Dreifaltigkeitdsfresko aus Urschalling *
22. 5.2016 Dreifalitgkeitssonntag
Weil wir Menschen sind, brauchen wir Bilder und Worte um uns
mitzuteilen.
Wir machen uns ein Bild von Gott, weil wir ja über ihn sprechen
wollen.
Gerade das heutige Fest will aber wohl das EINE sagen: Gott ist ganz
ANDERS.
Wir halten uns an Jesus, wenn er sagt, „wie du Vater in mir bist und
ich in dir bin – so sollen auch sie in uns sein“ Auch wir sind in diese
Göttlichkeit miteinbezogen –
aber WIE GOTT WIRKLICH IST, wir wissen es nicht.
So bitten wir an diesem heutigen Tag
im Namen des Vaters
dass wir nicht stecken bleiben in Äußerlichkeiten, in leeren
Formeln und Ritualen
dass wir nicht hängen bleiben an alten Bildern und
Geschichten -
im Namen des Sohnes
dass wir uns vom „Glauben“ nicht die schnelle Lösung unserer
Probleme erwarten
dass wir nicht nur „brav und fromm“ sind, weil es „Pflicht“
ist
im Namen des Heiligen Geistes
dass wir mit immer mehr Liebe und Sehnsucht Gott suchen
dass wir immer mehr Gottes ANDERS-sein annehmen können
So bitten wir im Namen des Vaters und des Sohnes und des
Heiligen Geistes:
dass wir auch in die Tiefen unserer eigenen Person
hineinwachsen,
dass wir auch unser eigenes Anders-sein annehmen
und dass wir in
allen anderen Menschen deren „anders sein“ respektieren und achten,
als einen Widerschein des dreifaltigen Gottes.
Und bitten wir an diesem heutigen Wahlsonntag auch um eine
gute Entscheidung
über den künftigen neuen Bundespräsidenten
AMEN
* das Dreifaltigkeitdsfresko
aus Urschalling
ist Teil einer figurenreichen Wand- und Deckenbemalung aus dem 14. Jahrhundert
und es lässt sich auf vielerlei Weise deuten.
ist Teil einer figurenreichen Wand- und Deckenbemalung aus dem 14. Jahrhundert
und es lässt sich auf vielerlei Weise deuten.
Die mittlere Gestalt gleicht einer Frau, das
weibliche Prinzip Gottes, entsprechend dem hebräischen Wort für Geist:
"ruach" - weiblich "die Geistin". Die göttliche
allumfassende Liebe ist für uns Menschen ohne "weibliches" Prinzip
eigentlich undenkbar