Seiten

Mittwoch, 30. April 2014

Fürbitten: 1.Mai

1.Mai 2014
Wir Christen dürfen keine Berührungsängste mit dem 1.Mai haben. Der internationalen Arbeiterbewegung verdanken wir ein Bewußtsein, das auch Papst Franziskus immer wieder anspricht. Wir brauchen gerechte Arbeitsstrukturen, der Kapitalismus darf die Menschen nicht auffressen. Das Gefälle zwischen arm und reich wird nach wie vor größer statt kleiner. Auch bei uns. Noch immer hat uns die Wirtschaftskrise fest im Griff. Auch die großen politischen Unruheherde machen Angst. Viele Menschen haben Sorge um die Zukunft.

Auf die Fürsprache des hl.Josef bitten wir heute am Tag der Arbeit um den sozialen Frieden in unserem Land und um eine gerechtere Verteilung des Wohlstandes. Bitten wir für die vielen Menschen die Arbeit suchen

bitten wir, dass es nicht nur darum geht, Banken und die großen Einkommen abzusichern, sondern dass vor allem an die Familien, die Alleinerzieher an die Menschen mit durchschnittlichem Einkommen und nicht zuletzt an die wachsende Zahl der Armen gedacht wird

Gerade die Zukunftschancen für die Jungen sehen nicht rosig aus. Bitten wir ,dass alles getan wird, um die Ausbildungs -und Arbeitplätze zu sichern. Dass man junge Menschen nicht in unsicheren Arbeitsverhältnissen ausnützt. Für Junge wird es immer schwerer,die Zukunft zu planen

Bitten wir für unsere Schulen,für unser Bildungssystem - bitten für die Lehrer, aber auch die Eltern und die Kinder. Dass alle gemeinsam gute Weichen für die Zukunft stellen.

Bitten wir für die alten Menschen,die Pflegebedürftigen, die Kranken, dass unser Gesundheitssystem nicht abgebaut wird.Erst gestern haben Caritas, Diakonie und Rotes Kreuz eindringlich davor gewarnt, ausgerechnet bei den Ärmsten zu sparen und die Menschen im Stich zu lassen

Bitten wir in dieser Zeit des großen Umbruchs für die Verantwortlichen in den Medien. Dass Journalisten und Meinungsmacher verantwortungsbewusst informieren, dass die Menschen nicht mit oberflächlicher Panik verunsichert werden, dass aber auch weiter Mißstände aufgedeckt werden und kritisch berichtet wird.

Bitten wir für auch für uns selbst, um Freude an unserer Arbeit, dass sie nicht in Routine erstarrt oder in Arbeitswut ausartet - dass wir das richtige Maß in Allem finden, um Geduld und Gelassenheit und um die Fähigkeit zur guten Zusammenarbeit

Guter, gerechter Gott, nimm dich unserer Sorgen und unserer Ängste an. Lass uns Christen dazu beitragen, dass wir wenigstens für unsere kleine Umwelt Gerechtigkeit und Solidarität verwirklichen, dass wir einfach hilfreich und gut für Andere sind. Und schicke auch uns Menschen, die uns zur Seite stehen, wenn wir sie brauchen. Wir bitten dich durch Jesus Christus unseren Bruder.amen 

Ilse Oberhofer 

Tag der Arbeitslosen - Platz der Arbeitslosen

"1. Mai: Aktive Arbeitslose laden zum Fest am „Platz der Arbeitslosen“ vor dem Wiener Rathaus
 Zum Kapitalismus gehört – wie die stetig steigenden Arbeitslosenzahlen deutlich zeigen – die Erwerbs-Arbeitslosigkeit wie das Amen zum Gebet. Daher marschieren „Aktive Arbeitslose Österreich“ als eigenständige "Sektion 600.000 – Sektion arbeitslos" am Vormittag des 1. Mai mit den GenossInnen mit und werden kurzerhand den Rathausplatz zum "Platz der Arbeitslosen" umbenennen.
Mit dieser kreativen Aktion erinnern „Aktive Arbeitslose“ daran, dass das eigentliche Ziel der ArbeiterInnenbewegung war, die (fremd bestimmte) Arbeit abzuschaffen und ALLEN Menschen ein Leben in Freiheit und Würde zu ermöglichen. Mit dieser Aktion fordern Erwerbsarbeitslose sinnbildlich Ihr Recht auf einen guten Platz mitten in der Gesellschaft ein und begehren die volle demokratische Mitsprache. „Wir Erwerbs-Arbeitslose, die ja erst die rasant steigenden Gewinne der die Arbeitsplätze vernichtenden Unternehmer ermöglichen, lassen uns nicht mehr in sinnlose und teure AMS-Kurse verstecken. Wir fordern ein gutes Leben für alle Menschen, egal ob sie von den hohen Herren aus Wirtschaft und Politik noch ein Arbeitsplätzchen zugestanden bekommen oder nicht“, fasst Obmann Martin Mair die Motivation für diese kreative und lebensfrohe Aktion zusammen.
  • Start der Aktion: 9.45 Uhr beim Pallas Athene Brunnen vor dem Parlament
  • Ende der Aktion: ca. 10:15 „Platz der Arbeitslosen“ (vormals „Rathausplatz“)
Diese Aktion wird im Internet virtuell unter http://www.platz-der-arbeitslosen.at fortgesetzt, um Arbeitslose in ganz Österreich zu animieren, auch selbst ihren Platz mitten in der Gesellschaft einzufordern. Arbeitslose und ihre FreundInnen sind also aufgerufen ihren Lieblingsflecken für einen „Platz der Arbeitslosen“ zu suchen, dort ein kleines Fest zu feiern und sich mit einem Straßenschild vom „Platz der Arbeitslosen“ zu fotografieren und auf die Homepage zu stellen."
Quelle:  http://www.aktive-arbeitslose.at/

gestern und heute schon haben Katholische Jugend und  Katholische Aktion auf den Tag der Arbeitslosen - der 30.April - aufmerksam gemacht, wie jedes Jahr 
Auch heuer wurden wieder sogenannte "Arbeitsplätzchen" am Wiener Schwedenplatz, in Zusammenarbeit mit der Katholischen ArbeitnehmerInnen Bewegung Wien, verteilt. Über 3000 Stück wurden diesmal zwischen 7.00 und 9.00 Uhr an den Mann/die Frau gebracht. Dabei handelte es sich um Kekse mit der Aufschrift "Arbeitsplätzchen", die an PassantInnen auf dem Weg zur Arbeit verteilt wurden. Sie sollen an die Problematik der Jugendarbeitslosigkeit - die uns alle angeht - erinnern.Gebacken wurden die Kekse von Menschen mit Behinderung, die in einer Werkstätte von "Jugend am Werk" in der Kuefsteingasse tätig sind."
Quelle: http://www.regionews.at/newsdetail/Katholische_Jugend_startet_landesweite_Aktionen_zum_%E2%80%9ETag_der_Arbeitslosen%E2%80%9C-83429

