„Hütet euch vor aller Habsucht“: kurz und bündig sagt das Jesus heute im Evangelium. In jedem Moment kann das Leben zu Ende sein, was nützt dann alle Gier. Jesus erzählt das Gleichnis vom reichen Großgrundbesitzer. Während er noch überlegt, wie er allen Überschuss anlegt und verwaltet, steht schon fest: noch in dieser Nacht wird er sterben. Wozu also die ganze Sorge um den Reichtum` Sollen wir uns betroffen fühlen? Nein, wir selbst sind vermutlich nicht „habgierig“ im landläufigen Sinn – wir raffen nicht Gold an uns und wälzen uns nicht in unseren Aktien. Aber die Sucht „zu haben“ – und immer wieder etwas mehr „haben“ zu wollen – diese Sucht kennen wir vermutlich durchaus. Bitten wir heute
dass
wir nicht haben müssen, was alle haben
dass wir nicht alles doppelt und dreifach
haben müssen
dass
wir uns immer wieder ganz bewusst von Dingen trennen
dass
wir gleich heute wieder einmal Unnötiges aussortieren
dass
wir nicht so viel Angst davor haben, im Leben zu kurz zu kommen
dass
wir erkennen, was und wovon wir loslassen müssen
dass
wir aber auch nicht „Wichtigkeit“ anhäufen
dass
wir uns nicht für unentbehrlich halten
dass
wir nicht aus allem unseren Nutzen ziehen wollen
dass
wir nicht glauben, mit Geld alles kaufen zu können
dass
wir auch nicht andere Menschen „in Besitz nehmen“ und sie uns verpflichten und
sie auch nicht aus Liebe vereinnahmen
Du guter Gott so hilf uns loszulassen, was uns nicht gut
tut – mach uns frei von allem, was uns unfrei macht. Hilf uns aber dort
großzügig zu sein, wo andere unsere Hilfe brauchen. amen