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Sonntag, 13. März 2016

sonntagstext aus biel-bienne am 13. märz 2016. wahlsonntag in deutschland. - Fasten mit Samya 32

von Samya heute nicht nur EIN ZITAT, EIN TEXT
es ist ein langes Sonntags-mail. das ich von Samya bekomme ....
und sie erlaubt mir Auszüge daraus: 

"Liebe Ilse
....

mir graust vor dem, wohin uns herzfreie und menschenfeindliche politikerInnen all over the world hinführen (können). dies im tatsächlichen auftrag von riesigen bevölkerungschichten, die angst haben von dem vielen einen kleinen bruchteil zu verlieren von dem sie annehmen, dass es ihnen gehöre.

ich will im grunde keine pessimistin sein. vielleicht aber ist der genaue, entsetzliche blick auf die momentane nicht zu ertragende situation der richtigere und wichtigere. Ich weiss es nicht wirklich. aber ich kann nicht anders.

ilse, wie geht es dir?                                                                                                                  
was macht deine gesundheit? wie läuft es bei und für deine mama? entwickeln sich deine beiden kinderfamilien in der weise, wie du es dir für sie wünschst? wie entdeckt artur seine welt und hat er immer noch spass an lichtquellen? das finde ich so hübsch und berührend. was macht dein herz und die liebe die du darin wohnen lässt?

ich bin so neugierig. ich will einfach wissen, ob du es fein hast und gut, weil ich dir das so sehr wünsche.
es ist so schade, dass du so weit weg lebst und ich zur zeit nicht reisefit bin. hoffentlich ändert sich das bald wieder.

so eine lange einleitung für den kleinen text den ich dir heute in die vorösterliche zeit schicken will.
diesmal ist er von erika mann und aus einer zeit da flucht auch für menschen in mitteleuropa eine furchtbare realität war. wenn die manns auch luxusflüchtende waren, waren sie von ihrer heimat getrennt und konnten damit nach aussen einen umgang finden und eine sprache. sie hatten auch keine materiellen sorgen. trotzdem war es für alle furchtbar.

wir überlebenden hängen in der vergifteten luft und wissen nicht,                                                                                                                                                                
wie lange man uns selbst dort noch wird hängen lassen.
erika mann.

und jetzt ist schluss für heute. ich melde mich morgen wieder.
neben dem schreiben höre ich haydns jahreszeiten. natürlich nikolaus harncourt. what else? den ich jetzt schon so sehr  vermisse – beinahe als ob er täglich mit mir zu tun gehabt hätte.             
die erfindung der cd (die wir ja zum grossen teil dem herrn karajan verdanken.) hat ihn aber schon einen teil meines lebens werden lassen.

nun denn, das leben.
ich wünsche dir einen feinen und guten sonntag. schön, dass es dich gibt. liebe grüsse.
samya"