er ist das Fenster
durch das Gott in das Haus meines Lebens schaut"
so sagt es der spätmittelalterliche Mystiker Meister Eckhart, hochgebildeter Theologe - und: Dominikanermönch
Dominikaner: da also hätten wir das STICHWORT
die Mäderln oben auf dem Bild, das sind nämlich
Schülerinnen der Schule der Dominikanerinnen in Wien,
(und eines dieser Mäderln wird viele viele Jahre später
das Meister Eckhart Zitat in einen
Jahres Kalender für 2016 schreiben,
ein Kalender der ......
aber, nein der Reihe nach...)
Bitte ZUERST tief genießen:
das Foto ganz oben:
Da stehen die Dominikanerinnen Internats Mädel
aufgefädelt auf der Bühne des Schul-Festsaales,
"1957 Nikolo Feier" steht auf der Rückseite des Bildes -
alle haben wir unsere (patscherte) Schuluniform an
Blauer Rock - weiße Bluse .... hatscherte Turnschuhe (wie man sieht)
aber wenigstens zwei Mäderln lachen!
Ob sie sich vorher heimlich an den Ellbogen gestoßen haben? "...kicher, kicher..."
warum auch immer!
Also, (den Goldengel nicht mitgezählt -ein Mädchen schon aus der Oberstufe des Gymnasiums)
Das 4.Mäderl von links, mit den schulterlangen Haaren, das ist "das Mäderl" von dem
heute und hier die Rede ist - "das Mäderl"
das heute seinen 70.Geburtstag feiert.
MARIA U.
Links daneben steht ihre Schul-und Internatsfreundin: die Ilse -
die das hier auch schreibt
seit dem 1.Tag im Schulinternat sind wir beisammen -
gemeinsam im Schlafsaal,
gemeinsam im Speisesaal
gemeinsam in der Schule,
gemeinsam in der Lernzeit, (Maria li im
Bild,mit den Zopferln ..Ilse wo??)
gemeinsam in der Schulkapelle
gemeinsam, wenn es was zum Lachen gibt,
noch mehr gemeinsam,
wenn etwas nicht so gut läuft
mit Maria
hab ich noch viele
WeihnachtsEngerl - und Nikolaus Auftritte auf der Schulbühne überstanden
viele Ausflüge und das was man so gemeinhin
"lustiges Beisammensein" nennt
Aber richtig schlimm war sie nie - vor allem eines NIE NIE NIE
Nie kann ich mich erinnern, dass Maria garstig war, grauslich, dass sie einen gekränkt hat
dass sie eine beleidigte Leberwurst war. Immer war sie es, die versucht hat, ausgleichend zu
sein, versöhnlich, die sich bemüht hat, eine gute Stimmung wieder herzustellen. Maria, die auch immer wieder die fuchsteufelswilde Ilse "heruntergebracht" hat von ihren Zornanfällen.
Aber eigentlich
war ich doch gerne in der Schule
und auch im Internat
Vielleicht aber auch nur
weil ich dort eine Freundin hatte
Eine echte, richtige Freundin
ja, so eine, wie in den "Mädchenbüchern"
eine Freundin,
auf die IMMER Verlass war
ACHT JAHRE lang
Maria Ungerhofer hieß SIE
Unterschrift li im unteren Teil
Ilse Vögl, das war ich
Unterschrift re, oberer Teil
eine Freundin, eine wirkliche Freundin
im INTERNAT zu haben
das ist eine Lebensversicherung
ein Ruhepol, ein Zufluchtsort
ein "Leo" - da kann einem nix mehr passieren
mit so einer Freundin "über-lebt" man nicht nur
alles - man er-lebt es gemeinsam auch als
SCHÖN,
Ja, wir haben unsere Internatszeit
nicht nur "ausgestanden"
wir haben sie eigentlich als sehr schön erlebt
Beide waren wir wohl auch das, was man "fromme Mädeln" nennt.
