19.1.2016 Mk.2.23 der Sabbat ist für den Menschen da
Die Geschichten im
Markus Evangelium sind spannend. Wir erleben, wie sich die Konflikte zwischen
dem religiösen Establishment, den Pharisäern, und dem Wanderprediger Jesus
zuspitzen. Immer wieder geht es um dasselbe Grundproblem: hier das Gesetz, das
klar vorschreibt, was zu tun ist – dort Jesus und seine Leute, die zwar auch
vorgeben fromme Juden zu sein und die doch anders handeln, als es die strengen
Vorschriften vorsehen. Was darf man, was darf man nicht? Aktuelle Fragen wie heute! Jesus sagt es
dezidiert: Die Gesetze, auch der Sabbat mit seinen Vorschriften, sie sind für
die Menschen da und nicht umgekehrt. Wir sind zur Freiheit Berufene – Wo müssen wir einen
Sprung nach vorne wagen?
So bitten wir gerade auch in dieser Gebetswoche für
die Einheit der Christen:
Dass gerade auch kirchliche Vorschriften sich an der
Lebenswirklichkeit und den
Sorgen und Nöten der Menschen orientieren
Sorgen und Nöten der Menschen orientieren
Dass die pastorale Sorge um die einzelnen Menschen wichtiger genommen wird,
als das ängstliche Festhalten an Normen
als das ängstliche Festhalten an Normen
Dass die Kirche ihre Arme weit aufmacht für
wiederverheiratete Geschiedene, für gleichgeschlechtlich liebende Menschen, für
Priester ohne Amt, für alle, die einen aufrichtigen Weg der Freiheit gesucht
haben und doch Sehnsucht nach christlicher Gemeinschaft haben
für die christlichen Kirchen: dass sie unkomplizierter und
weniger ängstlich miteinander einen gemeinsamen Weg gehen, der sie frei macht
für die Gemeinschaft in Christus
für unsere Gesellschaft und Politik: dass man nicht faule
Kompromisse eingeht, sondern dass in aller Freiheit immer die Würde und
Unversehrtheit von Menschen verteidigt werden muss
für die Journalisten und Meinungsmacher: dass nicht die
billigen Aufmacher zählen, sondern
dass Meinungsfreiheit heißt, mit Respekt und
Verantwortungsbewusstsein zu arbeiten
für uns selbst, dass wir Entscheidungen nicht ängstlich
abwägen, sondern dass wir den Mut haben, in der Freiheit der Kinder Gottes zu
leben
Du guter Gott, wie
gerne leben wir in alten Geleisen, wie groß ist oft die Angst vor Freiheit und
Selbstbestimmtheit: führe DU uns dorthin, wo es für uns und die Menschen in
unserem Leben GUT ist. Darum bitten wir durch Jesus, der mit uns auf dem Weg
ist. amen