15.1.2023 Joh.1.29 Taufe und Berufung Jesu
Im Evangelium treffen wir heute auf den schon ungefähr 30 Jahre alten Jesus, der bei einem religiösen Ritual seine eigene Berufung erfährt. Jesus lässt sich wie viele andere Menschen auch am Fluss Jordan durch den Prediger Johannes taufen – dabei erhält dieser selbst die Gewissheit, dass dieser Jesus der Erwählte Gottes ist. Er habe, so sagt Johannes, den Geist Gottes über Jesus wie eine Taube vom Himmel herabschweben sehen. „Seht das Lamm Gottes“ sagt Johannes. Wir selbst sind durch diese Erzählung nicht nur Zuschauer dieses Geschehens, wir selbst sind Erwählte Gottes, auch wir sind „berufen als Heilige“, wie es Paulus im Brief an die Korinther schreibt: so bitten wir heute
Dass wir gerade zu Beginn dieses neuen Jahres wieder erkennen, wozu du auch jeden Einzelnen, jede Einzelne von uns berufst, und „berufen“ heißt, dass du UNS brauchst, dass DU gerade mich brauchst
lass uns immer besser
spüren, dass auch in unserem kleinen Alltag der „Geist Gottes“ auf uns ruht,
dass wir in diesem Geist handeln dürfen
gib uns in diesem
Vertrauen einen langen Atem und Geduld für alles, was wir tun sollen, auch wenn
uns manches immer wieder verworren vorkommt
mach unsere Gedanken und unser Herz weit, dass
wir uns auch an Visionen, an Ungewöhnliches herantrauen
schenk uns genug Begeisterung, Ausdauer, Humor
und Zähigkeit, dass wir an einer Sache dranbleiben, wenn wir von ihr überzeugt
sind
hilf uns ernst zu machen, mit dem was wir „heilig“ nennen: lass uns Menschen sein, die sich darum bemühen, anderen gut zu tun – und lass uns Menschen sein, die immer dankbar dafür sind, dass sie selbst so viel Gutes erfahren
Du guter Gott, nicht zuletzt bitten wir um Freude, Freude, Freude. Freude an allem was wir tun. Denn nichts ist schlimmer, als nur Durchhalten, Pflicht erfüllen und die Dinge „hinter sich bringen“. Hilf uns mit deinem Geist zu leben. amen