Nicht von den Schwestern gezwungen,
auch nicht aus Opportunität -
wir haben "unseren lieben Gott" gern gehabt -
Wenn wir fast täglich vor der Schule zur
Frühmesse gingen, dann haben wir das GERNE
gemacht - nicht weil wir dann früher im Speisesaal waren und uns die größeren Semmerln hätten aussuchen können...
nein, wir haben unseren lieben Gott
echt GERN GEHABT
gemeinsam sehr bald festgestellt
"Nur ihn lieb haben und von ihm lieb gehabt
werden, das tut gut"
mit Gott-Fürchten haben wir uns erst gar nix angefangen - das hat uns verbunden bis heute
Gemeinsam haben wir dann nach der Matura zu studieren begonnen.
fast täglich haben wir uns auf der Uni
getroffen - Foto vom Automaten
Maria hat Anglistik studiert, ich Germanistik und
Geschichte, ein wenig später auch Theologie
gemeinsam haben wir auf Parkbänken unsere
Wurstsemmeln gegessen
gemeinsamen waren war in der Mensa
gemeinsam in den guten Gottesdiensten der
Hochschülerschaft
so erfrischend durchweht vom Geist des
II Vaticanum - da waren wir ganz "daheim"
Wenig später hat Maria das Anglistik Studium aufgegeben,
zu viel Theorie, sie hat umgesattelt auf
"Lehrerinnenausbildung"
es hat sich als BERUFUNG herausgestellt.
Eine soooo perfekte Lehrerin ...
Maria hat sich außerdem
entschlossen im Kloster zu bleiben: wirklich "aus Liebe".
Daran war nix gespielt oder verkrampft oder komisch
1967/1968 war das????? Die Ilse ist eine schlechte Chronistin. so circa halt
aber auf die Rückseite des letzten Fotos schrieb mir Maria:
"Ich will die Welt auf meine
Schultern nehmen und sie mit
Lobgesang zur Sonne tragen"
Maria Angelika
"Angelika" hat Maria als ihren Namen
als Dominikanerin angenommen
und als
SCHWESTER ANGELIKA
ist sie fast schon zur Legende geworden.
"Ich will die Welt auf meine
Schultern nehmen und sie mir
Lobgesang zur Sonne tragen"
das ist wirklich ihr Lebensmotto geworden ...
Auf den Schultern hatte sie genug - Verantwortung für andere
große Entscheidungen, die getroffen wurden, viel Mut hat es dazu gebraucht
noch mehr Vertrauen - Gottvertrauen
und immer wieder ihr Versuch: niemand mit ihren Entscheidungen weh zu tun.
Maia war konsequent in dem, was sie als richtig gesehen hat
Aber genauso konsequent in ihrem Bemühen, immer im Gespräch zu bleiben,
niemand auszugrenzen, sich nicht zu isolieren, keine Situation zu verhärten.
Lange lange war sie im Konvent der Dominikanerinnen, dort an dem Ort, wo wir
ja auch gemeinsam zur Schule gegangen sind. Als Lehrerin war sie maßlos beliebt,
bei Kindern und Eltern - umso größer war für viele der Schock, als Sr.Angelika etwas
NEUES begann: nicht aus Mutwillen, nicht, weil ihr nun schon fad war, nicht, weil sie
mit ihren Mit-Schwestern nicht gut ausgekommen wäre - im Gegenteil, bis heute, ich spüre das immer wieder an Angelika, bis heute fühlt sie sich jeder Schwester zutiefst verbunden.
Aber Angelika begann - zusammen mit Mitschwester Helene - etwas ganz NEUES.