Wahl im Irak - US Foltermethoden eine Menschenschande bis heute

Foto Reuters/Jacob Russell

Im Irak findet heute die erste Parlamentswahl seit dem Abzug der US-Truppen vor mittlerweile über zwei Jahren statt. Das Land ist nach dem Sturz von Diktator Saddam Hussein 2003 und anschließender jahrelanger Besatzung weiter von Stabilität und wirtschaftlicher Erholung weg denn je. Allein im vorigen Jahr starben durch Terroranschläge fast 9.000 Menschen, ethnisch und religiös ist das Land tief gespalten
Die Amerikaner, die  im "Namen der Freiheit" im Irak einmarschierten, haben dort mit Foltermethoden und Menschenverachtung "gearbeitet", die nicht vergessen, nicht aufgearbeitet und nicht gesühnt sind.  Vor zehn Jahren veröffentlichte das US-Fernsehmagazin "60 Minutes" die Skandalfotos aus dem irakischen Gefängnis Abu Ghraib,in dem US Soldaten die Gefangenen privat quälten und sich an Fotoserien danach ergötzten
..der Kapuzenmann, Elektrodrähte an den Fingerkuppen, eine Kapuze überm Kopf, mit ausgebreiteten Armen auf einer Kiste. Sollte er die Balace verlieren, so sagten ihm seine Peiniger, hätte das einen Elektroschock zur Folge. Bilkder von Gefangenen, die aus Angst vor aggressiven Hunden buchstäblich erstarrten. Nackte Körper, auf Befehl sadistischer Wärter so übereinandergestapelt, als sollten sie eine menschliche Pyramide formen...grauenhafte Fotos.
Bestraft wurden nur ein paar untere Chargen, allen voran die Soldaten Lynndie England und Charles Graner...Für die Opfer gibt es bis heute keine Entschädigung:
"Suheil Najim al-Shimari folterten sie mit Stromschlägen, Schäferhunde schüchterten ihn ein. Taha Yasin Rashid wurde so brutal geschlagen, dass er Knochenbrüche erlitt und nur noch eingeschränkt sehen kann. Saad Hamza Hantush wurde mal mit heißem, mal mit eisigem Wasser übergossen. Salah Hassan al-Ejaili gehörte zu denen, die sich nackt demütigen lassen mussten. Alle vier wurden letztlich entlassen, ohne dass ihnen etwas zur Last gelegt wurde."

Im amerikanischen Gefangenenlager Guantanomo  wurden die moslemischen Häftlinge als Extra Folter mit US Popmusik beschallt, ein zusätzlicher Quälfaktor bei stundenlangen Verhören.
"Mit 100 Dezibel schallte "Born in the USA" stundenlang durch die Kopfhörer, die den Gefangenen unter Zwang aufgesetzt worden waren, während sie gefesselt oder an den Handgelenken aufgehängt in kargen Zellen ausharren mussten...auch im Irak und in Afghanistan wurden solche als patriotisch geltende Titel, aber auch Hardrock oder andere Hits zu Folterzwecken verwendet, als Zeichen des Triumphs über die Inhaftierten und um sie besonders zu demoralisieren", sagt Morag Josephine Grant, Musikwissenschaftlerin an der Georg-August-Universität im deutschen Göttingen. Dort endete gestern ein sechsjähriges Forschungsprojekt über "Musik, Konflikt und der Staat", das sich auch dem Thema "Musik als Folter" widmet."

"Unsere" freie Welt, eine christliche Welt .....

Quelle:  http://derstandard.at/1397521895705/Bruce-Springsteen-und-die-Folter-in-Guantanamo
http://derstandard.at/1397521890425/Schwierige-Aufarbeitung-des-Abu-Ghraib-Skandals



Auferstehen 11


will ich auferstehen?
 50 Ausreden (bis Pfingsten)

es wird doch nie etwas besser
Manchmal stehen wir auf
Stehen wir zur Auferstehung auf
Mitten am Tage
Mit unserem lebendigen Haar
Mit unserer atmenden Haut.

Nur das Gewohnte ist um uns.
Keine Fata Morgana von Palmen
Mit weidenden Löwen
Und sanften Wölfen.

Die Weckuhren hören nicht auf zu ticken
Ihre Leuchtzeiger löschen nicht aus.

Und dennoch leicht
Und dennoch unverwundbar
Geordnet in geheimnisvoller Ordnung
Vorweggenommen in ein Haus aus Licht.
Marie Luise Kaschnitz


Dienstag, 29. April 2014

schəma jisrael


Schma Jisrael am Schaft der großen Knesset-Menora in Jerusalem  
Foto Wikipiedia  

schəma jisrael adonai elohenu adonai echad
Höre Israel, der Ewige ist unser Gott, der Ewige ist einzig.

ich glaube schon seit mehr als 40 Jahren bete ich automatisch in der Früh das jüdische „Schma Israel“. (Dtn 6,4) Im Text der Bibel heißt es dann weiter:
"Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft. Diese Worte, die Ich dir heute befehle, sollen in dein Herz geschrieben sein.Du sollst sie deinen Kindern wiederholen.Du sollst von ihnen reden, wenn du zu Hause sitzst, und wenn du auf der Straße gehst, wenn du dich niederlegst, und wenn du aufstehst. Binde sie zum Zeichen an deine Hand, sie seien ein Stirnschmuck zwischen deinen Augen. Schreibe sie an die Pfosten deines Hauses und deiner Tore."

Die Menora ist ein siebenarmiger Leuchter, eines der wichtigsten religiösen Symbole des Judentums und wurde bei der Staatsgründung Israels in das Staatswappen aufgenommen. (Foto Wikipedia)

Fürbitten: sich befreien lassen Apg.5.17

30.4.2014 Mi 2 OW Apg 5.17 aus dem Gefängnis befreit
Die Apostelgeschichte ist ein spannendes Stück Geschichte der ersten Christen. Von allem Anfang an hören wir, welche Probleme die Männer Jesu mit den religiösen jüdischen Instanzen hatten In der heutigen Lesung hören wir, wie die Apostel verhaftet werden – aber wie „ein Engel Gottes“ die Männer unmittelbar danach wieder aus dem Gefängnis befreit. Wie immer das vor sich gegangen ist: die Geschichte soll uns sagen: Gott ist stärker als die Menschen. Und doch wissen wir aus unserer täglichen Erfahrung, dass nicht wirklich immer alles „gut ausgeht“. Bitten wir, dass Gott uns heute und jeden Tag dennoch immer wieder genug Vertrauen „ins Leben“ schenkt So rufen wir:

