29.2.2024 Lk.16.19 Der satte Reiche
und der arme Lazarus
Die
Geschichte, die wir heute im Lukas Evangelium hören, (und die Geschichte ist
nur dort überliefert) diese Geschichte ist ein Klassiker der Weltliteratur
geworden: Jesus selbst erzählt die die Parabel vom reichen Mann und vom armen
Lazarus. Der Reiche ist sehr sehr reich, er it hartherzig und mitleidlos, die
Armen vor seiner Türe kümmern ihn nicht – vor seinem Haus liegt der arme Lazarus,
halb verhungert, von Geschwüren bedeckt. Als beide sterben, kommt der Reiche in
die Unterwelt, wo er von Schmerzen gepeinigt wird – der arme Lazarus aber wird
von den Engeln zu Abraham getragen und lebt nun im Paradies. Dem armen, im Leben geschundenen,
ausgebeuteten Lazarus geht es dann gut. Wer gläubig ist, kann sich so ein happy
end vorstellen: IRGENDWANN wird es wenigstens Gerechtigkeit für den Armen
geben. Aber wenn es nur DIESES Leben gäbe? Den meisten von uns geht es JETZT
gut. Natürlich, wir können nichts dafür, dass wir in den reichen Teil der Welt
hinein geboren worden sind. Viele von uns tun auch gar nicht so wenig, um
wenigstens mit Spenden Armut lindern zu helfen. Denn die Hilfe für die Armen,
wir wissen es, ist die NAGEL-Probe unseres Christseins. So bitten wir heute
dass wir zunächst einmal Tag für Tag dankbar dafür sind, dass wir
selbst in Wohlstand und Frieden leben dürfen – dass wir uns bewusst sind, wie
privilegiert wir leben
Dass wir immer wieder auch darüber nachdenken,
wie sehr wir an Sicherheit und Wohlstand hängen
Dass wir selbstverständlich und hilfsbereit auf
die Not anderer reagieren – dass uns die Katastrophe und die Not anderer nicht
kalt lässt.
Dass wir ganz bewusst zu einem gesellschaftlichen Klima beitragen, in dem es selbstverständlich ist, hilfsbereit
auf die Not anderer zu reagieren – dass wir Flüchtlinge, Migranten und Arme
nicht als Bedrohung wahrnehmen
Dass wir auch aufmerksam sind für Not in
unserer nächsten Umgebung, nicht immer muss es nur finanzielle Not sein
dass wir ganz bewusst auch Zeit und Zuwendung
spenden: immer gibt es Menschen die wie Lazarus förmlich verhungern, weil sich
niemand um sie persönlich kümmert und annimmt.
bitten wir, dass wir aber auch den geschundenen
Lazarus in uns selbst sehen: dieses kleine Ich, das oft so armselig ist, so ausgehungert nach
Liebe und Zuwendung. Dass wir die Freundlichkeiten anderer dankbar annehmen
können
Du guter Gott. Wir sehen
eine Welt, die ungerecht und grausam ist. Lass uns hilfreich sein, wo immer WIR es mit
unseren Fähigkeiten können. Darum bitten wir im Namen Jesu. Amen
EVANGELIUM |
Lk 16, 19-31 |
„In jener Zeit sprach
Jesus: Es war einmal ein reicher Mann, der sich in Purpur und feines Leinen
kleidete und Tag für Tag herrlich und in Freuden lebte. Vor der Tür des Reichen
aber lag ein armer Mann namens Lazarus, dessen Leib voller Geschwüre war.
Er hätte gern seinen
Hunger mit dem gestillt, was vom Tisch des Reichen herunterfiel. Stattdessen
kamen die Hunde und leckten an seinen Geschwüren.
Als nun der Arme starb,
wurde er von den Engeln in Abrahams Schoß getragen. Auch der Reiche starb und
wurde begraben. In der Unterwelt, wo er qualvolle Schmerzen litt, blickte er
auf und sah von weitem Abraham, und Lazarus in seinem Schoß. Da rief er: Vater
Abraham, hab Erbarmen mit mir, und schick Lazarus zu mir; er soll wenigstens
die Spitze seines Fingers ins Wasser tauchen und mir die Zunge kühlen, denn ich
leide große Qual in diesem Feuer. Abraham erwiderte: Mein Kind, denk daran,
dass du schon zu Lebzeiten deinen Anteil am Guten erhalten hast, Lazarus aber
nur Schlechtes. Jetzt wird er dafür getröstet, du aber musst leiden.
Außerdem ist zwischen
uns und euch ein tiefer, unüberwindlicher Abgrund, so dass niemand von hier zu
euch oder von dort zu uns kommen kann, selbst wenn er wollte. Da sagte der
Reiche: Dann bitte ich dich, Vater, schick ihn in das Haus meines Vaters! Denn
ich habe noch fünf Brüder. Er soll sie warnen, damit nicht auch sie an diesen
Ort der Qual kommen.
Abraham aber sagte: Sie
haben Mose und die Propheten, auf die sollen sie hören. Er erwiderte: Nein,
Vater Abraham, nur wenn einer von den Toten zu ihnen kommt, werden sie
umkehren. Darauf sagte Abraham: Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht
hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten
aufersteht“.
https://www.erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz/index.html?datum=2024-02-29