12.11.2016 beten
heißt auch „lästig“ sein Lk.18.1
Um das inständige, ja fast sture Bitten und Betteln geht
es heute in den Lesungen. Betteln sollen wir und lästig sein wie die Witwe im
Evangelium. Die will ihr Recht haben und bedrängt Tag und Nacht den Richter der
Stadt – bis der entnervt auf-gibt und ihr nach-gibt. "Wer weiß", sagt
er sich, "womöglich ohrfeigt die mich sonst noch" So sollt ihr
es mit Gott machen, sagt Jesus. Ja, bei Gott ist Betteln und Hausieren nicht verboten. Gott wird euch hören, seid lästig!, sagt Jesus. Ja, manchmal im privaten Leben scheint es zu
stimmen – aber dieses viele Leid in der Welt! Was nützt da alles beten? Und
doch bitten wir auch heute
dass
die neue politische Lage in den Vereinigten Staaten den Menschen im Land selbst
und den Menschen weltweit Gutes bringen kann - trotz aller Besorgnis die es
momentan gibt
dass
der verheerende Krieg in Syrien zu einem Ende kommt. Dass auch die
ausländischen Großmächte, die ihre Interessen in dieser Region haben, endlich
zu einer gemeinsamen POLITISCHEN Lösung bereit sind
dass
alle Konflikte ein Ende finden, dass rechtsradikalen und fundamentalistischen
Ideologien, dass dem Hass im Namen von Religion der Nährboden entzogen wird
dass es
Sicherheit und Zukunft gibt, für die hunderttausenden Flüchtlinge, ja Millionen
sind es in aller Welt - und dass die, die zu uns kommen, mit Herz und Mut
aufgenommen werden
dass die
Länder und Politiker Europas in dieser Zeit der großen Herausforderungen zu
mehr Zusammenhalt und Solidarität finden
bitten
wir auch für die Situation bei uns am Arbeitsmarkt, vor allem für die
Jugendlichen, dass sie durch gute Ausbildung keine Angst vor der Zukunft haben
müssen – bitten wir um einen guten Ausgang der Bundespräsidentenwahl am
4.Dezember
und bitten
wir für uns selbst, wenn wir krank sind und Schmerzen haben - wenn wir uns enttäuscht
und nicht verstanden fühlen - wenn Pläne nicht aufgehen und manches misslingt -
bitten wir um Geduld und Vertrauen
so bitten wir, dass wir nicht aufhören zu
bitten und zu betteln, zu warten und zu hoffen. Im Namen Jesu.Amen