21.3.2016 Karwoche Montag Joh.12.1 Jesus in Betanien bei Marta Maria und
Lazarus
Die Erzählung im
Evangelium könnte heute auch den Titel haben: von der Verschwendungssucht der
Liebe und dem Geiz der Lieblosen. Jesus feiert im Haus seiner Freunde Maria,
Marta und Lazarus ein kleines Fest. Lazarus hat er, so heißt es, aus dem Grab
geholt. Seine Schwester Maria ist noch voll überströmender Liebe und
Dankbarkeit und salbt Jesus bei Tisch, wie es üblich war, die Füße – allerdings
mit sehr kostbarem Öl. „Das Haus wurde vom Duft des Öls erfüllt“ wird extra
betont – aber Judas, einer der Jünger Jesu, er wird ihn später verraten,
jammert: „so eine Verschwendung, das Geld hätte man besser für die Armen
ausgegeben“. Sind uns diese Gedanken ganz fremd?
Bitten wir heute
Um die Großzügigkeit der Liebe –
dass wir nicht kleinlich aufrechnen, was uns die Flüchtlinge
alles kosten oder die Menschen, die auf Sozialhilfe angewiesen sind
Um die Großzügigkeit der Liebe –
Dass wir nicht nachrechnen, ob andere im Leben mehr bekommen
Um die Großzügigkeit der Liebe –
Dass wir lieber teurer einkaufen, als mit Billigprodukten
ausbeuterische Arbeitsverhältnisse zu unterstützen
Um die Großzügigkeit der Liebe –
Dass wir anderen ihre Freude und ihre Feste nicht neiden
Um die Großzügigkeit der Liebe –
Dass wir uns kein Urteil anmaßen über Menschen mit anderen
sexuellen Bedürfnissen
Um die Großzügigkeit der Liebe –
Denn nur sie macht uns barmherzig und gütig
Du guter Gott: so bitten wir am
Beginn dieser Leidenswoche Jesu: lehre uns die Verschwendungssucht der Liebe.
Dass uns diese Liebe in guten und in schlechten Zeiten tragen kann. Im Leiden und in der Auferstehung. Amen