Jesus war kein Romantiker, er hat die Menschen nicht durch die rosa Brille gesehen. Im heutigen Evangeliums-Abschnitt bringt er die Dinge ungeschönt auf den Punkt: Eigentlich kann man machen, was man will, den Leuten passt einfach nichts. Ist man asketisch, wie Johannes der Täufer, jammern die Leute, „der ist ja nicht ganz normal“. Ist man lebensfroh wie Jesus, dann sagen dieselben Leute: „so ein Fresser und Säufer“ Wie ist das bei uns? Meckern wir nicht auch oft an diesem und jenem herum – nur nicht an uns selbst? In der Lesung aus der jüdischen Bibel hören wir beim Propheten Jesaja Gottes Zusage: „Ich führe dich auf den Weg, den du gehen sollst, ich zeige dir, was für dich von Nutzen ist“ .Aber, wollen wir das überhaupt? Wissen wir nicht ohnehin meist, was für uns das Beste ist? bitten wir, fast am Ende dieser 2.Adventwoche, um eine Kehrt-Wendung, da und dort wenigsten
dass wir heraus kommen aus unserer
Selbstzufriedenheit und unserer Selbstgewissheit
dass wir nicht uns selbst als das Maß aller Dinge nehmen
dass wir Respekt vor anderen Meinungen und anderen Lebensentscheidungen haben
dass wir aufhören Andere und Anderes in gut oder schlecht oder sogar böse einzuteilen
dass wir uns nicht als moralische Richter über unsere Nachbarn aufspielen
dass wir die fixen Vorstellungen davon ablegen, WIE jemand zu sein
dass wir immer zuerst an uns selbst ändern, was uns an anderen missfällt