11.4.
2022 Joh.12.1 Jesus bei Marta Maria und
Lazarus
Die Karwoche hat begonnen. Alle Evangeliumsberichte dieser Tage kreisen um den Abschied. Um den bevorstehenden Tod Jesu. Es sind Berichte, erst Jahrzehnte nach dem Leben Jesu aufgeschrieben. Hervorgehoben wird, was im Blick zurück als besonders kostbar und wichtig erscheint. Heute wird von einem kleinen Fest im Haus von Lazarus berichtet. Das ist der Mann, von dem man sagt, dass ihn Jesus Monate zuvor direkt aus dem Grab zurückgeholt hat. Von großer Dankbarkeit ist bei diesem kleinen Fest die Rede, verschwenderisch wird Jesus bewirtet – nur einer aus dem engsten Kreis Jesu beklagt „Verschwendung“. Besser hätte man das ganze Geld für die Armen ausgeben können. So sagt es Judas, der spätere „Verräter“. Sind uns diese Gedanken ganz fremd? Bitten wir heute
Um die Großzügigkeit der Liebe – Dass wir anderen ihre Freude und ihre Feste nicht neiden dass wir auch nicht kleinlich aufrechnen, was uns die Alten und die Armen, die Flüchtlinge und die Sozialhilfe Bezieher kosten
lass uns sein wie die Martha in dieser Erzählung - dass es uns Freude macht für andere da zu sein mach unsere kleinen und großen Gemeinschaften zu Orten der Gastlichkeit, wo Freunde und Fremde willkommen sind
lass uns sein wie diese Frau Maria, die Jesus beim Essen die Füße salbt - mach uns großzügig und verschwenderisch mit unserer Zuwendung überall dort wo Menschen neben uns oft ausgehungert sind nach Freundlichkeit und Mitgefühl
lass uns sein wie Lazarus - hol auch uns heraus aus dem Begraben-sein. aus dem: „wie Tod sein“ in unseren Sorgen und Ängsten - lass uns das Leben feiern, auch wenn wir wissen, dass am Ende immer der Tod stehen wird
Herr, nimm uns aber auch an, wenn wir den Judas in uns entdecken den, der dich liebt und doch mit dir hadert, den, der sich anderes von dir erhofft hat den, der sich nicht mitfreuen kann, den, der kleinlich ist und sich abseits stellt den, der vielleicht auch neidisch und missgünstig ist nimm uns auch dann an, wenn unser Herz bitter ist, behüte uns und verlasse uns nicht
um all das bitten wir in diesen Tagen, wo wir uns mit Jesus auf den Weg machen vom Leben in den Tod, und ganz hinein in die Hoffnung auf die Auferstehung. In die Hoffnung auch auf ein Ende von Krieg und Gewalt, in der Ukraine und an allen Plätzen der Erde. Amen