9.1.2021
Mk.6.45 vom Sehen und doch nicht
sehen
Das Evangelium erzählt heute von einem weiteren Wunder Jesu. Kurz zuvor erst war von der wunderbaren Brotvermehrung die Rede – nun erscheint Jesus den Jüngern, indem er am See über das Wasser geht. Es ist spät am Abend, die Jünger mühen sich beim Rudern mit Gegenwind, da erschrecken sie zu Tode, weil sie glauben, ein Gespenst zu sehen. In den letzten Zeilen der Erzählung heißt es: Sie waren bestürzt und außer sich Denn noch hatten sie nicht wirklich etwas von Jesus und seinem Wirken verstanden. Geht es uns nicht auch oft so. Wir sehen etwas – und erkennen den tiefsten Kern doch nicht. So bitten wir
Dass wir uns die Ruhe nehmen, Dingen auf den Grund zu
gehen
Dass wir lieber zweimal hinsehen, auf Menschen oder Situationen, ehe wir uns ein Urteil erlauben
Dass wir uns die Zeit nehmen, Menschen in ihrem inneren Wesen wahr zu nehmen und zu verstehen
Dass wir auch uns selbst immer wieder hinterfragen, unsere wirklichen Motive und Beweggründe
Dass wir es uns mit dem Glauben nicht zu einfach machen, sondern immer wieder dem nachspüren, was wir in verschiedenen Lebenssituationen erfahren
Dass wir auch die Person Jesu nicht so schnell auf das festlegen, was man uns einmal vorgegeben hat – dass wir immer wieder neu und anders die Spur Jesu suchen, der wir nachgehen können
So bitten wir, dass unser inneres Erkennen immer tiefer wird, dass wir keine Scheu davor haben, immer wieder neu zu denken und neu zu sehen. Amen