Sie suchte Formen einer kleinen Kommunität und hat schließlich doch wieder ein großes
Kloster gefunden!!! Kloster Kirchberg
Ein Kloster aus dem frühen 13.Jahrhundert, mit einer wechselhafte Geschichte. Gegründet als Augustiner-Chorfrauenstift, wurde es 1782 unter Josef II. aufgelöst und beherbergte dann eine Farbenfabrik. Seit 1828 ist das Kloster im Besitz der Wiener Erzbischöfe. Bis vor wenigen Jahrzehnten befanden sich in den Räumlichkeiten Büros und private Wohnungen. Seit 1993 wurde es wieder als Kloster genützt, zuerst durch die Herz-Jesu-Priester und seit 1999 durch Dominikanerinnen: Sr.Angelika und ihre Mitschwestern
Ja durch "meine Maria"ist da etwas Neues entstanden - sie hat diesen unglaublichen Mut gehabt. Ist das Risiko eingegangen, hier etwas mit einer neuen Seele aufzubauen: ein spirituelles Zentrum, dessen Kern klein ist: nur vier Schwestern "schupfen den Laden" - aber sie schaffen einen Ort, wo lebendige und vielfältige Begegnungen möglich sind - jahrein, jahraus.Gerade jetzt wieder in der
Karwoche
foto: von links nach rechts: Sr.Helene, Sr.Teresa. Sr.Angelika, Sr. Christine
Regelmäßige Meditations-
und Gebetszeiten strukturieren den Tag.
Am Morgen: 7.00
Meditation; 7.30 Laudes
Am Abend: 18.45 Meditation; 19.15 Vesper
Am Abend: 18.45 Meditation; 19.15 Vesper
So das Motto des hl.Dominikus: Gott betrachten und es anderen mitteilen... "Contemplari et contemplata aliis tradere.“
oder ein Zitat der hl.Katharina v Siena, sie ist Patronin der kleinen Gemeinschaft:
„Ich möchte sehen, wie du
vor Gott um das Heil der ganzen Menschheit ringst.
Es ist wahrhaftig keine Zeit
zum Schlafen angesichts der Not dieser Welt.“
Als „Dominikanische Gemeinschaft“ sind die vier Frauen seit 1999 von Kardinal Christoph
Schönborn offiziell bestätigt worden. Getragen wird das Kloster auch vielen FreundInnen und UnterstützerInnen.Die offizielle Gemeinschafts Definition:
übrigens: die Dame in der Mitte zwischen Sr.Angelika und Sr Helene das ist auch eine
Schwester der Dominikanerinnen: Sr.Lucia, sie war acht Jahre lang im Gymnasium
"unsere" Englischprofessorin
- Organisation des Exerzitienhauses
- Arbeit in Haus und Garten
- Flüchtlingshilfe
- Psychotherapie
- Geistliche Begleitung und Gespräche
- Vorträge und Seminare im Bereich Spiritualität und Theologie
- Trauerbegleitung ....
...das ist heute "Marias Tätigkeitsbereich" - zusammen mit ihren Mitschwestern. Auch wer für einige Tage das Leben im Kloster live" kennenlernen möchte, kann für
eine vereinbarte Zeit den Alltag mit den Schwestern mitleben: mit beten, arbeiten,
essen…
Und noch etwas ganz Besonderes gibt es im Kloster Kirchberg.
Dort, in einem der langen Gänge des alten Klosters,
ist das längste Fastentuch der Welt zu sehen
Ein Werk "gegen das Vergessen"
Sepp Jahn ist 2003 im 97. Lebensjahr verstorben. Seine Künstler-Partnerin Edith Hirsch lebt noch und begleitet nach wie vor die Ausstellung.
Nur bruchstückhaft kann ich das alles hier anreißen, was das Kloster Kirchberg ausmacht:
Aber mir ging es ja es "nur" um "meine" Maria - die lang-lang-langjährige Freundin
damals in der Internatszeit
als Ordensfrau bei den Dominikanerinnen in Hacking
und HEUTE, als die Leiterin einer kleinen charismatischen Gemeinschaft
oh,
und das war noch ganz ganz vorher -
mit Brüderchend Franz im Haus der Eltern in Gloggnitz
von DAMALS - bis HEUTE
21.3.2016: Dein 70. Geburtstag Maria!!!!
Ja, wie sagt Meister Eckhart, (zitiert in eurem schönen Jahreskalender 2016)
"Der gegenwärtige Augenblick
er ist das Fensterdurch das Gott in das Haus meines Lebens schaut"
und hier kann man sich detailliertere Infos holen über das Kloster Kirchberg
http://www.kloster-kirchberg.at/