27.4.2015 Mo 4.OW Apg.11.1
Eigentlich müsste uns
die Lesung heute sehr nachdenklich machen. Für die junge Jesus Kirche ist es
ein gewaltiger Einschnitt: aus der Petrus Erzählung geht hervor, dass Menschen
sich Jesus anschließen können, ohne vorher Juden zu sein, dh beschnitten worden
zu sein. Auch die jüdischen Speisevorschriften sind nicht verpflichtend. Das
heißt: Gott teilt sich allen Menschen mit – er braucht keine Rituale, keine
Paragrafen, keine fixen Bräuche: GOTT unterscheidet nicht zwischen „zu ihm
gehörig“ und fremd - der Geist Gottes
kommt auf ALLE, überall dorthin, wo Menschen Gott suchen. Daraus sollte die Kirche HEUTE lernen: man muss immer wieder NEU denken und überdenken - selbst erlassene Vorschriften sind nicht für die Ewigkeit - siehe Zölibat, Frauenpriestertum....
Für Gott scheint das das einzig Wichtige zu sein: dass wir IHN
voll Sehnsucht suchen.
So bitten wir heute
dass wir nicht stecken bleiben in Äußerlichkeiten, in leeren
Formeln und Ritualen
Christus höre uns – Christus
erhöre uns
dass wir nichts „Frommes“
tun, weil es „Pflicht“ ist, sondern dass wir mit unserem Leben und
unserer ganzen Liebe dahinter stehen
dass wir für uns selbst herausfinden, was richtig und falsch
ist
dass wir nicht hängen bleiben an alten Bildern und
Geschichten, sondern dass wir eine
persönliche Beziehung zu Gott suchen
dass wir keine Angst davor haben, eigenständig und kritisch
zu denken
dass wir niemand den „wahren“ Glauben absprechen, sondern
Respekt haben vor jedem, der
aufrichtig nach Sinn und Liebe im Leben sucht
dass Gott keine Verbotstafel in unserem Leben ist, sondern
ein Hinweisschild für Freude
und Freiheit und Zuversicht
Du guter Gott. Um wie
viel größer bist du, als wir es uns vorstellen können. Du nimmst uns an, so wie
wir sind. Mit all unserem Suchen, mit allen
Zweifeln. Dafür danken wir dir, durch Jesus unseren Bruder. amen