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Mittwoch, 4. Februar 2015

hochrangige muslimische Geistliche verurteilen nun dezidiert den IS Terror


Die Verbrennung einer jordanischen Geisel bei lebendigem Leib könnte im Nahen Osten zum Ereignis werden, das die Stimmung gegenüber der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) kippen lässt: Der ägyptische Großmufti Scheich Ahmed al-Tajib - weltweit anerkannte Autorität der sunnitischen Muslime - erklärte heute, der IS sei eine „teuflische“ Organisation, die einen Krieg gegen Gott führe, Ihre Barbarei werde von Gott nicht anerkannt. Die Tat lasse für IS-Terroristen bei korrekter Auslegung des Koran nur dessen härteste Bestrafungsformen zu, die Kreuzigung oder die Amputation von Gliedmaßen.
Die IS-Extremisten hatten am Dienstag im Internet ein Video veröffentlicht, das die grausame Tötung des seit Dezember als IS-Geisel gehaltenen jordanischen Piloten Muas al-Kasasba zeigt. Der junge Mann war bei lebendigem Leib verbrannt worden
Auch der wegen islamistischen Terrorismus jahrelang in Jordanien inhaftierte Salafist Abu Sajaf erklärte etwa, der Islam verlange es, Kriegsgefangene gut zu behandeln. Mit der Veröffentlichung des Videos am Dienstag habe sich IS „die Gesellschaft zum Gegner gemacht“.
Ebenso sagte der südjemenitische Religionsführer Scheich Hussein bin Schuaib,
der Prophet habe sich gegen die Verbrennung von Menschen ausgesprochen.
Der saudische Kleriker Salman al-Odah erklärte das Verbrennen von Menschen nicht nur zu einem „abscheulichen Verbrechen“, sondern auch zu Blasphemie
Das Außenministerium des schiitischen Iran erklärte, der brutale Mord an Kasasba habe „weder etwas mit dem Islam noch mit Menschlichkeit zu tun“.

Christen und Muslime in Trauer vereint

Abseits der Forderung nach drakonischen Strafen führt die Tat zu einem Schulterschluss gegen IS zwischen Religionen, Staaten und Konfessionen in der Region.
In Jordanien gedachten Muslime und Christen des ermordeten Piloten. Gläubige sprachen am Mittwoch in Moscheen Gebete für das IS-Opfer, berichtete das jordanische Staatsfernsehen. Kirchen ließen ihre Glocken läuten. Die jordanische Regierung ordnete zudem eine dreitägige Staatstrauer an.

In Jordanien fordern weite Teile der Bevölkerung wie auch der Politik nun eine demonstrative Politik der Rache gegen IS. Der Politiker Mohammed al-Rousan forderte am Mittwoch im TV:
 „Lasst uns ihre Kinder töten! Lasst uns ihre Frauen töten!“
In der Nacht auf Mittwoch hatte Jordanien bereits das 2006 ausgesprochene Todesurteil gegen die Dschihadistin Sadschida al-Rischawi und einen weiteren islamistischen Terroristen vollstreckt, die IS mit der Gefangennahme von Kasasba freipressen wollte.

Hundert IS-Tötungen in einem Monat

IS hat in Syrien und im Irak seit Anfang des Jahres fast 100 Gefangene getötet. Mehreren Opfern schlugen die Extremisten den Kopf ab, andere wurden gesteinigt oder auf öffentlichen Plätzen gekreuzigt. Manchen sei Blasphemie, Prostitution oder Homosexualität vorgeworfen worden, berichtete die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Mittwoch. Andere habe der IS getötet, weil sie angeblich Spione für das syrische Regime oder ausländische Geheimdienste gewesen seien.

 INFOS  http://orf.at/stories/2263910/2263913/

Bitten und beten wir, dass es ein Ende dieser Spirale der Gewalt geben kann
Kein weiterer Tod sühnt das Leiden der Ermordeten -
Aber auch das Terrorregime der Nazis hat nur mit Krieg und Vernichtung beendet werden können,
das ist die hilflose Tragik, in die uns Gewalt verstrickt