30.8.2021
Lk.4.16 sie gerieten in Wut, die Wahrheit sehen
Von heute bis zum Ende des Kirchenjahres wird das Lukas Evangelium gelesen. Das heißt, es beginnt heute mit dem 4.Kapitel. Jesus tritt in der Synagoge von Nazareth auf, er interpretiert Worte des Propheten Jesaja und bezieht sie auf sich selbst. Der Geist des Herrn ruht auf mir“, heißt es hier. Zunächst sind die Menschen begeistert. Plötzlich aber kippt die Stimmung, Man hält Jesus vor, dass er auch nur einer der Ihren ist, nichts Besonderes eben, einer aus Nazareth. Jesus wiederum hält den Menschen vor Augen, wie sie innerlich wirklich denken und nun wird er von einem wütenden Mob aus der Synagoge getrieben, ja, man will ihn sogar einen Berg hinunterstürzen. Wer will schon mit der Wahrheit über sich selbst konfrontiert werden – auch wir reagieren oft nicht anders. Bitten wir heute
dass wir uns über uns selbst nichts vormachen,
dass wir bei all dem, was wir tun, immer wieder ehrlich unsere Motive und Beweggründe
hinterfragen
dass wir Kritik annehmen können, dass wir erkennen, ob wir etwas falsch gemacht haben und dass wir das auch zugeben können
dass wir Menschen respektieren, wie sie sind., dass wir uns die Menschen nicht
nach unseren eigenen Vorstellungen zurecht biegen wollen
dass wir ehrlich und kritisch, aber immer fair
und mitfühlend miteinander umgehen
dass wir, wenn wir anderen helfen, es nicht
nur „gut meinen“, sondern immer prüfen, ob unser Ratschlag, unsere Hilfe so
auch wirklich gebraucht werden
und bitten wir, dass wir es auch aushalten,
dass nie etwas so perfekt sein wird, wie wir es uns wünschen - auch wir selbst nicht
Die
österreichische Schriftstellerin Ingeborg Bachmann schrieb: „Die
Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“ Du
Gott siehst uns, wie wir wirklich sind. Auch an unseren Schwierigkeiten werden
wir wachsen. Darauf vertrauen wir, und danken Dir. Heute und morgen und alle Tage. Amen