29.8.2021 Mk.7.1
mit Herz und Hirn und nicht nach Vorschrift
Es ist ein klassischer Konflikt, der immer wieder auftaucht. Auf der einen Seite gibt es Vorschriften – auf der anderen Seite trifft man bisweilen eine andere Entscheidung, gar nicht leichtfertig, sondern durchaus im Einklang mit dem eigenen Gewissen. Immer wieder bringt es Jesus auf den Punkt, und auch heute im Evangelium. Gerade im religiösen Leben darf es nicht darum gehen, nur stur Vorschriften einzuhalten. Es ist die innere Gesinnung, auf die es ankommt und auf das, was gut für den Anderen ist. Pharisäer und Schriftgelehrte kritisieren zum Beispiel, dass sich die Jünger Jesu vor dem Essen nicht an die jüdischen Reinheitsvorschriften halten, das würde den ganzen Menschen „unrein“ machen. Jesus aber sagt: nicht das, was wir essen, macht uns rein oder unrein. Was nützen alle Paragrafen und Rituale, wenn wir nicht erkennen, was das wirklich ENTSCHEIDENDE ist. Gott will unsere Liebe und Hingabe. Nur das „reine Herz“ zählt, nicht das sture Einhalten von Gesetzen. Gott braucht keine Rituale. So bitten wir heute
Dass wir selbst nicht ängstlich gefangen bleiben in Äußerlichkeiten, Ritualen und Traditionen.
dass
wir in unserem Glauben nicht stecken bleiben in Äußerlichkeiten, in leeren
Formeln und Ritualen
dass wir nichts „Frommes“ tun, nur weil es „Pflicht“ ist
Dass
wir für uns selbst die eigentlichen Motive unseres Handelns immer wieder
kritisch hinterfragen
Dass
wir uns nicht hinter Vorschriften verschanzen, sondern den Mut zur eigenen
Meinung haben
Dass wir immer wieder selbst entscheiden, was wir für
richtig oder falsch halten
Dass wir im Zweifelsfall nicht nach Paragrafen entscheiden, sondern
dass wir in erster Linie liebevoll und barmherzig sind.
Dass
wir in unseren Handlungen ehrlich sind, dass wir nicht nur vor den Leuten „so
tun als ob“
Bitten wir, dass unsere kirchlichen
Vorschriften Menschen nicht niederdrücken, sondern ihnen vielmehr Mut und
Ermunterung für ihr selbst gewähltes Leben geben, denn „zur Freiheit sind wir
berufen, Christus hat uns befreit“, wie es Paulus schreibt
So bitten wir guter Gott, lass, dass wir uns nicht mit Verboten und Ängsten herumplagen. Sei DU keine Verbotstafel in unserem Leben, sondern ein Hinweisschild für Freude und Freiheit und Zuversicht. Darum bitten wir im Namen Jesu. amen