13.10. 2020 Hl.
Koloman Keine Angst vor dem Fremden
Das Bild Der
Pilger Koloman befindet sich in der Pfarre Stockerau,
Da wird einer ermordet, weil er anders aussieht als die Anderen. Und weil man seine Sprache nicht versteht, wird er als Spion verdächtigt – und man macht kurzen Prozeß mit ihm. Der Fremde wird ermordet, aufgehängt am nächsten Baum. Vor etwa 1000 Jahren hat sich das ereignet, hier bei uns, in der Nähe von Stockerau. Das Opfer, ein junger Mann, war ein Pilger aus Irland. Ja, er soll sogar ein irischer Königssohn gewesen sein, und er war unterwegs nach Palästina . Nun endet sein Leben in einer Schlinge an einem Baum. Heute wird er als Heiliger verehrt, der hl.Koloman – sein Grab ist in der Stiftskirche Melk – bis zum 17.Jahrhundert war er sogar Landespatron, ehe ihn der hl.Leopold in dieser Funktion ablöste. Vielleicht kann Koloman uns heute helfen, etwas sorgsamer mit Fremden umzugehen. Bitten wir
Dass Fremde in uns nicht reflexartig Angst und Ablehnung auslösen
Dass wir Fremden nicht mit Misstrauen begegnen, sondern uns ihre Geschichte anhören
Dass wir Fremde als Bereicherung unserer eigenen Kultur ansehen
Dass wir dankbar sind, wenn wir Fremde aufnehmen und von ihnen lernen dürfen
Dass wir offen bleiben für alles, was uns auf den ersten Blick noch fremd ist
Dass wir Gastfreundschaft pflegen, so wie wir selbst gerne als Touristen aufgenommen werden
dass wir immer besser
verstehen, dass Gott uns gerade auch in den Fremden entgegenkommt
Bitten wir für alle, die als Pilger unterwegs sind – und für uns selbst, die wir auch nur Pilger sind auf unserem eigenen Lebensweg
So bitten wir heute, dass wir großzügig und offen auf die Menschen um uns zugehen, dass wir dankbar und aufgeschlossen sind für alles Neue – dass unser Land weiter bereit ist, Fremde und Migranten aufzunehmen. Amen