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Freitag, 20. Januar 2023

Fürbitten 21.1 Ja, man darf "ANDERS SEIN"

 


21.1.2023 Mk.3.20  Er ist von Sinnen    Jesus, nein, nicht ganz normal

„Der ist ja nicht mehr ganz normal, der spinnt, der ist verrückt“ – vielleicht haben auch wir das schon das eine oder andere Mal über jemand gesagt.  Selbst Jesus hat das erlebt – und es sind sogar seine eigenen Angehörigen, die ihn eines Tages aus der Öffentlichkeit nach Hause zurück bringen wollen. Sie sagen: „Er ist von Sinnen“. Niemand geringerer als Markus erzählt das heute in seinem Evangelium. Es klingt sehr realistisch, denn eines sollten wir nie vergessen: der 30 jährige Jesus galt weder seiner Familie noch seinen Zeitgenossen als „der liebe Heiland“. Jesus war ein normaler Mann, ein normaler Mensch. Auch seine Mutter und seine Verwandten haben ihn wohl so gesehen. So jemanden in der Familie zu haben, der seltsame Dinge tut und Aufsehen erregt, das ist nicht einfach. Ja, es kann peinlich sein, einen Angehörigen zu haben, der „anders“ ist. Denken wir nur, wie ausgegrenzt bis vor kurzem noch homosexuelle oder quere Menschen waren - bitten wir heute

 

 

dass wir uns um Verständnis für Menschen bemühen, die aus dem Rahmen fallen, die nicht angepasst sind, die ihren eigenen Weg gehen und oft anecken - vielleicht lernen wir dabei Wichtiges und Neues

 

dass wir respektvoll auch mit solchen Menschen umgehen, deren Verhalten wir nicht nachvollziehen können - dass wir niemanden als „nicht normal“ bezeichnen und ausgrenzen, der anders denkt und lebt

 

dass vor allem auch in der Kirche Platz für alle Menschen ist, die hier einen Platz suchen, auch wenn sie oft nicht der „kirchlichen Norm“ entsprechen

 

bitten wir für alle Eltern, denen es oft auch schwer fällt, ihre Kinder zu verstehen und in ihrem anders-sein zu akzeptieren

 

bitten wir im Religiösen: dass wir selbst Jesus nicht nur verklärt sehen, sondern uns durchaus von seiner Person und dem, was er sagt, provozieren lassen - dass wir auch „Anstoß“ an ihm nehmen, dass wir Widersprüche, die wir empfinden, nicht nur fromm „weg beten“

 

dass wir uns aus dem Leben der Familie von Jesus auch Geduld abschauen, Toleranz, einen langen Atem für alles, was wir nicht gleich verstehen

 

und bitten wir, dass es uns selbst nichts ausmacht, wenn für andere – auf Grund unseres Glaubens – eigenartig und weltfremd wirken.

 

So bitten wir im Namen Jesu, amen