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Mittwoch, 11. Februar 2015

Fürbitten 12.2. - ALLES vom Beten erhoffen



12.2.2015  Mk.7.24 die „Fremde“, die Syrophönizierin   
Können wir uns einen Jesus vorstellen, der so kaltherzig und abweisend mit einer bittenden Frau umgeht? Der einen Menschen in Not armselig bitten und betteln lässt? Sie, die Fremde unter den Juden, bittet ihn, ihrer Tochter zu helfen. Und Jesus sagt – sinngemäß:“ Zuerst müssen die eigenen Kinder satt werden, dann erst kommen die Hunde dran“. Ich verstehe es nicht als „Reportage“ aus dem Leben Jesu, sondern als Lehrerzählung die uns sagen soll: bleib hartnäckig in deinen Bitten, auch wenn manche Antwort Gottes beim ersten Hinsehen nicht so ausfällt wie du es gerne hättest.  Ich möchte die Fürbitten heute in das schöne Gebet des indischen Dichters und Philosophen Rabindranath Tagore einfließen lassen

Du guter Gott,
Lass uns nicht bitten,
vor Gefahr bewahrt zu werden,
aber lass uns dich bitten,
dass wir den schwierigen Situationen unseres Lebens
furchtlos begegnen 
so bitten wir: Herr höre uns – Herr erhöre uns

Du guter Gott,
lass uns nicht das Ende unserer Schmerzen erflehn,
aber wir bitten dich um ein starkes Herz,
das auch den Schmerz und die Angst  besiegt.
so bitten wir: Herr höre uns – Herr erhöre uns

Du guter Gott,
Lass uns in den Schwierigkeiten des Lebens nicht verzweifeln
weil wir glauben, keine Hilfe zu finden
aber lass uns dich bitten,
dass wir unsere eigene Stärke und Kraft entdecken
so bitten wir: Herr höre uns – Herr erhöre uns

Du guter Gott,
lass uns nicht in Sorge und Furcht nach Rettung rufen,
sondern lass uns im Vertrauen auf Dich hoffen,
dass wir Geduld haben,
so bitten wir: Herr höre uns – Herr erhöre uns

Du guter Gott,
lass uns nicht Menschen sein
denen nur der Erfolg Sicherheit im Leben gibt 
schenke uns die Gnade kein Feigling zu sein,
und alles von dir zu erhoffen
so bitten wir: Herr höre uns – Herr erhöre uns

Du guter Gott,
was immer mit uns geschieht,
um das eine bitten wir  Dich
lass uns immer den Halt deiner Hand fühlen,
gerade dann, wenn wir versagen und ganz klein sind.
Geborgen – gehalten – getragen von dir
so bitten wir: Herr höre uns – Herr erhöre uns

So bitten wir dich guter Gott, und wir flehen dich an - um Frieden und Sicherheit und um ein Leben in Ruhe und Würde für alle Menschen. Schau auf die Vielen, die schreckliche Not leiden, die verfolgt und mit dem Tod bedroht werden - wir bitten auch um einen Erfolg der Friedensverhandlungen rund um die Ukraine. 
Herr, schenke uns Frieden, wir flehen zu dir. Amen 

                                                     Rabindranath Tagore 1861 - 1941
                                                         1913 Nobelpreis für Literatur



DEN HALT DEINER HAND

Lass mich nicht bitten,
vor Gefahr bewahrt zu werden,
sondern ihr furchtlos begegnen,
lass mich nicht das Ende der Schmerzen erflehn,
sondern das Herz, das sie besiegt.
Lass mich auf dem Kampffeld des Lebens
nicht nach Verbündeten suchen,
sondern nach meiner eigenen Stärke,
lass mich nicht in Sorge und Furcht nach Rettung rufen,
sondern hoffen, dass ich Geduld habe,
bis meine Freiheit errungen ist, gewähre mir,
dass ich kein Feigling sei,
der seine Gnade nur im Erfolg erkennt,
lass mich aber
den Halt deiner Hand fühlen,
wenn ich versage.