24.10.2020 Lk.13.1 Nein
Gott straft nicht – aber ..
Sind Menschen selbst daran schuld, wenn Unglück über sie hereinbricht? Immer wieder passiert es nach Naturkatastrophen, dass sich fromme Stimmen melden, die sicher sind, dass das nur mit sündigem Leben zu tun haben kann. Weltweit sind wir nun von der Corona Pandemie heimgesucht. Ist sie eine Strafe Gottes? Nein, sagt Jesus heute im Evangelium, das Leid, das Menschen trifft, ist keine Strafe für ihre Sünden. Leid hat nichts mit „selbst verschuldet“ zu tun. Die Opfer von Naturkatastrophen und Unfällen werden nicht bestraft, weil sie schlechte Menschen waren. Und es heißt nicht, dass diejenigen bessere Menschen sind, denen es gut geht. Jesus sagt: das wahre Unglück besteht darin, sich nicht bekehrt zu haben. Ändern müssen wir uns, immer wieder. Nicht wegen der großen Sünden – es ist vor allem die tägliche, kleine Kurskorrektur, um die es geht. Darum bitten wir
dass wir uns selbst sehen können, wie wir sind, und uns nichts vormachen
Dass wir nicht stecken bleiben in Selbstzufriedenheit und Selbstgewissheit
dass wir immer wieder bereit sind, umzudenken und neue Wege zu gehen
dass wir nicht zu stolz sind, Fehler einzugestehen
dass wir die Richtung ändern, wenn wir uns „verrannt haben
dass wir gelassener mit unseren eigenen Fehlern und denen der anderen umgehen
dass wir zuerst uns selbst ändern wollen, ehe wir es von anderen verlangen
bitten wir vor allem auch, dass wir in dieser Zeit der Pandemie verantwortungsvoll alle Maßnahmen mittragen, die uns und andere schützen sollen
Im Evangelium erzählt Jesus auch vom Feigenbaum, der keine Früchte trägt und um geschnitten werden soll. Der Verwalter aber verhandelt mit seinem Herrn, „gib dem Baum noch eine Chance“, sagt er – und so bitten auch wir dich guter Gott: hab Geduld mit uns! Immer wieder wollen wir das Gute und scheitern doch. Hilf, dass auch wir Geduld mit allen anderen haben. So bitten wir im Namen Jesu. amen