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Dienstag, 13. Februar 2024

Fürbitten 14.2. ASCHERMITTWOCH - sich Veränderung zutrauen

 


14.2.2024 Aschermittwoch  Joel 2.12 kehrt um zu mir  Hütet euch  Mt.6.1

Braucht man in Zeiten wie diesen noch extra einen Aschermittwoch begehen? Ist das Weltgeschehen rund um uns nicht ohnehin bedrückend. Erst vor 2 Jahren haben wir die große Pandemie hinter uns gebracht, vor fast genau 2 Jahren ist der Krieg in der Ukraine ausgebrochen – und Tag für Tag bedrücken uns die Nachrichten aus dem Nahen Osten, scheint keine Friedenslösung für Palästina und Israel in Sicht. Und wenn wir in die Geschichte zurückschauen: so hat genau um diese Zeit vor 90 Jahren ein schrecklicher Bürgerkrieg die Demokratie in Österreich beendet. Und trotzdem soll gerade die Fastenzeit Mut machen und aufrichten. Ein wenig haben wir selbst in der Hand, wie wir das Leben unmittelbar um uns gestalten und mit-gestalten - In der ersten Lesung  heute, hunderte Jahre vor Jesus, ist es der Prophet Joel der in einer großen Krisensituation seine Mitmenschen beschwört: überdenkt euer Leben, kehrt um, fangt w - wieder neu und gut an. Und im Evangelium zeigt Jesus dazu den direkten Weg: nicht auf äußere Frömmigkeit kommt es an, sondern auf die Bereitschaft sein Leben auf Gott auszurichten und auf die Mitmenschen. Auch dass der heutige Aschermittwoch gleichzeitig Valentinstag ist, kann ein guter Wegweiser sein. So bitten wir heute

Dass wir uns in dieser Fastenzeit nicht sinnlose Einschränkungen auferlegen, sondern uns vielleicht einfach um ein extra Lächeln jeden Tag bemühen

Dass wir Tag für Tag das gelassener auf uns nehmen wollen, was ungeplant kommt und nicht so angenehm ist

Dass wir uns aber gerade auch in der Fastenzeit nicht mehr aufbürden lassen, als für uns gut ist, dass wir freundlich und bestimmt „Nein sagen“ lernen

Dass wir sachlich und nüchtern mit Schwierigkeiten umgehen, dass wir mit Optimismus und Vertrauen anderen eine Hilfe sein können

Dass wir auch immer besser lernen „Unvollkommenheit“ und eigenes „scheitern“ gelassen anzunehmen

und bitten wir, dass wir in allem, was wir gerade in der Fastenzeit tun oder lassen, Freude und Dankbarkeit empfinden dürfen

Du guter Gott: lass und mit Liebe und Freude in diese Fastenzeit gehen. Wir müssen uns nicht abquälen, wir müssen uns nicht krampfhaft Schweres auferlegen: behüte uns vor dem traurigen Gesicht, vor der inneren Trostlosigkeit, vor allem frommen Leistungsdenken. Lass uns einfach hilfreich und gut sein für die Menschen in unserem Leben.  Darum bitten wir im Namen Jesu. Amen

 


Ps  heute ist übrigens auch „Equal pay day“ – und auch das passt gut zum Aschermittwoch. Denn immer wieder werden wir in den liturgischen Texten von der Unabdingbarkeit sozialer Gerechtigkeit hören. Der Equal pay day weist auf die massive Ungerechtigkeit hin, dass Frauen heute noch immer schlechter bezahlt werden als Männer, sogar wenn sie gleich qualifiziert sind. Equal pay day heißt: bis zum heutigen Tag haben Frauen in diesem Jahr sozusagen gratis gearbeitet, ehe sie wieder zu den Männerlöhnen aufschließen.  

DIE  liturgischen TEXTE  ZUM  TAG

Evangelium Matthäus 6.1

Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zu tun, um von ihnen gesehen zu werden;
sonst habt ihr keinen Lohn von eurem Vater im Himmel zu erwarten.

Wenn du Almosen gibst, posaune es nicht vor dir her,
wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun,
um von den Leuten gelobt zu werden!
Amen, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten.
Wenn du Almosen gibst, soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut,
damit dein Almosen im Verborgenen bleibt;
und dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.


Wenn ihr betet, macht es nicht wie die Heuchler!
Sie stellen sich beim Gebet gern in die Synagogen und an die Straßenecken,
damit sie von den Leuten gesehen werden.
Amen, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten.
aber, wenn du betest, geh in deine Kammer, schließ die Tür zu;
dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist!
Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.


 Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler!
Sie geben sich ein trübseliges Aussehen, damit die Leute merken, dass sie fasten.
Amen, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten.
Du aber, wenn du fastest, salbe dein Haupt und wasche dein Gesicht,
damit die Leute nicht merken, dass du fastest,
sondern nur dein Vater, der im Verborgenen ist;

und dein Vater, der das Verborgene sieht,
wird es dir vergelten.

 

Die 1. Lesung aus dem AT, aus dem Buch Joël.


Kehrt um zu mir von ganzem Herzen
mit Fasten, Weinen und Klagen!
zerreißt eure Herzen, nicht eure Kleider,
und kehrt um zum Herrn, eurem Gott!
Denn er ist gnädig und barmherzig,
langmütig und reich an Huld
und es reut ihn das Unheil.