Immer dann, wenn wir glauben, dass etwas unwiderruflich zu Ende ist:
Christus, führe uns zur Auferstehung -wir bitten dich erhöre uns

immer dann, wenn wir glauben, dass ohnehin nichts mehr etwas nützt

immer dann, wenn wir glauben, dass alles bleiben muss, wie es schon immer war

immer dann, wenn wir glauben, dass bei Anderen Hopfen und Malz verloren ist

immer dann, wenn wir glauben, „ICH bin halt wie ICH bin und da kann man nichts machen“

immer dann, wenn wir glauben, eine Krankheit, eine Krise, nicht ertragen zu können

und auch immer dann, wenn wir glauben, dass es in unserer Gemeinschaft, in unserer Familie, in unserer Partnerschaft kriselt: gerade auch dann rufen wir

 Du guter Gott, lass uns nicht aufhören daran zu glauben, dass Du uns aus allen Sackgassen unseres Lebens herausführen wirst, dass wir nicht festsitzen im Gefängnis der immer gleichen Gewohnheiten und Ängste. Führe uns vom Dunkel ins Licht, von der Enge in die Weite – führe uns zur Auferstehung. Das bitten wir durch Jesus Christus unseren Hern und Bruder. amen


...sie hatten alles gemeinsam - haben wir das? Apg.4.32

                                                                     Foto Hannes Huber

                                                  Bettler -  ROMA - in Salzburg

seit Wochen verfolge ich die Berichte -
das Problem der Notunterkünfte für Frauen und Männer und Kinder -
Ende März die Winterschlafstellen geschlossen
unter den Brücken der Stadt haben die Behörden - verständlicherweise - die Möglichkeit
zum freien campieren genommen
Container werden aufgestelt - viel zu wenige
es kommen zu viele Bettler - sagen die einen
keiner kommt, wenn er nicht Not hätte - sagen die anderen
die werden ja von der Bettel-Mafia angeheuert - sagen die einen
ja, es gibt eine Mafia, sagen die anderen: das sind die KINDER, die Zukunft brauchen

ich sehe mir das jüngste Foto im "Standard" an -
zwei Stunden zuvor habe ich als Lektorin in der Frühmesse aus der Apostelgeschichte gelesen: "Keiner nannte etwas von dem,was er hatte, sein Eigentum.
Sie hatten alles gemeinsam.
Es gab auch keinen unter ihnen, der Not litt"

eine dieser älteren Frauen links im Bild könnte ich selbst sein
Wer teilt mit mir?

UND MIT WEM TEILE ICH  ?????

so schnell stößt die Frömmigkeit an ihre Grenzen - was nützt alles beten wenn ich nicht
TEILE


Auferstehen 10

will ich auferstehen?
 50 Ausreden (bis Pfingsten)

alles, was sich ändert, macht doch nur Unruhe

Ich fuhr aus den singenden Ufern hinaus,
 Die reglose Mitte zu finden.
 Ich trag in den Knöcheln den Tanz nach Haus,
 Und kann die Sandalen nicht binden.
 Auch Mitte ist schwingende Diele wie sie,
 Die Ufer und Borde und Ränder,
 Der Tanz steigt im Gehen mir in die Knie,
 Und wirft mir die Hand vom Geländer,
 Und packt meinen Nacken, und all meine Ruh
 Im Herzen versinkt zwischen Bohlen,
 Ich werf meine roten Sandalen dazu,
 Ich tanze mit brennenden Sohlen!
 Ich tanze verschüttet von Fläche und Licht
 Vom Boot über Brücken und Planken,
 Und Tanz wird Taumel und Taumel Gedicht –
 Und die roten Sandalen versanken.

Silja Walter 
Benediktinerin + 2011
"Tanzen heißt Auferstehen" 



Montag, 28. April 2014

Fürbitten: Katharina von Siena

29.4.2014 Katharina von Siena 2.OW
Katharina von Siena war eine ungewöhnliche Frau. Sie war eine große Mystikerin, mutig und selbstbewusst. Mit scharfem Blick hat sie erkannt, was in der Kirche aber auch in der Gesellschaft falsch läuft und sie hat sich nicht gescheut, ihre Meinung auch gegenüber den „Großen“ ihrer Zeit deutlich zu sagen. Dennoch war sie eine zutiefst innig Liebende. Aus ihrer tiefen Gott- und Christus-Verbundenheit hat sie ihr Leben gestaltet. Mit Worten der heiligen Katharina wollen wir heute unsere Bitten zu Gott tragen:
mein Wesen ist Feuer sagt Katharina, und so bitten auch wir um die Fähigkeit, alles was wir tun leidenschaftlich und von Herzen gern zu machen. zu leben zu arbeiten zu lieben und nicht zu letzt: Gott zu suchen.                          wir bitten dich erhöre uns
Niemandem ist so schwer zu helfen wie einem lauen Menschen sagt Katharina:
bewahre uns davor gleichgültig und mittelmäßig zu sein. Dass wir nicht Gelassenheit und Ruhe mit Desinteresse und Wurstigkeit verwechseln.

Die Eigenliebe ist es, die die Welt vergiftet “ sagt Katharina.
bewahre uns davor, eitel und egoistisch zu sein, aber hilf uns, dass wir uns doch selbst mit guten, liebevollen Augen sehen können.

Das wichtigste Heilmittel gegen die Eigenliebe ist die Selbsterkenntnis.“ sagt Katharina. Hilf uns, dass wir uns nichts vormachen, dass wir uns nicht in den Sack lügen, dass wir, in allem was wir tun unsere wirklichen Motive und Absichten erkennen

Nicht der Beginn wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten.“ sagt Katharina:
Schenk uns Geduld und einen langem Atem, für alles, was nicht immer gleich so glückt,
wie wir es gerne hätten.
Für den Tapferen sind Glück und Unglück wie seine rechte und linke Hand, er bedient sich beider.“ sagt Katharina. Lass uns erkennen, dass alles seinen Sinn hat, dass es keine Sackgassen im Leben gibt und dass uns auch Rückschläge weiter bringen und manchmal sogar ein Segen sein können.
Du guter Gott, auf die Fürsprache der heiligen Katharina, die auch Kirchenlehrerin und Mit-Patronin Europas ist bitten wir in diesen Tagen ganz besonders um eine friedliche Lösung der Krise um die Ukraine. Wir bitten um Frieden und soziale Gerechtigkeit für die Länder Europas und für alle Christen um Freude an ihrem Glauben und dem österlichen Weg mit Jesus. Amen

in memoriam Fritz Propst 1916-2014

 
Fritz Propst, Foto KPÖ
http://derstandard.at/1397521764077/Widerstandskaempfer-Fritz-Propst-1916---2014

