3.4. 2023 Joh.12.1
Jesus bei Marta Maria und Lazarus Karwoche Montag
Die Karwoche hat begonnen. Alle Evangeliumsberichte dieser Tage kreisen um den Abschied. Um den bevorstehenden Tod Jesu. Es sind Berichte, erst Jahrzehnte nach dem Leben Jesu aufgeschrieben. Hervorgehoben wird, was im Blick zurück als besonders kostbar und wichtig erscheint. Heute wird von einem kleinen Fest im Haus von Lazarus berichtet. Jener Lazarus, den Jesus aus dem Grab zurückgeholt hat. Von großer Dankbarkeit ist bei diesem kleinen Fest die Rede, verschwenderisch wird Jesus bewirtet, Maria salbt seine Füße mit kostbarem Öl, heißt es – nur einer aus dem engsten Kreis Jesu beklagt „Verschwendung“. Besser hätte man das ganze Geld für die Armen ausgeben können. So sagt es Judas, der spätere „Verräter“. Sind uns solche Gedanken ganz fremd? Bitten wir heute
Um die Großzügigkeit der Liebe – Dass wir anderen ihre Freude und ihre Feste nicht neiden dass wir nicht kleinlich aufrechnen, was uns die Alten und die Armen, die Flüchtlinge und die Sozialhilfe Bezieher kosten
lass uns sein wie die Martha in dieser Erzählung, dass es uns Freude macht für andere da zu sein mach unsere kleinen und großen Gemeinschaften zu Orten der Gastlichkeit, wo Freunde und Fremde willkommen sind
lass uns sein wie Maria, die Jesus beim Essen die Füße salbt, mach uns großzügig und verschwenderisch mit unserer Zuwendung überall dort wo Menschen neben uns oft ausgehungert sind nach Freundlichkeit und Mitgefühl
lass uns sein wie Lazarus, hol auch uns heraus aus dem Begraben-sein, aus dem: „wie Tod sein“ in vielen Sorgen und Ängstlichkeiten - lass uns das Leben feiern, auch wenn wir wissen, dass am Ende immer der Tod stehen
Jesus, hör uns aber auch nicht auf zu lieben, wenn wir den Judas in uns entdecken
den, der sich nicht mitfreuen kann - den, der kleinlich ist und sich abseits stellt
den, der vielleicht auch neidisch und missgünstig ist
den, der dich liebt und der dich doch anders will
Jesus, nimm uns auch dann an, wenn unser Herz bitter ist behüte uns und verlasse uns nicht
um all das bitten wir in diesen Tagen, wo wir uns auf den Weg machen vom Leben in den Tod, und ganz hinein in die Hoffnung auf die Auferstehung. In die Hoffnung auch auf ein Ende von Krieg und Gewalt, in der Ukraine und an allen Plätzen der Erde. Amen