Das Fest des hl.Jakob ist heute. Auch wer sich nicht so gut mit Aposteln auskennt, dem fällt vielleicht sofort der Jakobsweg ein, der berühmte Pilgerweg zu Ehren des hl Jakobus nach Santiago di Compostela. Jakob war einer der ersten der 12 Apostel – sein Bruder war Johannes. Beide müssen ein heftiges Temperament gehabt haben, denn Jesus nennt sie „Donnersöhne“, Das Evangelium erzählt von diesem Jakob und seinem Bruder eine Geschichte, die sehr realistisch wirkt. Die Mutter der beiden Brüder kommt nämlich eines Tages zu Jesus und verlangt, dass ihre „Buam“- später im Himmel - die besten Plätze neben Jesus bekommen. Sie findet, das muss schon „drinnen“ sein, wenn die Beiden schon jetzt so viel für Jesus tun. Typisch Mama. Die anderen Jünger ärgern sich über diese „Unverschämtheit“ - aber Jesus sagt sehr nüchtern, wie das für den Himmel funktioniert: Wer dort „Erster“ sein will, der muss sich zuerst ganz hinten anstellen....so bitten wir heute
dass wir nicht glauben, der Himmel hätte etwas mit Lohn und Belohnung zu tun,
dass wir nicht glauben, der Himmel „stünde uns zu“, weil wir ohnehin so brave Christen sind
dass wir uns auch im Alltag nicht um die besten Plätze vordrängen
dass wir uns keine besonderen Belobigungen für das erwarten, was wir tun
dass wir immer besser verstehen, was wir in der ersten Lesung gehört haben, wenn Paulus schreibt, dass das Übermaß der Kraft von Gott und nicht von uns selbst kommt
dass wir uns auf diese Kraft verlassen und auch Enttäuschungen und Niederlagen auf unserem "Alltags-Pilgerweg" akzeptieren können
bitten wir für alle, die auf dem Jakobsweg unterwegs sind nach Santiago de Compostela wo heute ganz besonders gefeiert wird – bitten wir für alle Menschen, die im Urlaub unterwegs sind, dass sie auch wirklich Erholung finden, für Körper und Seele und gesund zurückkommen
bitten wir vor allem um Frieden, um Frieden untereinander und um Frieden in dieser wunden Welt
Du guter Gott, auch unser -Leben ist ein Pilgerweg, Tag für Tag. Hilf uns, dass wir mit unseren Begabungen, mit unseren besonderen Fähigkeiten, mit unserem Leben den anderen Menschen „dienen“ , so gut wir können. Lass es uns tun in Freude und Dankbarkeit. Amen