Alles beginnt
mit der SEHNSUCHT, schreibt die Schriftstellering Nelly Sachs - und von genau dieser
Sehnsucht spricht auch das heutige Fest. „Erscheinung des Herrn“ heißt es
liturgisch korrekt – erzählt wird von den 3 Magiern aus dem Osten, die von
weither ins Ungewisse aufbrechen, nur weil sie einem Stern folgen – „..und der Stern zog vor Ihnen her“ heißt es im Evangelium, das natürlich keine Reportage ist und keine historischen
Begebenheit erzählt sondern sagen will, dass in diesem kleinen neugeborenen
Kind der Sohn Gottes aufleuchtet. Die drei Weisen beugen ihre Knie vor dem Baby,
sie erkennen, dass ihr Stern, ihre Sehnsucht sie den richtigen Weg geführt hat.
Aber das ist nun auch das Besondere: sie bleiben nicht an diesem magischen Ort
– sie haben eine Ahnung Gottes erfahren - und kehren nach Hause zurück, heißt
es. Und genau das beschreibt auch unseren Weg – suchen und finden und immer wieder
in den Alltag zurückkehren. So bitten wir heute
Dass wir den Stern sehen in unserem Leben - dass wir der Sehnsucht vertrauen
Dass wir immer
wieder aufbrechen aus dem Vertrauten und Gewohnten
Dass wir den Stern sehen in unserem Leben - dass er uns hilft, dass wir uns auf ganz Neues einlassen, dass wir uns keine Angst vor dem Risiko einreden lassen
Dass wir den Stern sehen in unserem Leben - dass uns Enttäuschungen und Rückschläge nicht resignieren lassen, dass wir die Sehnsucht wachhalten
Dass wir den Stern sehen in unserem Leben - dass wir einen langen Atem haben auch in unserer Suche nach Gott, dass wir uns führen lassen und offen sind
Dass wir den Stern sehen in unserem Leben - dass er uns auch hilft von den großen Momenten zurückzukehren, zurück, in unseren kleinen Alltag und zu unseren Aufgaben
Dass wir den Stern sehen in unserem Leben - dass wir ihn immer wieder aufleuchten sehen - auch im ganz Kleinen und Unscheinbaren - Dass wir dem Stern und unserer Sehnsucht vertrauen dürfen, ein Leben lang
So bitten wir, dass DU uns aufleuchtest Gott, auf UNSEREM Weg zur Krippe und zum neugeborenen Kind. Dass DU unsere Sorgen, unsere Ängste und alles Versagen, aber auch alle Freude und Dankbarkeit verwandelst, in „Gold, Weihrauch und Myrrhe“. Sie dürfen wir dir bringen, als die Schätze unseres Lebens. Lass uns zu DIR unterwegs sein: auch in der immerwährenden Bitte um Frieden. Frieden und Heil für das große Leid in dieser Welt. Im Namen Jesu Amen