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Mittwoch, 9. Februar 2022

Fürbitten 10.2. Vor - Urteile, so schnell wie möglich ablegen

 


10.2.2022  Mk.7.24 die „Ausländerin“ die Syro-Phönizierin 

Das Evangelium heute stößt einen zunächst vor den Kopf – vielleicht soll es uns aber nur etwas vor Augen führen, was es in uns selbst an Vorurteilen gibt. Eine nicht jüdische Frau, Markus spricht von einer Heidin, einer geborenen der Syro-Phönizierin, bittet Jesus inständig um Hilfe. Es geht um ihre kranke Tochter. Jesus aber weist die Frau brüsk zurück. Sinngemäß sagt er den schrecklichen Satz: “ Zuerst müssen die eigenen Kinder satt werden, dann erst kommen die Hunde dran.“ Das heißt, zuerst heilt Jesus einmal nur Menschen seines Glaubens, also Juden. Dann erst kommen die niedrigeren Geschöpfe dran. Schrecklich!!! Aber diese Frau bleibt hartnäckig und ist schlagfertig: „da hast du schon Recht, meint sie, aber auch für die Hunde unter dem Tisch fällt etwas ab vom Tisch der Kinder“.  Letztendlich hilft Jesus natürlich - und als die Frau nach Hause kommt, ist ihre Tochter geheilt. Wir sollen diese Geschichte wohl nicht als „Reportage“ aus dem Leben Jesu sehen, sondern als Lehrerzählung, die uns sagt: bleib hartnäckig in deinen Bitten, auch wenn manche Antwort Gottes beim ersten Hinsehen nicht so ausfällt wie du es gerne hättest. Auch wenn es oft aussichtslos scheint – bleiben wir dran mit unseren Bitten:  

 

Bitten wir zunächst für uns selbst, dass wir nicht hartherzig und abweisend reagieren, wenn Menschen Hilfe brauchen

Dass wir nicht insgeheim doch auf Distanz zu Ausländern gehen oder Menschen, die uns fremd sind

Dass wir nicht unterscheiden zwischen denen, „die zu uns gehören“ – und denen, die uns „fern“ stehen, dass das auch die Kirche nicht tut

Bitten wir, dass wir uns selbst nicht abwimmeln lassen, wenn uns etwas wichtig erscheint, dass wir hartnäckig bleiben, nicht beleidigt sind, dass wir auch mit Humor reagieren können

Vielleicht erleben wir im Evangelium aber auch einen Jesus, der selbst umdenken kann, der uns ein Vorbild ist, um eigene festgefahrene Positionen zu überdenken

bitten wir für alle, die niemand haben, der in ihrem Namen bittet und betet.                                      bitten wir für unsere Freunde und auch für die, denen wir oft lieber aus dem Weg gehen.

und bitten wir für uns selbst, in Tagen der Mutlosigkeit, wenn wir uns enttäuscht und nicht verstanden fühlen - wenn Pläne nicht aufgehen und manches misslingt -  in Zeiten von Krankheit und Hilflosigkeit - bitten wir um Geduld und Vertrauen

so bitten wir im Namen Jesu.Amen