FÜNF Monate - was ist das schon
So wenig und eine Ewigkeit.
Kaum kann ich mich an den 2.Oktober 2015 erinnern
"Schutzengelfest" das weiß ich noch - der völlig überraschende Anruf "meines" Babys:
"Mama ich glaub es geht los...wir fahren jetzt ins Spital" Gegen fünf Uhr früh war es
Ich bin in diesem Moment nur "MAMA"
"mein" Baby .... mein Baby, wenn nur alles gut geht
Dann die große Dankbarkeit!!!! Alles alles ist gut gegangen ..
so selbstverständlich ist das nicht ...
und "mein" Baby sieht aus, als wäre nix passiert (wie erleichtert war "die Mama" da)
Jetzt ist er FÜNF Monate, der kleine Bursch, der so tut, als wäre er immer schon da gewesen.
Was mag "die Oma" für ihn bedeuten?
Sehe ich ihn mit den "Augen einer Oma"?
(Wie sieht man mit den Augen einer "Oma"???)
Nein, ich glaube, noch immer nicht.
Ich sehe ihn auch ganz anders als "meine Babys"
Arthur, der ist für mich "ein visa vis" - ich weiß nicht,wie ich es anders ausdrücken soll
Was ganz Eigenständiges, Selbständiges, eigentlich von mir Getrenntes
nicht "mein" Enkerl ...
der ist irgendwie für mich der "Arthur Rastegar"
Ein "vis a vis" - voll zum Respektieren - voller Eigenständigkeiten, voller Gedanken,
die ich nur ahnen kann, weil sie sich so überdeutlich in seinen Mienen abzeichnen.
Die SKEPSIS vor allem ... auch dieser "Oma-oder was immer sie ist" gegenüber.
Ich genieße es.
Auch für ihn bin ich nicht "die Selbstverständlichkeit, die alles darf"
Eines Tages ist mein Gwand verschwitzt und Kathi leiht mir ein großes altes T shirt von sich,
mit dem sie nur so schlampert zu Hause herumläuft
Arthur sieht mich in dem T shirt - er registriert auf die Sekunde "das gehört "der" nicht -
seine Blicke sprechen Bändde. "zieh das aus, zieh das aus, das ist nicht DEINES..."
Der Oma ghört nicht einfach alles ....
die Oma"darf" auch nicht alles ....
Einmal, Arthur trinkt gerade bei seiner Mama, komme ich schnell ins Schlafzimmer und
stütze mich auf der anderen Bettseite ab - dort wo der Papa schläft.
Na mehr hat "die Oma" nicht gebraucht. Arthur lässt das Brusti los - er richtet sich auf, so
groß er kann und er sieht mich an...sieht mich so scharf an, dass ich eindeutig weiß
"Nix wie weg von dieser Bettseite - die gehört dem Papa"
Und gestern - mit Arthur in der Kanzlei. Die Mama hat einiges zu erledigen.
"Die Oma" beschäftigt Arthur, das ist kein Problem, denn alles, alles interessiert ihn: von den
Aktenordnern über die Schreibtischlampen bis zu den Papierkörben
Am Schoß der Mama darf er dann aber auch direkt am Schreibtisch sitzen und ....
höchste Seligkeit --- die PC Tastatur benützen.
Er "schreibt" wie ein Alter,
hochkonzentriert, beidhändig, 10 Fingersystem ...klapper klapper
(wenns die Tastur nur überlebt!)
Da setz ich mich an den vis a vis Schreibtsch, ganz still u leise - um zu fotografieren.
Aber da löst sich seine Konzentration - da fixiert er "die Oma" mit scharfem Blick:
"Was machst DU in der Kanzlei meines Papas, an einem Schreibtisch, wo du nicht hingehörst..."
Erst als ich - nach trotzigem Weiterfotografieren - den Platz räume, "arbeitet" er wieder
konzentriert weiter.
Ja, "die Oma" ist für ihn ein Mensch, der zwar oft DA ist,
aber "von außen" in die kleine Familie kommt.
Der Arthur weiß, wer die absoluten FIXPOSTEN in seinem Leben sind.
Die Oma "darf" auch, aber sie "darf" nur ..
Arthur zieht die Grenzen
Und "die Oma" genießt das,
als SEINE Selbständigkeit, die mir selbst den Freiraum gibt
auch ganz von außen - mit Genuß und Humor - auf IHN zu schauen.