markusdom verehrt werden. Und wie allen Evangelisten wurde auch
Markus schon früh in der Ikonografie ein eigenes Symbol zugeordnet: der Löwe.
Die Attribute für die Evangelisten haben ihren Ursprung in den "vier
Lebewesen", die sowohl beim Propheten Ezechiel als auch in der Offenbarung
des Johannes genannt werden: neben dem Löwen sind das der Mensch (Matthäus),
der Stier (Lukas) und der Adler (Johannes).
Info: https://www.bibelwissenschaft.de/ressourcen/bibelkunde/bibelkunde-nt/markusevangelium-mk
https://www.katholisch.de/artikel/17334-markus-das-aelteste-evangelium