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Donnerstag, 15. Februar 2024

Fürbitten 16.2. FASTEN ? - nicht nur für sich selbst !!!

 


16.2.2024 Jes,58.1 RICHTIG fasten

Dritter Tag unserer Fastenzeit. 40 Tage wird sie dauern. Aber: Worin besteht richtiges fasten?Wenn wir auf die Waage steigen und sagen: „Da müssen zehn Kilogramm runter“!  - dann ist das zwar eine löbliche Absicht, die unserer Gesundheit gut tun wird.  Aber wem sonst soll es nützen? Dem Propheten Jesaia, der heute im Bibeltext zitiert wird, geht es um die gesellschaftliche Dimension dessen, was wir tun sollen und was „fasten“ bedeutet. „Nur für mich allein fromm sein“ - das ist gut und doch zu wenig. Jesaia aber gibt eine klare Gebrauchsanweisung für „richtiges „fasten“. Orientieren wir uns an seinen Worten und bitten wir:

...dass wir Fesseln des Unrechts lösen, - dass wir erkennen, wo wir selbst Anderen Unrecht tun, - dass wir Schluss machen mit Tratschereien, mit Vorurteilen, mit schlechten Nachreden - dass wir aber auch mit uns selbst gerecht und barmherzig umgehen

 

dass wir die Stricke des Jochs entfernen - dass wir niemand von uns abhängig machen, - dass wir Menschen aufrichten und ermutigen - dass wir uns aber auch selbst frei machen von dem Zwang, Anderen alles Recht machen zu müssen - dass wir auch selbst aus Abhängigkeiten herausfinden

dass wir die Versklavten freilassen - dass wir aufhören, anderen – so oft auch unseren Kindern - unsere Ansichten aufzuzwingen, -  dass wir niemand unter Druck setzen, aus welchen Gründen auch immer - dass wir Niemand abwerten und klein machen, um uns selbst besser zu fühlen

 

dass wir an die Hungrigen unser Brot austeilen, dass wir die obdachlosen Armen ins Haus aufnehmen, dass wir Nackte bekleiden - dass wir mit Spenden großzügig sind, gerade jetzt, wo Hilfe so dringend gebraucht wird - dass wir entschieden auftreten, wenn gegen Flüchtlinge und Migranten Stimmung gemacht wird -  dass wir auch unsere ZEIT TEILEN,  und auch Zeit für uns selbst nehmen, uns Gutes gönnen

und noch eines fordert Jesaia: „entziehe dich nicht deinen Verwandten“ - wie oft es viel leichter, sich um „Andere“ zu kümmern, dafür gibt es auch Lob und Anerkennung. Viel schwerer ist oft, in der eigenen Familie oft unbedankt DA zu sein. Herr hilf uns, dass wir uns liebevoll und geduldig Zeit und Auszeit füreinander nehmen  -  in unseren Familien, in unseren Freundschaften, Partnerschaften, am Arbeitsplatz

So bitten wir im Namen Jesu Amen

16.2.2024 TEXTE

 Raffael - der Prophet Jesaja  

Jesaja ist ein bedeutender Prophet sowohl für jüdische als auch christliche Gläubige. Von ihm stammt das längste Buch der Propheten in der Bibel. Jesaja lebte vor mehr als 700 Jahren vor Christi Geburt. Er sagte nicht nur viele Ereignisse voraus, darunter die Zerstörung Israels durch die Assyrer. Jesaja kritisierte vor allem auch das Verhalten seines eigenen Volkes: vor allem Habgier, Anbetung fremder Götter, und maßloses Verhalten bei Sex, Trinken und Alkohol. Vor allem aber geht es immer wieder um soziale Ungerechtigkeit um verlogenes Verhalten des Einzelnen aber auch um Scheinheiligkeit bei Gottesdienst und Kult. 

Wie auch im heutigen Text (der allerdings bereits von Jesaja Schülern verfasst worden ist) Jesaja teilt seinem Volk eine Antwort Gottes auf die vielen Klagen mit, dass es ihnen, den Menschen,  nicht gut geht. JAHWE richtet den Israeliten aus: Rein körperliches Fasten („den Kopf hängen lassen wie eine Binse“) interessiert Gott nicht. Das Fasten bringt vor allem auch dann nichts Gutes ein, wenn gleichzeitig mit brutaler Gewalt Geschäfte betrieben und andere ausgenützt werden.  Richtiges Fasten wird dann ganz klar beschrieben:

ERSTE LESUNG  aus dem "Alten Testament"  

Jes 58, 1-9a

"Seht, an euren Fasttagen macht ihr Geschäfte und treibt alle eure Arbeiter zur Arbeit an. Obwohl ihr fastet, gibt es Streit und Zank, und ihr schlagt zu mit roher Gewalt. So wie ihr jetzt fastet, verschafft ihr eurer Stimme droben kein Gehör. Ist das ein Fasten …: wenn man den Kopf hängen lässt, so wie eine Binse sich neigt, wenn man sich mit Sack und Asche bedeckt? Nennst du das ein Fasten und einen Tag, der dem Herrn gefällt?

Nein, das ist ein Fasten, wie ich es liebedie Fesseln des Unrechts zu lösen, die Stricke des Jochs zu entfernen, die Versklavten freizulassen, jedes Joch zu zerbrechen, an die Hungrigen dein Brot auszuteilen, die obdachlosen Armen ins Haus aufzunehmen, wenn du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden und dich deinen Verwandten nicht zu entziehen.

Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Wunden werden schnell vernarben…Wenn du dann rufst, wird der Herr dir Antwort geben, und wenn du um Hilfe schreist, wird er sagen: Hier bin ich".

EVANGELIUM

Mt 9, 14-15

Hier wird Jesus gefragt, warum sich seine Jünger, seine Anhänger, nicht an die allgemeinen jüdischen Fastenregeln halten, zumindest nicht immer. Jesus antwortet sehr selbstbewusst und wir könnten sagen, fast flapsig: Solange ICH da bin, herrscht die Freude vor. Es werden andere Tage kommen, und hier ist vom Evangelisten schon der Karfreitag mitgedacht, da ist es Zeit zum Trauern. Es ist auch wie in unserem eigenen Leben: Es gibt gute, frohe Tage, und die dürfen wir auch in der Fastenzeit haben – die „anderen“ Tage kommen ganz sicher auch wieder. Dann werden wir sie so gut wie möglich bewältigen

„In jener Zeit kamen die Jünger Johannes‘ des Täufers zu Jesus und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während wir und die Pharisäer fasten? Jesus antwortete ihnen:                              Können denn die Hochzeitsgäste trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; dann werden sie fasten“.