ein Mensch,eine wunderbare Persönlichkeit,die ich in Erinnerung behalten will

"Einer der letzten lebenden Gegner des Dollfuß-Regimes ist 98-Jährig gestorben

Für Fritz Propst gab es keine Deutungsarten, keinen Interpretationsspielraum, nichts, was ihn von seiner Meinung abbringen konnte. Wenn es um Engelbert Dollfuß und den Austrofaschismus ging, kannte er nur eine Antwort: "Das war der erste Faschismus in unserem Land. Eine undemokratische Herrschaft ohne Parlament und gegen das Volk", wie er etwa in einem Standard-Interview im Jahr 2011 festhielt.
Dass wenig später alle Opfer des Dollfuß-Regimes durch ein Gesetz pauschal rehabilitiert wurden, bedeutete ihm viel, nur fehlte ihm eben diese eine wichtige Benennung von Schuld. Im Gesetz ist – wohl der ÖVP geschuldet – der Begriff "Austrofaschismus" nicht zu finden. "Ein Herumeiern um die Wahrheit", ärgerte sich Propst. Dass im ÖVP-Klub - nach wie vor - ein Porträt von Engelbert Dollfuß, der als Bundeskanzler mit einer umstrittenen Notverordnung im März 1933 das Parlament ausgeschaltet hat, hängt, wollte er nie akzeptieren.
Propst hat diesen aus seiner Sicht falschen Umgang mit Geschichte nie verstanden: "Faschismus ist Faschismus. Da gibt es keine Kompromisse", sagte er.
 
Fritz Propst wurde am 6. Februar 1916 in Wien geboren. Anfangs engagierte er sich bei den Roten Falken, 1934 trat er dem Kommunistischen Jugendverband bei. Der KPÖ blieb er sein Leben lang treu.
In der Zeit des Dollfuß-Regimes wurde er mehrfach inhaftiert. Sechs Monate verbrachte er in Haft im Anhaltelager Wöllersdorf. "Man hat dort die Leute eingesperrt, sie aus dem Leben herausgezogen, ohne jeden Beweis."
1938 floh Propst, zuerst in die damalige Tschechoslowakei, dann nach England. "Ich bin schon vorher, am Tag, als Hitler in Wien auf dem Heldenplatz aufmarschiert ist, nach Tschechien", erinnerte er sich Jahrzehnte später. Es sei ein "günstiger Zeitpunkt" gewesen, "die Leute auf den Straßen waren alle besoffen, die Züge waren voll, es gab keine Kontrollen". Kollektive Freude? "Ja natürlich", sagte Propst. Im Jahr 1945 kehrte er als britischer Soldat nach Österreich zurück. Später arbeitete er beim Globus-Verlag. Sein Leben hat Propst auch in einem Buch - "mein Leben im Widerstand" - festgehalten.
Solange es ging, versuchte Propst Schülerinnen und Schüler anhand seiner eigenen Biographie für die Gefahren des Faschismus zu sensibilisieren. "Wenn ich als Zeitzeuge in Schulen von dieser Zeit erzähle, sind die jungen Leute baff, dass wir schon vor Hitler Faschismus gehabt haben." Aber, glaubte er, nur wer aus der Vergangenheit lernt, könne die Zukunft gestalten. Er war einer der letzten Zeugen. Vergangenen Freitag ist Fritz Propst 98-jährig verstorben."
(Peter Mayr, derStandard.at, 27.4.2014)
"




Ukraine - Dilemma

                                 
©Oliver Schopf standard.at/cartoon 


 
  dem ist leider wenig hinzuzufügen

     Denn, was macht Gott, wenn BEIDE SEITEN zu ihm beten???
     und das jeweilige "Gegenteil" verlangen???
     die einen: Freiheit für die Ukraine - die anderen: Russen zu Rußland


ps.  
Zar Nikolaus II entstammte der Herrscherdynastie der Romanows und regierte von 1894 bis 1917 als letzter Zar Russlands.Durch seine autokratische Politik und die fehlende Reformbereitschaft beschleunigte er den Zusammenbruch der russischen Monarchie. Nach der erfolgreichen Feburarrevolution 1917 musste er abdanken und wurde anschließend mit seiner Familie interniert, bis sie alle im Juli 1918 von den Bolschewiki erschossen wurden.
Heute wird der letzte Zar von der russisch-orthodoxen Kirche als Heiliger verehrt verehrt.
        
Die russisch-Orthodoxe Kirche im Ausland sprach die Zarenfamilie bereits 1981 heilig. Im August 2000 wurde Nikolaus auch von der Russisch-Orthodoxen Kirche zusammen mit seiner Frau Alexandra, Kronprinz Alexis und seinen Töchtern Großfürstin Olga, Großfürstin Tatiana, Großfürstin Maria und Großfürstin Anastasia und ihren Gefährten sowie zusammen mit 855 weiteren Märtyrern des 20. Jahrhunderts heiliggesprochen - nicht wegen seiner katastrophalen Politik, sondern ausdrücklich wegen seines Lebenswandels und seines Martyriums. Noch 1996 hatte die Bischofssynode diese Heiligsprechung abgelehnt.

Dieser Text stammt aus dem Ökumenischen Heiligenlexikon
von der Webseite <a href='http://www.heiligenlexikon.de/BiographienN/Nikolaus_II_Alexandrowitsch.html'>http://www.heiligenlexikon.de/BiographienN/Nikolaus_II_Alexandrowitsch.html</a>
      
* 18. Mai (6. Mai nach julianischem Kalender) 1868 in Zarskoe Selo, heute Puškin in Russland † 17. Juli (4. Juli nach julianischem Kalender) 1918 in Jekaterinburg in Russland

Dieser Text stammt aus dem Ökumenischen Heiligenlexikon
von der Webseite <a href='http://www.heiligenlexikon.de/BiographienN/Nikolaus_II_Alexandrowitsch.html'>http://www.heiligenlexikon.de/BiographienN/Nikolaus_II_Alexandrowitsch.html</a>

Sólo Dios basta.

Sólo Dios basta
Gott DU allein 
 
nichts soll dich ängstigen
nichts dich erschrecken
Alles geht vorüber-
Gott bleibt derselbe
Wer Gott hat
der hat Alles
Gott allein genügt
Teresa von Avila

"Was ich bete" - das sind Gebete,Gedanken, manchmal Gedichte,die ich (mehr oder weniger wörtlich) "auswendig" kann. Ich bin eine sehr schlechte "Auswendiglernerin" - und das, was "hängen bleibt", ist einfach "absichtslos" hängen geblieben. Die Gebete tauchen meist "nebenbei" auf, sie sind wie ein Teil von mir, wie ein Atmen, das offensichtlich tut was es will und WANN es will. Und wenn eines dieser Gebete spontan, mitten im ganz Alltäglichen - beim Radlfahren,im Schwimmbad,beim Einkaufen, in der U Bahn - auftaucht, dann frage ich mich: "Warum jetzt und was will es mir sagen?"

