17.7.2022 Hos.11.1
Auch heute wird in der ersten Lesung aus der
hebräischen Bibel zitiert. Aus einem Text des Propheten Hosea – er ist eine
geschichtliche Figur und wirkte in der zweiten Hälfte des 8 Jahrhunderts vor
Christus, also vor fast 3000 Jahren. Hosea schildert in bewegenden Bildern die leidenschaftliche
Liebe Jahwehs zu seinem Volk Israel. Israel wird mit einer Geliebten
verglichen, die immer wieder und immer wieder untreu wird. Manchmal droht Gott
dann in seiner verschmähten Liebe mit der Vernichtung der Geliebten - aber immer
wieder überwiegt sein Werben um die Liebe seines Volkes. Auch im heutigen Text.
Zunächst die tiefe Enttäuschung, hier spricht Gott sozusagen als Vater oder Mutter: „ich war zu ihnen wie Eltern, die ihren
Säugling an die Wange heben, ich neigte mich ihnen zu, ich nährte sie… doch je mehr
ich sie rief, desto mehr liefen sie von mir weg, fremden Göttern opferten sie….“ Gott – in den Worten des Propheten Hosea – verspricht aber trotz alle Kränkung, seinem
Volk treu zu bleiben. Auf vielfältige Weise kann man den Text interpretieren.
Bedenken wir heute UNSERE Art, unsere Fähigkeit zu lieben. Bitten wir
dass unsere Liebe einen langen Atem hat, dass
sie großzügig und fürsorglich ist
dass wir im Umgang mit Anderen geduldig sind,
dass wir die anderen akzeptieren können, wie sie sind
dass wir Kränkungen und auch Böses nicht
nachtragen, dass wir verzeihen können,
dass unsere Liebe immer mehr auch die umfasst,
mit denen es uns im Alltag oft schwer fällt zusammen zu leben und auszukommen
dass unsere Liebe vieles aushalten kann, auch
unser eigenes Versagen, all das, was wir nicht selbst an „gut-sein“ schaffen
wir erleben in unserer Nachbarschaft einen
Krieg, der uns fassungslos macht. Was kann Liebe da ausrichten im Freund und Feind Denken.
Bitten wir, dass es auch hier einmal Versöhnung unter den Menschen geben kann
„Glaube, Hoffnung, Liebe“ – sie tragen unser Leben.
Das Größte aber ist die Liebe, sagt der Apostel Paulus. Bitten wir, dass Gott
diese seine Liebe immer weiter in uns wachsen lässt
Amen