19.10.2020
Lk.12.13 Habsucht
„Hütet euch vor aller Habsucht“: kurz und bündig sagt das Jesus heute im Evangelium. In jedem Moment kann das Leben zu Ende sein, was nützt dann alle Gier. Jesus erzählt das Gleichnis vom reichen Großgrundbesitzer. Während er noch überlegt, wie er allen Überschuss anlegt und verwaltet, steht schon fest: noch in dieser Nacht wird er sterben. Wozu also die ganze Sorge um den Reichtum` Sollen wir uns betroffen fühlen? Nein, wir selbst sind vermutlich nicht „habgierig“ im landläufigen Sinn – wir raffen nicht Gold an uns und wälzen uns nicht in unseren Aktien. Aber die Sucht „zu haben“ – und immer wieder etwas mehr „haben“ zu wollen – diese Sucht kennen wir vermutlich durchaus. Bitten wir heute
dass wir nicht haben müssen, was alle haben - dass wir nicht alles doppelt und dreifach haben müssen
dass wir uns immer wieder ganz bewusst von Dingen trennen - dass wir gleich heute wieder einmal Unnötiges aussortieren
dass wir nicht so viel Angst davor haben, im Leben zu kurz zu kommen - dass wir erkennen, was und wovon wir loslassen müssen
dass wir aber auch nicht „Wichtigkeit“ anhäufen - dass wir uns nicht für unentbehrlich halten
dass wir nicht aus allem unseren Nutzen ziehen wollen - dass wir nicht glauben, mit Geld alles kaufen zu können
dass wir auch nicht andere Menschen „in Besitz nehmen“ und sie uns verpflichten - dass wir sie auch nicht aus Liebe vereinnahmen
Bitten wir aber auch, dass in unserer Gesellschaft die Gier nach dem „immer mehr“ und nach dem „alles immer billiger haben“ müssen aufhört. - dass vor allem aber auch die Kirche und die Orden Wege finden, Armut glaubwürdig zu leben
Du guter Gott so hilf uns loszulassen, was uns nicht gut tut – mach uns frei von allem, was uns unfrei macht. Das erbitten wir im Namen Jesu.amen