Auferstehen 9

will ich auferstehen?
 50 Ausreden (bis Pfingsten)

wer weiß denn schon, was es wirklich gibt

Auferstehung

ihr fragt
wie ist
die Auferstehung der Toten?
               ich weiß es nicht

ihr fragt
wann ist
die Auferstehung der Toten?
               ich weiß es nicht

ihr fragt
gibt's
eine Auferstehung der Toten?
               ich weiß es nicht

ihr fragt
gibt's keine Auferstehung der Toten?
               ich weiß es nicht

ich weiß
nur
wonach ihr nicht fragt:
               die Auferstehung derer die leben

ich weiß
nur
wozu Er uns ruft:
               zur Auferstehung 

          Heute und Jetzt

Kurt Marti











Sonntag, 27. April 2014

Fürbitten: "..für unsere Stadt Wien", Weihetag St.Stephan

                                                              Rudolf von Alt

28.4.2014 statt 23.4. Weihetag St.Stephan !!!!!
Die Christen in Wien feiern heute den Weihetag von St.Stephan. Wegen der Osterfeiern heuer um 5 Tage später als sonst. Schließen wir in unsere Bitten auch alle ein, die als Touristen diesen prachtvollen Dom besuchen und vor allem jene, die dorthin mit ihren Sorgen und Gebeten kommen. Bitten wir heute ganz bewusst für ALLE Menschen, die in Wien leben.

bitten wir für die Kinder : dass ihr Bedürfnis nach Liebe und Sicherheit wahrgenommen wird und dass wir selbst immer wieder für ein kinderfreundliches Klima in unserer Stadt und in unserer Nachbarschaft sorgen
Christus höre uns – Christus erhöre uns

bitten wir für die Jugendlichen dass sie Mitgefühl und Solidarität lernen
dass sie in ihren Krisen nicht in Drogen und Alkohol flüchten
dass sie auf ihrer Suche nach Liebe glückliche Menschen werden
dass sie sich von Werbung und Konsum nicht für dumm verkaufen lassen
Christus höre uns – Christus erhöre uns

Bitten wir für Männer und Frauen, für Familien und Alleinstehende
dass jeder in seinem Bereich bereit ist
Verantwortung für den Nächsten und die Gemeinschaft zu übernehmen
Christus höre uns – Christus erhöre uns

Bitten wir, dass die Lebensqualität in unserer Stadt erhalten bleibt
um ein gutes Miteinander von Menschen verschiedener Nationalität und Religion
bitten wir um Respekt vor anderen Lebensweisen, um Mitmenschlichkeit und Solidarität
Christus höre uns – Christus erhöre uns

Bitten wir für alle, die von der Wirtschaftskrise betroffen sind. Für alle
Arbeitssuchenden, bitten wir um faire Lebenschancen für alle die hier in Wien
leben und arbeiten
Christus höre uns – Christus erhöre uns

Bitten wir ganz besonders für alle, denen das Leben schwer fällt
für Kranke, Behinderte, Deprimierte, Verbitterte
für Asylanten und Flüchtlinge
dass wir uns alle ein offenes Herz für Notleidende bewahren
Christus höre uns – Christus erhöre uns

Bitten wir für alle christlichen Gemeinschaften in Wien
für unsere Pfarren, Priester und Ordensleute,
dass es uns ALLEN gelingt unseren Glauben froh und für andere hilfreich und heilsam zu leben
Christus höre uns – Christus erhöre uns


Du guter GOTT, wir bitten dich, behüte die Menschen in unserer Stadt, segne unser Zusammenleben und lass uns Christen einen guten Beitrag für unsere Gesellschaft leisten, denn in dir sind wir alle Schwestern und Brüder, auf einem gemeinsamen Weg.Amen


Auferstehen 8 Zweiter Sonntag nach Ostern

will ich auferstehen?
 50 Ausreden (bis Pfingsten)
 
 ich fang mir nix Neues mehr an

Fahrrad Spiritualität



Immer weiter!“ sagst du zu uns

in allen Kurven des Evangelium.

Um die Richtung auf dich zu behalten,

müssen wir immer weitergehen,

selbst wenn unsere Trägheit verweilen möchte.

Du hast dir für uns ein seltsames Gleichgewicht ausgedacht,

ein Gleichgewicht,

in das man nicht hineinkommt

und das man nicht halten kann,

es sei denn in der Bewegung,

im schwungvollen Voran.

Es ist wie mit einem Fahrrad,

das sich nur aufrecht hält, wenn es fährt,

ein Fahrrad, das schief an der Wand lehnt,

bis man sich darauf schwingt

und schnell auf der Straße davonbraust.

Wir können uns nur aufrecht halten,

wenn wir weitergehen, wenn wir uns hineinstürzen

in den Schwung verzehrender Liebe.

Alles übrige ist deiner Phantasie überlassen, o Gott,

die es sich bei uns gemütlich macht.

Madleine Delbrel, Der kleine Mönch



Samstag, 26. April 2014

Fürbitten: dass auch wir heilig werden....



Foto AFP

27.4.2014 Sonntag der Barmherzigkeit, Heiligsprechung Johannes XXIII,Johannes Paul II


Ein großer Tag ist das heute für Rom, für die Christen in aller Welt, für die Kirche: zwei Päpste der jüngsten Geschichte werden heiliggesprochen. Johannes XXIII sogar, obwohl ihm formal ein 2.Wunder fehlt – aber Papst Franziskus hat gerade seine Heiligsprechung besonders gewollt. Vielleicht ist das auch schon das 3.Wunder: dass mehr Heiliger Geist als heilige Vorschriften wehen. Bitten wir heute an diesem Sonntag der Barmherzigkeit ein bißchen auch um unsere eigene Heiligkeit - denn dazu sind wir berufen,sagt Paulus

