10.10.2020 Lk.11.27
worauf es ankommt
Im Evangelium heute wirkt
Jesus hart und abweisend. Als eine Zuhörerin meint: „Wie selig muss eine Mutter
sein, die ein solches Kind zur Welt gebracht hat“ – da meint Jesus schroff:
„nicht die Mutter ist wichtig, wichtig ist nur eines: „das Wort Gottes hören
und es befolgen“. Es geht nicht um Familienzugehörigkeit, um Nationalität, um
Herkommen und es geht wohl auch nicht einmal um „Religion an sich“: Letztlich
zählt nur eines: das Bemühen, auf Gott selbst zu hören. Tun wir das? Oder
genügt es uns, „römisch katholisch“ zu sein. Bitten wir heute
Dass wir auf Gott
selbst hören – damit wir uns auf Neues einlassen können und auch neues Denken und
neues Erkennen möglich machen
Dass wir auf Gott
selbst hören – und nicht unseren eigenen Gedanken und Neigungen nachlaufen
Dass wir auf Gott
selbst hören – damit wir erkennen, ob uns eine Krankheit, eine Krise, eine
unangenehme Situation nicht auch etwas Gutes zu sagen haben
Dass wir auf Gott
selbst hören – wenn mancher Schwung nachgelassen hat, wenn Arbeit und
Verpflichtungen mühsam geworden sind – dass wir uns neu engagieren können
Dass wir auf Gott selbst hören – und bereit sind, uns immer wieder zu
ändern, gerade dann, wenn wir glauben, „ICH bin halt wie ICH bin, und da kann
man auch nichts mehr machen“
Dass wir auf Gott
selbst hören – wenn es höchste Zeit für eine Versöhnung ist, wenn Beziehungen
eingeschlafen sind, wenn wir glauben, dass bei Anderen Hopfen und Malz verloren
ist,
Dass wir auf Gott
selbst hören - dass wir immer besser erkennen, dass Mensch-sein nicht an
Nationalität und Herkunft oder gemeinsame Religion geknüpft ist. Dass wir
einander vielmehr als gleichwertige Geschwister wahrnehmen, gleich woher wir
kommen
So bitten wir, dass wir nicht aufhören, immer wieder die
Stimme Gottes in unserem Alltag zu suchen, auch heute wieder - im Hinhören auf
das, was dieser Tag uns bringt und sagen will. Amen