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Samstag, 21. Mai 2016

Fürbitten Dreifaltigkeits-Sonntag

Dreifaltigkeitdsfresko aus Urschalling *
 

22. 5.2016 Dreifalitgkeitssonntag
Weil wir Menschen sind, brauchen wir Bilder und Worte um uns mitzuteilen. 
Wir machen uns ein Bild von Gott, weil wir ja über ihn sprechen wollen.
Gerade das heutige Fest will aber wohl das EINE sagen: Gott ist ganz ANDERS. 
Wir halten uns an Jesus, wenn er sagt, „wie du Vater in mir bist und ich in dir bin – so sollen auch sie in uns sein“ Auch wir sind in diese Göttlichkeit miteinbezogen – 
aber WIE GOTT WIRKLICH IST, wir wissen es nicht. 
So bitten wir an diesem heutigen Tag

im Namen des Vaters
dass wir nicht stecken bleiben in Äußerlichkeiten, in leeren Formeln und Ritualen
dass wir nicht hängen bleiben an alten Bildern und Geschichten -

im Namen des Sohnes
dass wir uns vom „Glauben“ nicht die schnelle Lösung unserer Probleme erwarten
dass wir nicht nur „brav und fromm“ sind, weil es „Pflicht“ ist

im Namen des Heiligen Geistes
dass wir mit immer mehr Liebe und Sehnsucht Gott suchen
dass wir immer mehr Gottes  ANDERS-sein  annehmen können   

So bitten wir im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes:
dass wir auch in die Tiefen unserer eigenen Person hineinwachsen, 
dass wir auch unser eigenes Anders-sein annehmen 
und dass wir in allen anderen Menschen deren „anders sein“ respektieren und achten, 
als einen Widerschein des dreifaltigen Gottes.

Und bitten wir an diesem heutigen Wahlsonntag auch um eine gute Entscheidung 
über den künftigen neuen Bundespräsidenten

AMEN

* das Dreifaltigkeitdsfresko aus Urschalling  
ist  Teil einer figurenreichen Wand- und Deckenbemalung aus dem 14. Jahrhundert  
und es lässt sich auf vielerlei Weise deuten. 
Die mittlere Gestalt gleicht einer Frau, das weibliche Prinzip Gottes, entsprechend dem hebräischen Wort für Geist: "ruach" - weiblich "die Geistin". Die göttliche allumfassende Liebe ist für uns Menschen ohne "weibliches" Prinzip eigentlich undenkbar