5.10.2020 Lk.10.25 Der barmherzige Samariter
Mein Nächster
Wer ist mein Nächster? Wieviel billige Polemik wird mit diesem Begriff „mein Nächster“ betrieben. Da heißt es etwa: man könne sich wirklich nicht um die vielen Fremden kümmern – denn wir müssen ja „für unseren Nächsten“ da sein. Ja, Pech gehabt, sagt Jesus: Den Nächsten, DEINEN NÄCHSTEN kannst du dir nämlich nicht aussuchen. Der Nächste ist einfach da, und es ist der, der momentan am wichtigsten meine Hilfe braucht. Da nützt es nicht, wichtige Einwände zu haben – im Gleichnis vom barmherzigen Samariter, gehen zunächst zwei Priester achtlos an einem Mann vorbei, der schwer verletzt nach einem Überfall auf dem Weg liegt – erst ein Fremder, ein Mann aus Samaria hat Mitleid, steigt von seinem Pferd und kümmert sich um den schwer Verletzten. Man kann sich den Zeitpunkt nicht aussuchen, an dem man helfen soll – und man kann sich den Menschen nicht aussuchen, dem man helfen soll. So bitten wir heute
dass wir auch dann zum Helfen DA SIND, wenn es uns gerade gar nicht ins Konzept passt
dass wir auch dann zum Helfen DA SIND, wenn uns Menschen fremd scheinen
dass wir auch dann zum Helfen DA SIND, wenn uns gerade 100 Argumente einfallen, warum ein anderer das sicher besser erledigen könnte
dass wir auch dann zum Helfen DA SIND, wenn es uns vielleicht Nachteile bringt
dass wir auch dann zum Helfen DA SIND, wenn andere unseren Einsatz vielleicht für sinnlos halten
dass wir auch dann zum Helfen DA SIND, wenn andere unser Engagement belächeln oder kritisieren
Du guter Gott, hilf uns „Nächste“ zu sein, in unserem kleinen Umfeld und überall dort, wo wir zur Linderung des großen Elendes beitragen können. Mach die Menschen in Europa wieder großherzig und lass uns Wege finden unser Leben und unseren Wohlstand zu teilen. Das bitten wir im Namen Jesu.