Was könnten wir brauchen,um heilig zu sein?
Um mehr Freude und Dankbarkeit bitten wir
nur Heute soll es mir gelingen, dass ich an diesem Tag und in diesem Leben glücklich bin und ich nicht glaube, das Glück warte erst im anderen Leben auf mich“ sagte Johannes XXIII
– Christus höre uns

um den Mut zu klaren Worten und Entscheidungen:
„Man kann nicht nur auf Probe leben, man kann nicht nur auf Probe sterben, man kann nicht nur auf Probe lieben, nur auf Probe und Zeit einen Menschen annehmen“ Johannes Paul II

um mehr Begeisterung und Verrücktheit:
Ohne eine Portion „heiliger Verrücktheit“ kann die Kirche nicht wachsen“, Johannes XXIII

um mehr Lebendigkeit und Vertrauen
„Die Mitte der Nacht ist auch schon der Anfang eines neuen Tages.“ Johannes Paul II

bitten wir um die Bereitschäft uns immer wieder zu ändern und wandeln zu lassen
„Darauf kommt es an, immer in Bewegung zu bleiben,nicht in eingefahrenen Gewohnheiten auszuruhen“ Johannes XXIII

und bitten wir um mehr Ruhe und Zeit  zum Beten und um Freude am Beten“
Für die »Pädagogik der Heiligkeit« braucht es ein Christentum, das sich vor allem durch die Kunst des Gebets auszeichnet“ Johannes Paul II

So bitten wir dich guter Gott, führe uns auch auf die Fürsprache von Johannes Paul II und Johannes XXIII auf den Weg unserer Auferstehung. Dass wir neue Menschen werden, in Jesus Christus unserem Herrn und Bruder. amen



morgen schon "Heilig": Johannes Paul II

                                                                     Foto Barbara Klemm
Unter den neuen Kardinälen, die Papst Johannes Paul II. im Februar 2001 „kreiert“, ist auch der Argentinier 
Jorge Mario Bergoglio, heute Papst Franziskus.

Papst Johannes Paul II. war ein strikter Pazifist. Das erklärt sich auch aus seiner Geschichte: Als Jugendlicher in Polen half er Juden und stand auf der schwarzen Liste der Nazis.

"Johannes Paul II. Er kämpfte wie ein Löwe gegen den Krieg

"Im Jahr 2000 besuchte der schwerkranke Johannes Paul II. Jerusalem. An der Klagemauer schob er mit zitternder Hand einen Zettel in eine Steinfuge, wie es fromme Pilger tun. Darauf stand eine Bitte um Vergebung, die er dann in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem wiederholte, um Vergebung für alle Ausbrüche von „Hass, Verfolgung und Vertreibung, ausgelöst durch den Antisemitismus der Christen“. Nach dieser kurzen Rede stürzte eine ältere Dame auf ihn zu und brach in Tränen aus. Edith Tzirer, so hieß die Frau, war elf Jahre alt gewesen, als die SS im Januar 1945 das KZ Auschwitz räumte. Der Theologiestudent Karol Wojtyła, 24 Jahre alt, fand die halbverhungerte, völlig entkräftete Edith am Straßenrand, organisierte Tee und ein Stück Brot. Dann trug er sie kilometerweit zu einer Bahnstation, von wo aus andere Juden Edith in Sicherheit brachten.
Karol Wojtyłas Werdegang hatte nur wenig mit den typischen Kirchenkarrieren alter Prägung gemein, die vom behüteten Seminaristendasein geradlinig auf den Universitätslehrstuhl oder Bischofsthron führen. Er war Ensemblemitglied eines antifaschistischen Theaters, Steinbrucharbeiter, Student an einer Untergrund-Uni.
 

Auf der schwarzen Liste der Nazis

Auch sein Name hatte damals auf der schwarzen Liste der Nazis gestanden, weil seine Untergrundorganisation mit der christlich-demokratischen „Unia“ zusammenarbeitete - einem Verband, der verfolgten Juden half. In Krakau hatten die deutschen Machthaber die Gymnasien geschlossen, fast 200 Professoren der Jagiellonen-Universität ins KZ Sachsenhausen verschleppt, die Kirchengüter enteignet und die Juden waggonweise deportiert. Wojtyła soll jüdischen Familien gefälschte Papiere und Verstecke verschafft haben, wie es auch andere polnische Katholiken taten. Es ist verbürgt, dass er bei einer antisemitischen Demonstration eine jüdische Kommilitonin vor dem Mob beschützt hat.
1964, als Polens kommunistische „Arbeiterpartei“ eine böse Kampagne gegen die kleine jüdische Minderheit im Land führte, zog der Erzbischof Wojtyła mit seinem Domkapitel in feierlicher Prozession zur Krakauer Synagoge. Jedermann verstand den Höflichkeitsbesuch als Solidaritätsdemonstration.
Johannes Paul war auch der erste Papst, der seinen Fuß in eine Moschee setzte, 2001 im syrischen Damaskus. Die „muslimischen Brüder“, wie sie der Papst gern nannte, waren auch bei den beiden großen Gebetstreffen der Weltreligionen in Assisi 1986 und 1993 dabei. Mit dieser Annäherung handelte sich der Papst den geifernden Hass christlicher Fundamentalisten ein - und stieß in seiner römischen Kurie auf Distanz und Widerstand. Auch bei seinem engsten theologischen Berater, Kardinal Ratzinger, der sein Nachfolger werden sollte.

„Sinnloses Gemetzel“


Aber der Schulterschluss mit anderen Religionen und Glaubensüberzeugungen passte haargenau zum Werdegang und zur Ideenwelt des polnischen Papstes. Er wusste, was Krieg und Meinungsterror bedeuteten. Als Priester, Professor, Dichter hatte er nur ein zentrales Thema: die „Königswürde“ des Menschen, wie er zu sagen pflegte, seine von Gott empfangenen und unveräußerlichen Rechte, den unendlichen Wert jeder einzelnen Person, den Vorrang der Moral vor Macht und Profit.
Am 2. August 1990 überfiel der Irak das kleine, aber reiche Kuweit. Es ging um die kuweitischen Ölfelder, um Macht und viel Geld. Plötzlich vergaßen die Amerikaner ihre alte Waffenbrüderschaft mit dem irakischen Diktator Saddam Hussein gegen Iran und führten eine Koalition aus 39 Ländern in den ersten Golfkrieg, der 300.000 Tote hinterließ. Johannes Paul kämpfte wie ein Löwe gegen diesen Krieg, den er ein unverantwortliches „Abenteuer“ nannte und ein „sinnloses Gemetzel“. Ein mit den Waffen erzwungener Friede löse keine Probleme und provoziere nur neue Gewalt.
Mit seinem strikten Pazifismus stand der Papst nahezu allein - gegen die Mehrzahl der westlichen Regierungen, gegen die meisten arabischen Länder, sogar gegen die Bischofskonferenzen der beteiligten Nationen. Es war ihm egal."

morgen schon "Heilig" Johannes XXIIII

                                                                           Foto DPA
Im Vatikan galt Angelo Roncalli als naiver Bauernsohn. Dann wurde er Papst - und revolutionierte die Kirche. Am Sonntag wird er, gemeinsam mit Johannes Paul II., heiliggesprochen.  Christian Feldmann

