18.2.2015 Aschermittwoch
Mt.6.1 Hütet euch
„Hütet euch“ – sagt Jesus. Ist er wirklich einer der droht,
der Angst macht, der einschüchtet? Einer, der mit dem „Hütet Euch“ gleich die
Rute ins Fenster stellt und Strafen androht?
Ich denke Jesus meint es wie eine
besorgte Mutter, wie ein Vater, wie ein guter Freund, eine gute Freundin: „ich bitt euch, paßts auf ...da gibt es Verhaltensweisen,
von denen glaubt man, sie sind gut – ABER: - Hütet Euch!“
Was nach Außen hin gut aussieht, muss gar nicht von so edlen Motiven getragen
sein. Seid ehrlich zu euch selbst:
So bitten wir an diesem Beginn der Fastenzeit
behüte uns davor
dass wir selbstgefällig, selbstverliebt und selbstgerecht
sind
behüte uns
dass wir aber auch nicht verunsichert, geduckt und voller
Skrupel sind
behüte uns
dass wir uns nicht elegant und mit besten Argumenten vor
ungeliebten Aufgaben drücken
behüte uns,
dass wir uns aber auch nicht mehr aufbürden lassen, als für
uns gut ist
behüte uns
dass wir uns nicht zu wichtig nehmen und glauben, ohne uns
geht es nicht
behüte uns
dass wir aber auch sehen können, wie WICHTIG und unersetzbar
wir sind – auch ohne jede Extra Leistung
behüte uns
dass wir die Vorsätze dieser Fastenzeit an ein gutes Ziel
bringen
behüte uns
dass wir uns aber auch nicht verbiestert abplagen, sondern
in allem, was wir tun oder lassen, die
Freude und Dankbarkeit suchen
Ja, du guter Gott: behüte uns vor dem traurigen Gesicht, vor
der inneren Trostlosigkeit, vor allem frommen Leistungsdenken. Lass dass das, worum wir uns in
dieser Fastenzeit bemühen, weiter wirken kann und GUT für viele Menschen ist.
Darum bitten wir durch Jesus unseren Bruder, mit dem wir uns immer wieder auf den Weg
machen. Amen