20.2.2022 7. Sonntag Lk.6.27 Liebt eure Feinde
„Liebt eure Feinde, tut denen Gutes, die euch
hassen“, das klingt mehr als unrealistisch und provokant – und ist heute im
Evangelium die Forderung Jesu. Zuvor hören wir im Alten Testament die
Geschichte von König Saul und David. David wird von Saul verfolgt, durch einen
Zufall fällt ihm dieser schlafend und wehrlos in die Hände. David aber tötet
seinen Feind nicht. Sein Motiv ist zwar noch lange nicht Feindesliebe, wie sie
Jesus fordert, aber Respekt vor dem von Gott gesalbten König. In unserer
politischen Realität, kriegerische Auseinandersetzungen ringsum, gibt es nicht
einmal diesen Respekt vor dem jeweils anderen Menschen …auch nicht im Alltag,
wo wir immer wieder hören wie schnell aus Eifersucht, Wut und Gier gemordet
wird. Und wie sieht es manchmal auch in uns selbst aus? Nein, Mörder sind wir
keine, aber wie viele Fehden tragen wir mit uns herum, wie oft vergiftet
unausgesprochene Feindschaft das Zusammenleben. Bitten wir heute
Dass wir uns bemühen, allein schon gegen alle Gedanken
von Feindschaft, Wut und Hass, von Eifersucht und Neid anzukämpfen
Dass wir auch berechtigte Bedürfnisse und Forderungen
zurückstellen, um im Frieden miteinander zu leben
Dass wir uns auf offene Gespräche einlassen
und bereit sind, einzulenken und einen Kompromiss zu finden
Dass wir nachgeben können, ohne verbittert zu
sein
Dass wir einander wirklich Schuld erlassen
Dass wir segnen, was uns verletzt und weh tut
Dass wir uns um Güte und Barmherzigkeit
bemühen, in allen Konflikten
Bitten wir, dass auch in Gesellschaft und
Politik nicht mit „Feindbildern“ gearbeitet wird
Guter
Gott, erbarme dich unserer Hilflosigkeit. Lass, dass wenigstens wir in unserem
kleinen Bereich Frieden und Versöhnung leben können. Amen