"Johannes XXIII. Mit einer Portion heiliger Verrücktheit
Als Priesterseminarist in Bergamo hatte Angelo Roncalli noch gelobt, mit größter Vorsicht durch die Stadt zu spazieren. Er wolle die Augen „notfalls zu Boden gesenkt halten“ und sich vor leichtfertigen Blicken auf Frauen hüten. Später, als Diplomat des Vatikans in Sofia und Istanbul, führte er freilich einen intensiven Briefwechsel mit der katholischen Feministin Adelaide Coari und empfahl sie der Redaktion der wichtigen Jesuitenzeitschrift „Civiltà Cattolica“. Und als er 1958 zu Papst Johannes XXIII. geworden war, begrüßte er in seinem Rundschreiben Pacem in terris das neuerwachte Selbstbewusstsein der Frauen als Signal, dass der Geist Gottes eben doch die Entwicklung der Menschheit lenke.
Man weiß längst, dass der junge Roncalli viel lieber Kirchenhistoriker oder Landpfarrer geworden wäre und sozusagen zur Strafe in den diplomatischen Dienst abgeschoben wurde, weil er in Rom durch unvorsichtige Äußerungen - etwa zu viel Toleranz gegenüber Mischehen - aufgefallen war. Die wenig glanzvollen Posten auf dem Balkan entpuppten sich jedoch als entscheidende Stationen in der Entwicklung des späteren Konzilspapstes. In Istanbul lernte Roncalli , dass die Antwort auf eine glaubensfeindliche Umwelt nicht in der Gettobildung liegen muss, sondern auch im Dialog bestehen kann.Prägend war für ihn die Konfrontation mit dem Überlebenskampf der Juden, denen der Päpstliche Gesandte Roncalli auf erfinderische Weise zu helfen wusste. Es wird bezeugt, dass Angelo Giuseppe Roncalli mindestens 24.000 Juden mit Kleidung, Geld und gefälschten Papieren zur Flucht verhalf.

Die Kirche war kein Selbstzweck

Von einer dienenden, prophetischen Kirche träumte dieser Papst. Kirche nicht als Selbstzweck, sondern denen verpflichtet, die noch auf der Suche sind oder gar nicht wissen, was sie suchen sollen. Fast achtzigjährig erklärte Johannes mit forscher Entschlossenheit: „Die Welt bewegt sich.“ „Es ist notwendig, mit jugendlichem und vertrauensvollem Herzen den richtigen Zugang zu ihr zu finden und nicht die Zeit mit Gegenüberstellungen zu verschwenden.“ Öffnung statt Abgrenzung - das steckt hinter seiner unkomplizierten, menschenfreundlichen Umgangsart, mit der er eine unerhörte Revolution im Vatikan einleitete.

Die Anerkennung christlicher Gemeinschaften als Kirchen, das Bekenntnis zur Religionsfreiheit, die neue Hochachtung anderen Religionen gegenüber, die Anerkennung eigenständiger Laienaktivitäten, die Solidarität mit den Problemen einer weithin säkularisierten Welt sind Früchte des Zweiten Vatikanischen Konzils, das er in zähem Ringen durchsetzte. Geblieben ist seine Ermunterung, die sozialen Probleme anzupacken, geblieben ist sein leidenschaftlicher Protest gegen atomare Hochrüstung und gegen Krieg als Mittel der Politik.
Geblieben ist auch ein Hauch von Anarchie, der seit dem lombardischen Bauernsohn durch die Korridore des Vatikans weht und der noch die Amtsführung seines späten Nachfolgers Wojtyła aus Krakau beeinflusste - und natürlich die provokanten Auftritte des Argentiniers Bergoglio, in dem manche eine Reinkarnation des Roncalli-Papstes erblicken: Ohne eine Portion „heiliger Verrücktheit“ könne die Kirche nicht wachsen, gab er seinen Kritikern zu bedenken. Als junger Bischofssekretär in Bergamo hatte er Hilfsgelder für streikende Hüttenarbeiter organisiert und Suppenküchen eingerichtet. Als Patriarch von Venedig ließ er den Nichtkatholiken Strawinsky ein Oratorium mit Zwölftonklängen im Markusdom uraufführen und plauderte auf den Steinstufen des Canal Grande mit den Gondolieri.

Ausflüge ohne Eskorte

Unangemeldet steckte er den Kopf in die vatikanischen Werkstätten, setzte die Gehälter der Angestellten herauf, machte ohne Polizeieskorte Ausflüge in Rom, ließ sich von dem aus der Kirche ausgetretenen, geschiedenen, linken Bildhauer Giacomo Manzù porträtieren. Er versuchte, Laisierungen unglücklicher Priester zu erleichtern, und nahm in seiner berühmt gewordenen Ansprache zur Konzilseröffnung am 11. Oktober 1962 die Gegner in der Kurie aufs Korn: Jeden Tag, sagte der Papst, werde sein Ohr von Stimmen verletzt, „die zwar vor religiösem Eifer brennen, aber nicht in gleicher Weise mit Takt und Urteilsvermögen begabt sind“. Sie klagten ständig darüber, dass die Gegenwart viel schlechter sei als frühere Zeiten. „Wir aber müssen diesen Unglückspropheten entschieden widersprechen“, „die immer nur Unheil vorhersagen, als stünde das Ende der Welt bevor“. Auch über die Ursachen der Kirchenspaltung ließ er unerhörte Einschätzungen verlauten: „Zum großen Teil ist es unsere Schuld.“




AUFERSTEHUNG: ist das nicht schrecklich?

Auferstehen?
Wer gläubig ist und fromm, der freut sich drauf und rechnet damit: ja natürlich,wir glauben an die Auferstehung – warum sonst sollten wir Ostern feiern.
Auferstehen – DANN – wenn wir gestorben sind
Wie immer es auch sein wird, „Gott wird es schon machen“
Ich denke auch nicht viel darüber nach: ich habe ja schon einmal den DURCHBRUCH „aus dem Nichts“ geschafft, ich bin geboren worden – also: ich freue mich darauf, wie es weiter geht.

