war Arthur gestern exakt alt -
quietschvergnügt zumeist,
hoch interessiert an allem, was
die nächste Umgebung zu bieten hat -
Noch vor ein paar Wochen schien
"oh, meine VERDAUUNG"
das Wichtigste im Leben zu sein,
nun ist es
SCHAUEN SCHAUEN SCHAUEN
Mit weit offenen Augen sitzt Arthur selbst in der stockdunklen Salzgrotte auf Mamas und Omas Schoß:
keines der kleinen bunten Lichter an Decke und Wänden
will er sich entgehen lassen.
Nein, da will er auch nicht an der Mama Brust trinken -
Arthur schaut und schaut und schaut.
50 Minuten, ohne müde zu werden,
ohne ein bißchen schlafen oder kuscheln zu wollen - schaut und schaut und schaut er ....
Oma würde schon ganz gern ein bißchen dösen - aber SEIN Schauen hält auch mich wach ....
zu Dritt genießen wir die Salzgrotte,
mitten in der Stadt und doch
Xund
wie ein Tag am Meer,
wie ein Ausflug an den Strand.
Ansonst
geht Arthur viel viel spazieren. Das heißt, wird spazieren gefahren
Von der Papa Oma, von der Mama Oma.
Ja, brav sind die Omas unterwegs, bei jedem Wetter -
Die Mama Oma allerdings hat ein ewiges Schuhproblem: hat 100 Schuhe und Stiefel daheim, aber jedesmal jammert sie: jetzt hab ich wieder die Falschen angehabt,
da drückts,dort drückts,
zu kalt, zu warm...
Da endlich sieht die Oma Schuhe,
die ihr ideal "zum hatschen" erscheinen.
Sie probiert sie an, sie ist begeistert,
sie kauft sie und ist so happy,
dass sie Arthur von daheim ein Foto schickt:
"Schau her Schnuffi,
die Oma hat neue Töffler,
das wird ein Vergnügen werden am Kies...!"
Eine dicke Sohle, endlich - wo die Oma sonst in ihren anderen Schuhen doch jedes Steinderl durchspürt und abzählen kann.
Oma schickt dem Arthur also (er hat ja eine eigene mail Adresse)
ein Foto von ihren neuen Spaziergeh-Schucherln
und dann denkt sie sich geschockt:
Herrje, was wird sich der Arthur denken. Das war jetzt aber total unpädagogisch
Omas Schuhe am Herd, auf der Ceranfeld-Platte . ja ghören denn die dort hin?
Omas Küche - eine Rumpelkammer. Gekocht wird hier nur selten und ganz schnell
Aber weil die Küche gleich beim Wohnungs-Eingang liegt, fliegen dort alle Sachen
in hohem Bogen hinein, die die Oma nicht schnell anderswo unterbringt.
Und so erinnere ich mich an meine kleine Ayla -
das türkische Mädchen,mit dem ich vier Jahre lang
gelernt habe. Wenn sie zu mir kam - immer hat der Papa sie gebracht - habe ich immer ganz ganz schnell alles Klumpert vom Vorzimmer in die Küche geschaufelt - und einmal, weil schon gar kein Platz mehr war, auch eine große Schuhschachtel ins Backrohr verräumt.
Als wir wenig später - Ayla und ich - vom Lernen in die Küche gingen um ihren Himbeersaft zu holen - da macht sie so ganz nebenbei das Backrohr auf - sie muss wohl schon was drinnen gesehen haben - und dann ruft sie, die Hände über den Kopf zusammengeschlagen
"Ach Ilselein, was wird - wenn wird!!!"
Ach Arthur -
nein die Oma kocht ihre neuen Laufschuhe nicht,
sie brät sie nicht,
sie gart sie nicht,
die Oma nimmt sich ganz fest vor:
Bis der Arthur das nächste Mal kommt,
da ist aber die Küche
so was von KÜCHE