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Donnerstag, 28. Januar 2016

eine Irmgard Geschichte: steige nie in die Wanne OHNE .......

Engel 
Charlotte Graninger

Ja, manchmal können auch die Schutzengel nur mit Müh' und Not helfen.
Und flüstern sie einem dann - wenn alles gut gegangen ist - nicht ins Ohr: "warum, warum,
warum warst du so leichtsinnig, so nachlässig - hast dir so wenig "dabei" gedacht"???.
Ach,lieber Schutzengel - wenns einem gut geht, dann denkt man nicht an Vorsicht, an Absicherung, dann denkt man nicht daran, was eventuell alles passieren köntne und wie man sich schützen sollte!
So manches Beispiel kann wohl jeder von uns aufzählen - 
Erst vor wenigen Tagen, Freundin Irmgard und ich plagen uns gerade mit "Hexenschuss" -  
sagt Irmgard: "...und bitte, denk daran, nimm das handy mit ins Bad ... es kann IMMER etwas
passieren..." 
Ja ja eh, klar habe ich das handy zur Hand genommen ...und dann doch irgendwo am Weg ins Badezimmer woanders abgelegt ....war letztlich alles ok.....ABER
ABER es könnte die Geschichte auch anders ausgehen: fassungslos berichtet mir Irmgard gestern
abend  - siehe unten......
(und schon habe ich heute früh das handy dann wirklich ins Badezimmer mitgenommen und 
brav auf das Waschbecken neben die Badewanne gelegt......passt das jetzt, lieber Schutzengel???)

-          48  – 
         Dringender Appell an die Generation 70plus

"…und da vor allem an die Singles unter ihnen, wobei mein Appell durchaus auch an Personen gerichtet ist, die die 70er Schmerzgrenze noch nicht erreicht haben: 
Steige nie in die Wanne ohne Blick und Griffkontakt zum Handy!
Das heutige, fast einstündige Telefonat mit einer Freundin geht mir nicht aus dem Kopf 
und hat mich sogar um mein Nachmittagsschläfchen gebracht. 

Tenor des Gespräch: Ihre Todesangst. 
Der Grund dafür: 16 Stunden gefangen in der Badewanne.
Man war gut drauf, und die Vorfreude auf ein Wannenbad war groß, 
ebenso der Wohlfühlfaktor, als es soweit war. 
Nach  vollbrachter Tat wurde das Wasser ausgelassen -  ......
ABER: das Martyrium begann; (das ich gar nicht im Detail schildern will). 
Die hilflose Frau konnte sich drehen und wenden, wie sie wollte, sie schaffte es 
trotz aller zur Verfügung stehenden Hilfsmittel wie Brauseschlauch oder Handtücher nicht, mit eigener Kraft aus der Wanne zu gelangen.
Das Handy, das nicht aufhörte zu läuten 
und das ‚Alarm-Armband‘ lagen im Wohnzimmer. 
Ebenso das Set mit Insulin und allem, was dazugehört, denn meine Freundin ist schwer zuckerkrank. Und, daß auch ihre Gelenke nicht mehr die besten sind und zum Teil bereits erneuert wurden, kommt noch dazu. 
Ebenso die Neigung, leicht zu stürzen, ein zusätzlicher Gefahren-Faktor.
Als endlich die Freundin, die einen Schlüssel zur Wohnung hat, alarmiert vom Sohn, 
der die Mutter am handy nicht erreichen konnte, eintraf, war meine Freundin -nach fast 16 Stunden gefangen in der Wanne- bereits in einem äußerst kritischen 
und total geschwächten Zustand, von dem sie sich nur langsam erholt. 

Fazit aus ihrer Sicht. 
Sie wird nie wieder in eine Wanne steigen und ihre auf eine Dusche umbauen lassen 
und nun endlich doch meinen Rat beherzigen, auch in der Wohnung das Handy griffbereit, bzw. am Körper zu haben.

Meine persönlichen Vorsichtsmaßnahmen 
(denn ich habe niemanden, der sich Gedanken und Sorgen macht und der rasch zur Stelle ist, bin ich einmal nicht gleich zu erreichen): 
steige ich in die Wanne, liegt das Handy neben mir, 
lege ich mich zu Bett, tut es das Handy auch (wird aber in der Nacht ausgeschaltet), 
steige ich auf die Leiter, habe ich es eingesteckt…. 
Zwei Personen im Haus, in dem ich wohne, haben einen Schlüssel zu meiner Wohnung. 

Das ‚soziale Netz‘ so feinmaschig wie möglich zu organisieren, 
ist oberstes Gebot eines Single-Daseins.