30.1.2021 Hebr.11.1 Was heißt „Glauben
Was heißt es „zu glauben“ – das ist heute die zentrale Frage in beiden Lesungen. „Glauben heißt nix wissen“ sagt der Volksmund – und eigentlich geben beide Lesungen dem recht. Ja, GLAUBEN bedeutet nicht, etwas hundertprozentig sicher zu wissen – „Glauben heißt feststehen in dem, was man erhofft - überzeugt sein von Dingen, die man nicht sieht“, so heißt es im Brief an die Hebräer – und das Evangelium erzählt von den Jüngern Jesu, die bei einem Wirbelsturm am Schiff Todesangst haben. Ihnen sagt Jesus: Fürchtet euch nicht so viel, habt ihr noch keinen Glauben? Bitten wir heute
Dass auch wir mehr Zuversicht, mehr Glauben an eine gute Zukunft haben, in dieser herausfordernden Zeit der Pandemie
dass wir offen und empfänglich sind für gute Worte und Situationen, die uns ein Gespür für die Nähe Gottes geben. Glauben erwirbt man nicht nur in der Kirche, sondern vor allem im Alltag
dass wir uns
nicht, wenn wir gläubig sind, allzu selbstsicher und bequem einrichten in
frommen Äußerlichkeiten, in religiösen Formeln und Ritualen
dass wir nicht hängen bleiben an alten Gottes Bildern und Geschichten, sondern dass wir unseren ganz persönlichen Zugang zu Gott suchen
dass wir uns religiös weiter bilden, dass wir keine Angst davor haben, dass uns eigenständiges Denken vom Glauben abhält
dass wir niemand den „wahren“ Glauben absprechen, sondern Respekt haben vor jedem, der aufrichtig nach seinem Weg zu glauben sucht
dass wir miteinander und untereinander über unseren Glauben sprechen. Dass wir uns nicht genieren, über religiöse Gefühle und Sehnsüchte zu sprechen
So bitten wir um einen lebendigen Glauben, der unsere Hoffnung stark macht, der uns lebensfroh und dankbar sein lässt. Und wir bitten ganz besonders für alle, die nicht von Klein auf Zugang zum Glauben finden. für alle, die glauben wollen und doch immer wieder zweifeln Amen