Rühr-mich-nicht-an, Wald-Springkraut oder Altweiberzorn
12.4.2023 Joh.20.11 halt mich nicht fest – noli me tangere Mittwoch 1.OW
Wieder hören wir heute im Evangelium eine der ganz
berührenden österlichen BEGEGNUNGS-Geschichten. Maria Magdalena, die am Kreuz
ausgeharrt hat, als Jesus stirbt – sie will nun das Grab besuchen und findet es
zu ihrem Entsetzen leer. Sie sieht zunächst, so heißt es im Evangelium, zwei
Engel im leeren Grab – dann wendet sie sich an einen Mann, der plötzlich hinter
ihr steht. Maria Magdalena hält ihn für den Gärtner, sie bittet um Auskunft - aber erst als dieser Mann sie mit ihrem Namen
anspricht: „Maria“ – da erkennt sie, es ist Jesus ist. Überglücklich will sie
ihn umarmen, festhalten – er aber sagt: "Halte
mich nicht fest". Jesus ist DA und wird doch nicht DA bleiben. Maria
Magdalena muss ihn loslassen – so wie auch wir immer wieder loslassen müssen,
was uns lieb und kostbar ist. Bitten wir
heute
dass wir loslassen können - fixe Meinungen, von denen wir glauben, sie dürfen
sich nie ändern
dass wir loslassen können - Gewohnheiten und fixe Ideen, von denen wir wissen, sie tun uns nicht mehr gut
dass wir
loslassen können - Pläne und Vorhaben die uns
so wichtig scheinen, vielleicht sind sie es ja nicht
dass wir loslassen können - immer wieder Vertrautes, Stücke der Vergangenheit, dass wir nicht zu vieles ansammeln
dass wir loslassen können - Verantwortung und Wichtigkeit, wenn Aufgaben in andere Hände legen sollen
dass wir loslassen können - wenn es sein muss auch Gesundheit und Unabhängigkeit – spätestens im Alter wird es passieren
dass wir loslassen können - ja, auch das, was uns am Schwersten fällt: Menschen die wir gerne haben
du guter Gott, so bitten wir um Vertrauen - Vertrauen - Vertrauen: dass uns immer wieder das Loslassen gelingt. Dass es uns gelingt im unendlichen Vertrauen, dass DU da bist, in welchen Gestalt auch immer. Amen