30.7. 2021 Mt.13.54 ein Prophet gilt nichts in seiner Vaterstadt
Jesus erlebt etwas, was so mancher von uns wohl auch schon erlebt hat. Gedanken und Ideen, die man hat, werden oft von der eigenen Familie und von der näheren Umgebung nicht ernst genommen. „Nirgend gilt ein Prophet weniger als in seiner Heimat und in seiner Familie“, sagt Jesus. Wenn er in der Synagoge seiner Vaterstadt predigt, dann wird er nicht wirklich akzeptiert. Man kennt ihn von klein auf, man kennt seine Familie: was soll an ihm schon Besonderes sein. Wir, mehr als zweitausend Jahre später, tun so, als wüssten WIR ganz selbstverständlich wer Jesus ist. Wir nehmen alles als gegeben hin, Katechismus Wissen, Routine-Denken. Bitten wir heute
dass wir uns Jesus und das, was er gelebt hat, NICHT harmlos machen und verkitschen dass uns das Evangelium wieder aufregt und Fragen und auch Widerspruch auslöst
dass wir durchaus auch „Anstoß“ an Jesus nehmen, dass wir das Ungewöhnliche, das Provokante, das so ganz andere an Jesus wahrnehmen – und uns immer neu damit auseinandersetzen
dass wir immer wieder auch an die menschliche Existenz von Jesus und seiner
ganz normalen Familie denken
dass wir uns aus diesem Leben auch das "nicht-verstanden-werden" abschauen, auch das vorläufige Scheitern, und den tiefen Glauben, der alles erträgt
dass uns das Hinschauen auf Jesu Leben Toleranz lehrt, einen langen Atem und Respekt für alles, was auch uns oft fremd vorkommt
dass wir mit dem Blick auf Jesus Geduld und Respekt vor allen Menschen
haben, die aus dem Rahmen fallen, die nicht angepasst sind, die ihren eigenen
Weg gehen und oft anecken
dass auch wir Menschen, die wir gut zu kennen glauben, und die uns etwas zu sagen hätten, nicht leichtfertig abtun
So bitten wir guter Gott, hilf uns in der Nachfolge Jesu die große Freiheit zu entdecken für die wir geschaffen sind und die wir uns so selten zutrauen. Lass uns mehr und mehr in dieser Freiheit leben. Amen