Wenn ich an Auferstehung denke, dann heißt das aber für mich:
Auferstehung: Jetzt, Heute, gleich,
keine Zeit, um viel zu überlegen, man kann keinen Koffer dafür packen, es geht ganz schnell

ABER????? will ich das – Heute und Jetzt???

ich hab mich doch so gemütlich im Leben eingerichtet
ich weiß schon wie es geht
ich weiß schon,was ich denken soll
ich kenn mich schon aus mit meinen Urteilen, Vorurteilen und Einschätzungen
ich hab das Leben im Griff
auf Überraschungen lege ich nicht so viel Wert
ich habs ganz gern, wenn ich die Dinge einschätzen kann
ich habs ganz gern, wenn Situationen und Menschen berechenbar sind
ich plane gern
ich will mir selbst aussuchen, wo die Reise hingeht
ich bin alt genug, um zu wissen, was für mich gut ist
mir macht Keiner mehr viel vor
ich bin frei und unabhängig
ich lass mir von Keinem sagen, was ich zu tun habe


AUFERSTEHUNG IST SCHRECKLICH

da reißt dir jemand die Tür sperrangelweit auf
da kommt Licht herein
da fällt Licht  auf Dinge,die du so gar nicht sehen willst
da bleibt kein Stein auf dem Anderen
da ist Schluß mit gemütlich
da kann man nicht mehr einfach so weiterleben und -denken
da sind die Menschen in einem anderen Licht – du musst sie neu sehen
da hat man plötzlich nichts mehr im Griff -
da wird man plötzlich er-griffen,
wo ist die Selbstsicherheit?
wo die Selbstgewißheit?
Viel zu viele Fragezeichen
was du geplant hast, kannst du vergessen
keine Ahnung wo die Reise hingeht
ich träume,träume immer wieder.. immer wieder:vom Kofferpacken –
was soll ich mitnehmen, Ratlosigkeit, ich hab zu viel, alles wird zu schwer
und wie ich letztlich alle Koffer stehen lasse – im Traum
und wie mir im Traum bang wird:
wo geht die Reise hin?
Wird es mir gut tun?
Wo werde ich landen?

AUFERSTEHUNG  IST SCHRECKLICH

VIELLEICHT SCHRECKLICH SCHÖN ?

Omni die dic Mariae

 
Omni die dic Mariæ,
Mea, laudes, anima,
Eius festa, eius gesta
Cole splendidissima.

Contemplare et mirare
Eius celsitudinem,
Dic felicem genetricem,
Dic beatam virginem.

ein Marienhymnus, ca.1140

Alle Tage sing und sage
Lob der Himmelskönigin!
Ihre Gnaden, ihre Taten
Ehr, o Seel’ mit Herz und Sinn!

Auserlesen ist ihr Wesen,
Mutter sie und Jungfrau war;
Sprich sie selig, überselig:
Groß ist sie und wunderbar.

 "Was ich bete" - das sind Gebete,Gedanken, manchmal Gedichte,die ich (mehr oder weniger wörtlich) "auswendig" kann. Ich bin eine sehr schlechte "Auswendiglernerin" - und das, was "hängen bleibt", ist einfach "absichtslos" hängen geblieben. Die Gebete tauchen meist "nebenbei" auf, sie sind wie ein Teil von mir, wie ein Atmen, das offensichtlich tut was es will und WANN es will. Und wenn eines dieser Gebete spontan, mitten im ganz Alltäglichen - beim Radlfahren,im Schwimmbad,beim Einkaufen, in der U Bahn - auftaucht, dann frage ich mich: "Warum jetzt und was will es mir sagen?"- und manche Gebete kann ich sogar nur lateinisch auswendig, warum auch immer

Auferstehen 7

will ich auferstehen?
 50 Ausreden (bis Pfingsten)

letztlich ist doch jeder ganz allein

Herr,
du hast Lazarus, deinen Freund,
aus der Höhle des Grabes gerufen:
Komm heraus!
Und er lebte.
Sprich du zu meiner Seele: Komm heraus!
Ja, Herr, ich will kommen.
Ich verberge mich nicht vor deinem Urteil.
Ich komme mit leeren Händen,
aber ich höre deinen Ruf.
Du, der Lebendige, gibst Leben.
Du, das Licht, siegst über alle Finsternis.
Du, die Wahrheit, endest allen Wahn.
Du, die Liebe, befreist von aller Furcht.
Dein bin ich im Licht deines Tages
und im Dunkel meiner Nacht.
Behüte meinen Ausgang und Eingang
hier und in Ewigkeit.
Jörg Zink

Fürbitten Samstag Osteroktav "lebendig im Glauben bleiben"

26.4.2014 Samstag Osteroktav Mk.16.9 lebendig im Glauben bleiben
Die Apostel bleiben lange misstrauisch, wollen nicht glauben, dass Andere den gekreuzigten, ums Leben gekommenen Jesus gesehen haben. Wir sind in unseren Glauben hineingeboren, aber gleichzeitig sollten wir Acht geben, darin nicht zu erstarren. Bitten wir heute

dass wir uns den Glauben nicht vorkauen lassen, sondern dass wir immer wieder unsere eigenen lebendigen Erfahrungen mit Jesus suchen
Christus auferstanden – wir bitten dich erhöre uns

dass wir nicht in braver Bequemlichkeit stecken bleiben, in Äußerlichkeiten, in leeren Formeln 
und Ritualen

dass wir spüren, wo wir eingefahrene Gewohnheiten ändern müssen, um Auferstehung für unser eigenes Leben zu erfahren

dass wir uns Auferstehung zutrauen, dass immer wieder etwas in unserem Leben ganz neu sein kann

dass wir nichts „Frommes“ tun, nur weil es „Pflicht“ ist, sondern dass wir mit unserem Leben und unserer ganzen Liebe dahinter stehen

dass Gott keine Verbotstafel in unserem Leben ist, sondern ein Hinweisschild für Freude

So bitten wir dich guter Gott: führe uns jeden Tag einen Schritt weiter zur Auferstehung, bis wir mit Christus in Dir zu einem ganz neuen Leben geboren werden. Amen

Freitag, 25. April 2014

Geliebter,suche mich in dir

Geliebter, suche mich in dir!
Du bist mein Haus und meine Bleibe,
bist meine Heimat für und für..
Und meinst du, ich sei fern von hier,
dann rufe mich, und du wirst es erfassen!
daß ich dich keinen Schritt verlassen
Geliebter, suche mich in dir!
Theresa von Avila
1515 - 1582

dieses Gebet bete ich aber auch oft spontan "anders"


Geliebter, suche dich in mir!
Du bist mein Haus und meine Bleibe,
bist meine Heimat für und für..
Und meinst du, ich sei fern von dir,
dann rufe mich, und du wirst es erfassen!
daß ich dich keinen Schritt verlassen
Geliebter, suche dich in mir!


Auferstehen 6

will ich auferstehen?
 50 Ausreden (bis Pfingsten)
was soll sich schon ändern?

Bevor ich sterbe
Noch einmal sprechen von der Wärme des Lebens
damit doch einige wissen:
Es ist nicht warm
Aber es könnte warm sein
Bevor ich sterbe
noch einmal sprechen
von Liebe
damit doch einige sagen:
Das gab es
Das muss es geben
Noch einmal sprechen
vom Glück der Hoffnung auf Glück
damit doch einige fragen:
Was war das
Wann kommt es wieder? 

Erich Fried