28.9.2014 Sonntag der Völker
Der letzte Sonntag im September wird in der
katholischen Kirche schon seit langem als „Sonntag der Völker“ begangen. Bis
vor einigen Jahren hat er „Ausländer-Sonntag“ geheißen. In vielen Pfarren und
großen Kirchen gibt es bunte Programme, in denen Menschen aus verschiedensten
Ländern zusammen feiern und ihre Kultur präsentieren. Aber gerade angesichts
der dramatischen aktuellen Situation rund um die Unterbringung von Flüchtlingen
in Österreich wird uns bewusst, dass es nicht nur um Folklore geht. Menschen
aus fremden Ländern machen auch Angst. Mit Bezug auf die Papstbotschaft zum
Weltflüchtlingstag im Jänner 2014 soll nun am heutigen Sonntag unter dem Motto
"Gemeinsam für eine gerechte Welt" ein Zeichen für mehr Solidarität
gegenüber Flüchtlingen und Migranten gesetzt werden. "Ganz egal welcher
Nationalität oder Religion sie angehören, alle Migranten und Flüchtlinge sollen
die Möglichkeit auf ein gutes Leben bekommen", betonte Laszlo Vencser,
Nationaldirektor der Katholischen Fremdsprachigen Seelsorge Österreich.
Bitten wir heute
Für die Menschen, die nach
Österreich flüchten, dass sie nicht als Bedrohung unseres Wohlstandes angesehen
werden
Für uns selbst, dass wir in diesen
Menschen unsere Schwestern und Brüder erkennen und
wissen, dass wir gerade in ihnen
Jesus begegnen
Bitten wir für die politisch
Verantwortlichen vor allem in den österreichischen Gemeinden, dass das
unwürdige Schauspiel um „Quoten“ ein Ende findet und alle begreifen, dass es um
Menschen geht.
Seien wir dankbar für die Verantwortlichen
in Wien, die schnell gehandelt haben und Plätze für 600 Flüchtlinge zur
Verfügung gestellt haben – und bitten wir, dass es zu guten Kontakten zwischen
den Menschen hier in Wien kommt und keine Angst vor den Fremden geschürt wird
Hören wir nicht auf um eine "bessere Welt" zu
bitten: um eine gerechte Verteilung der Güter, um Achtung vor den
Menschenrechten, um die Überwindung von Vorurteilen, um ein Offensein für
andere Kulturen.
Zurzeit leben rund 1,6 Millionen Menschen mit
Migrationshintergrund in Österreich. 500.000 davon sind Katholiken aus 31
Sprachgruppen. Bitten wir, dass die Kirche und wir alle offen auf diese Menschen
zugehen können und dass wir dankbar sind für die Bereicherung unserer eigenen
Kultur
So bitten wir: Gott,
wie du auch uns angenommen hast und aufnimmst so lass, dass auch wir alle
unsere Schwestern und Brüder mit Liebe und Respekt annehmen und dass wir alles
tun, um Vorurteile und trennende Gräben zwischen den Menschen zu verhindern.
Darum bitten wir durch Christus unseren Herren. Amen