1.7.2022 Mt 9,9 nicht
die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken
Ja, Jesus denkt anders – das zeigt die Erzählung heute im Evangelium. Jesus hat keine Bedenken, gerade auf die Menschen zuzugehen, die nicht als "brav und fromm“ gelten. Ganz bewusst scheint Jesus gerade die anzusprechen, die keinen Platz haben in der Synagoge bzw. in der ordentlichen Welt unserer Kirchenbänke. „Nicht die Gesunden brauchen den Arzt“, sondern die Kranken.“ Das sagt Jesus denen, die ihn dafür kritisieren und er sagt unmissverständlich, in Richtung all der gnadenlos Gesetzestreuen: „Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer“. Das sei es, was Gott von uns einfordere. So bitten wir
Dass wir alle zusammen die Überheblichkeit der Frommen und Anständigen
ablegen
Dass wir alle immer mehr erkennen, wie sehr wir selbst vom barmherzigen Blick Gottes auf uns selbst leben
Dass wir uns nicht denen anschließen, die schwierige oder auch straffällige Menschen in Bausch und Bogen verurteilen und als Menschen abschreiben
Dass wir dankbar dafür sind, dass uns selbst so viel Fehlverhalten und böse Gedanken nachgesehen werden
Dass wir erkennen, dass Gott lieben keine Beckmesserei ist, wo es darum geht, stur Gesetze und Vorschriften einzuhalten,
dass wir erkennen, dass es als Maßstab der Barmherzigkeit Gottes nur die Liebe gibt – die Liebe. die wir einander schulden und nicht das Aufrechnen von Fehlern
Bitten wir nicht zuletzt, dass sich auch sogenannte kirchlichen Würdenträger nicht anmaßen, über der Barmherzigkeit Gottes zu stehen
so bitten wir guter Gott,
verzeih uns alle Anmaßung, verzeih uns alle Urteile, die wir so vorschnell
fällen – lass uns mit den Augen Jesu auf die Menschen zugehen und selbst Tag
für Tag dankbar für dein Erbarmen sein. amen